Inklusion – Ein selbstbestimmtes Leben mitten in der Gesellschaft

Foto: EMSZ/Jens Schulze

Die Wohn- und Lebenssituation von Menschen mit Behinderung lässt sich in drei wesentliche Kategorien unterteilen: Leben in der Familie, Leben in der stationären Einrichtung einer Eingliederungshilfe und Leben in der eigenen Wohnung mit ambulanter Unterstützung. Die Bandbreite an Behinderungen ist dabei so groß, wie die mögliche Lebenssituation der betroffenen Menschen unterschiedlich ist. Im Einzelfall müssen und können beratende Gespräche dabei helfen, den individuellen Bedarf zur Eingliederungsförderung zu klären, das richtige Wohn- und Betreuungsangebot zu finden.

Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Gehörlosengemeinde

In den Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region leben viele Gemeindeglieder, die gehörlos sind. Bei der Evangelischen Gehörlosenseelsorge Köln gibt es zahlreiche Angebote für gehörlose Menschen und ihre Familienangehörigen: Gottesdienste und Seelsorge sowie Aktivitäten für erwachsene Gehörlose sowie im Kinder-und Jugendbereich. Jede und jeder ist herzlich eingeladen – egal ob evangelisch oder katholisch, ob Mitglied einer anderen Kirche oder ohne feste religiöse Bindung. Die Veranstaltungen sind grundsätzlich für alle Menschen offen.

Evangelische Gehörlosenseelsorge Köln

Jugend- und Behindertenhilfe Michaelshoven und Dietrich-Bonhoeffer-Haus (DBH)

Die Jugend- und Behindertenhilfe Michaelshoven unterstützt Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderung sowie deren Angehörige bei allen Fragen zur Erziehung, Pflege und Betreuung. Da gibt es Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags, sozialpädagogische Familienhilfe oder Kindertagesbetreuung. Für behinderte Kinder und Jugendliche bestehen Angebote in den Bereichen Diagnostik, Beratung und Therapie, Wohn- und Betreuungsangebote sowie ambulante Hilfen wie das betreute Wohnen oder den familienunterstützenden Dienst. Immer weiter ausgebaut werden Wohnprojekte für das Zusammenleben von behinderten und nicht behinderten Menschen. 1974 wurde das Dietrich-Bonhoeffer-Haus (DBH) als bundesweit einziges Internat für körperbehinderte Kinder und Jugendliche, eröffnet. Dort finden Kinder und Jugendliche mit Körperbehinderung ein Zuhause auf Zeit. Von dort aus können sie ohne Probleme die Kölner Anna-Freud-Schule besuchen, die einzige weiterführende Schule für Kinder und Jugendliche mit körperlicher Behinderung. Im Internat lernen sie, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und sich auch außerhalb der Familie sicher durch das eigene Leben zu bewegen. Das Haus bietet 37 Internatsplätze. Qualifizierte pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit meist jahrelanger Erfahrung auch im pflegerischen Bereich ergänzen den schulischen Alltag durch Hausaufgabenbetreuung und bieten ein Freizeitprogramm mit Sport, Musik, Basteln, Konzertbesuchen, Kochen, Kino- und Discobesuchen an.

Diakonie Michaelshoven e.V.

Betreutes Wohnen für wohnungslose Menschen mit seelischen Behinderungen

Menschen mit seelischen Behinderungen werden im Diakoniehaus Salierring, Köln, ambulant betreut und begleitet, um ihnen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben in ihren Wohnungen zu ermöglichen. Die Hilfe zielt darauf ab, den Hilfebedürftigen am Leben in der Gemeinschaft teilhaben zu lassen. Dazu zählen unter anderem folgende Einzelziele: eine Wohnung zu beschaffen und zu erhalten, den Tag angemessen zu strukturieren sowie Konflikte und Krisen zu bewältigen. Grundlage der Hilfe ist ein individueller Hilfe- und Betreuungsplan.

Diakonisches Werk Köln und Region

Clarenbachwerk: Frida-Kahlo-Haus für behinderte und pflegebedürftige Menschen

Es gibt Ereignisse, die das Leben eines Menschen grundlegend verändern können, etwa das unerwartete Auftreten einer Behinderung oder Pflegebedürftigkeit durch Unfall oder progredienten Krankheitsverlauf. Junge Menschen ereilt dieses Schicksal mitten im Leben. Der behinderte und pflegebedürftige Mensch ist meist körperlich und vor allem in der Anfangszeit auch psychisch nicht in der Lage, die Situation zu bewältigen und ein seiner Behinderung entsprechendes Leben zu führen. Das Frida-Kahlo-Haus möchte jungen Menschen neue Perspektiven in einer Lebensumgebung bieten, die ihren Wünschen und Bedürfnissen gerecht werden.

Clarenbachwerk Köln gGmbH

Für psychiatrieerfahrene Menschen: Seelsorge und Begegnung, kreative Kurse

Im Paulushaus in der Kölner Südstadt werden vielfältige seelsorgliche und kreative Angebote für psychiatrieerfahrene Menschen gemacht: Malkurse oder andere Angebote im Bereich Kunst oder Literatur. „Seelsorge & Begegnung im Paulushaus“ ist ein ökumenisch ausgerichtetes Angebot in Trägerschaft des Katholischen Stadtdekanats Köln und ausdrücklich offen für alle suchenden Menschen.

Paulushaus: Seelsorge & Begegenung für psychiatrieerfahrene Menschen

Selbsthilfegruppen für chronisch Kranke, Menschen mit Behinderungen, seelischen oder sozialen Problemen

Im Fokus der Selbsthilfegruppen am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach  steht das gemeinsame und offene Gespräch. Dabei geht es darum, sich auszusprechen, gemeinsame Wege der Problembewältigung zu finden sowie Informationen und Erfahrungen auszutauschen. Interessen werden auch nach außen gemeinsam vertreten.  Neben Gruppen zu unterschiedlichen Krankheitsbildern oder Behinderungen, gibt es Themen wie Alter, Sucht, Trennung, Familie und Einsamkeit. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt des vorhandenen Spektrums – hier nur ein paar Stichworte: Es gibt Selbsthilfegruppen für Schlaganfall-Patienten, Frauen mit Brustkrebs, Menschen mit Depressionen oder Essstörungen.

Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach

Sozialpsychiatrisches Zentrum Köln-Nippes und Köln-Chorweiler

Wer an einer psychischen Erkrankung leidet oder psychisch erkrankte Angehörige hat, kann sich an ein Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ) wenden. Das „Sozialpsychiatrische Zentrum Köln-Nippes und Köln-Chorweiler e.V.“ ist ein eingetragener Verein, der in beiden Kölner Stadtbezirken aktiv ist. Das Hilfeangebot umfasst unter anderem: Hilfe in Krisensituationen, Klärung, Beratung und Hilfe im Vorfeld psychischer Erkrankungen oder bei Suchterkrankungen, Beratung und Unterstützung von Angehörigen sowie Vermittlung von therapeutischen, begleitenden, pflegerischen und sozialrechtlichen Hilfen. In den Beratungsszentren erwartet die Menschen Hilfe im Umgang mit der Krankheit, im Alltagsleben, im Umgang mit Behörden oder beim Knüpfen sozialer Kontakte, sowie – in Nippes – die Möglichkeit zum betreuten Wohnen. In Nippes gibt es eine ambulante psychiatrische Pflege, die den Betroffenen Arbeit und Beschäftigung, individuelle Förderung für die weitere berufliche Rehabilitation und vieles mehr bietet.

SPZ