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„In diesen Tagen ist der Himmel über den Jordanquellen verdunkelt“: Radiogottesdienst am Sonntag aus dem Altenberger Dom

„Taufe –Wasserzeichen der Ökumene“: Am Sonntag, 15. Oktober, von 10 bis 11 Uhr ist auf WDR 5 und NDRinfo ein evangelischer Radiogottesdienst aus dem Altenberger Dom in Odenthal im Bergischen Land zu hören. Manche Familie hat es noch im Schrank – das alte Taufkleid, das schon Oma oder Opa bei ihrer Taufe getragen haben. Die meisten sind als Säuglinge getauft worden und können sich an das Fest nicht erinnern. Zum Glück gibt es die Fotos. Warum wird eigentlich mit Wasser getauft und was genau bedeutet die Taufe? „Wichtig ist nur, dass sich für einen Moment der Himmel geöffnet hat und Gott sich über das kleine Bündel Mensch gebeugt und ,Ja!‘ gesagt hat. ,Ja, du bist mein geliebtes Kind und das bleibst du, egal was auch geschieht'“, sagt Pfarrerin Claudia Posche in ihrer Predigt.

Und sie geht auf die aktuellen Ereignisse ein: Sie erinnert sich an einen Besuch an der Banias-Quelle in Israel, einem der Quellflüsse des Jordan, in dem der Jude Jesus getauft worden sein soll. „In diesen Tagen ist der Himmel über den Jordanquellen verdunkelt. Denn vom Libanon aus werden Raketen nach Israel abgefeuert, die Schrecken, Zerstörung und Tod bringen. Die Brutalität der Entführer, Geiselnehmer und Vergewaltiger kratzen an meinem Gottvertrauen. Gott, warum, frage ich. Man könnte weinen angesichts all dieser schrecklichen Ereignisse. Mutlos werden, ja sogar den Glauben verlieren. In mutlosen Zeiten braucht es das Vorbild mutiger Menschen.“ Davon wird sie erzählen.

„Taufe – Wasserzeichen der Ökumene“ ist der Titel des evangelischen Radiogottesdienstes aus dem Altenberger Dom in Odenthal im Bergischen Land. Das Wasserzeichen – zum Beispiel bei einem Geldschein – ist ein Zeichen für die Echtheit. Nur gegen das Licht zu sehen oder im Wasser ist es ein besonderes Merkmal. Die Taufe als Wasserzeichen für Christinnen und Christen gilt für das ganze Leben. Die katholische und evangelische Kirche erkennen die Taufe der jeweils anderen Kirche an.

Was einem die Taufe im Leben bedeuten kann, davon erzählen die Konfirmandinnen und Konfirmanden und andere Gemeindemitglieder sowie der katholische Pfarrer Thomas Taxacher.

Es singt die Domkantorei Altenberg unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner (evangelisch), der auch Orgel spielt. Orgel spielt auch Domorganist und Kantor Rolf Müller (katholisch). Als Blockflötist wirkt Holger Koslowski mit. Die kirchliche Leitung hat Landespfarrerin Petra Schulze, die Evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR.

Weitere Informationen zu Kirche und Gemeinde

Altenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Odenthal im Rheinland und liegt etwa 25 km östlich von Köln. Berühmt ist Altenberg wegen des so genannten Altenberger Domes, der Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters, das im Jahre 1133 gegründet wurde. Der Bau der jetzigen Abteikirche begann im Jahr 1259. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster 1803 jedoch aufgelöst. Die Anlage wechselte danach mehrfach den Besitzer und brannte 1815 fast vollständig ab, wobei auch das Dach des gotischen Bauwerks stark beschädigt wurde. Unsachgemäße Reparaturen schadeten und die Kirche verfiel immer mehr. 1820 kam die Abtei in den Besitz der Familie Fürstenberg, die die Kirche dem preußischen Staat übertrug. Der Wiederaufbau begann 1834. Bei der feierlichen Wiedereinweihung 1847 war auch der preußische König Friedrich Wilhelm IV. anwesend. Er hatte den größten Teil der benötigten Gelder zur Verfügung gestellt, jedoch nur unter der Bedingung, dass das Gotteshaus simultan, also auch von den evangelischen Christen, zu nutzen sei. 1857 wurden die ersten Gottesdienste gefeiert, womit die Geschichte der Evangelischen in Altenberg beginnt. Im April 1950 wurde für die Ev. Kirchengemeinde Altenberg eine eigene Pfarrstelle eingerichtet. Der Altenberger Dom ist ihre Gemeindekirche. In Deutschland gibt es zurzeit 64 simultane Kirchenverhältnisse, die aus den unterschiedlichsten Gründen und zu unterschiedlichen Zeiten begründet wurden.

Kontakt zur Gemeinde

Evangelische Domgemeinde Altenberg, Uferweg 1, 51519 Odenthal

www.altenberg-dom.de

Text: Petra Schulze
Foto(s): Heidemarie Wolf