Vielfalt feiern – Diversität in der Evangelischen Kirche in Köln und Region

Diversität in der Evangelischen Kirche in Köln und Region  – das heißt Vielfalt zu feiern. Dazu gehört auch eine offene Haltung gegenüber gleichgeschlechtlicher Liebe. Sie fordert Toleranz und Respekt für alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung – und ist zutiefst davon überzeugt, dass jede Person gleichermaßen geliebt und respektiert werden sollte. Die Evangelische Kirche in Köln und Region weiß, dass Liebe grenzenlos ist und will deshalb alle Menschen willkommen heißen – ganz gleich welche sexuelle Orientierung sie haben. Deshalb setzt sie sich auch für eine offene Debatte über gleichgeschlechtliche Liebe ein und steht für Vielfalt und Toleranz. Mit ihrem Engagement möchte sie all jene unterstützen, die diskriminiert oder ausgegrenzt wurden, weil sie zur LGBTQIA+-Community gehören. Dank dieser Vielfalt an Ansichten und Aktionen sind alle Menschen in der Evangelischen Kirche willkommen.

Queere Kirche Köln

Der Screenshot vom Logo der Internetseite www.queere-kirche-koeln.de.
Der Screenshot vom Logo der Internetseite www.queere-kirche-koeln.de.

Queer, jung und digital – drei Attribute, bei denen Menschen wohl als letztes an Kirche denken würden. Aber wir wollen Kirche genau dorthin bringen, wo sie keine*r vermutet. Denn Jesus hat auch nicht im Tempel gewartet, bis die Leute zu ihm kamen. In sogenannten „Erprobungsräumen“ entstehen neue Formen von Kirche mit Mut zum Experimentieren. Die Evangelische Kirche im Rheinland schafft Platz für Ideen und fördert Formen kirchlichen Lebens, die ergänzend zur traditionellen Wohnortgemeinde entstehen – mit großer Kreativität. Das oberste Leitungsgremium der rheinischen Kirche, die Landessynode, hat dafür 2019 ein Entwicklungsprogramm aufgelegt, das zunächst über ein Jahrzehnt reicht. Der queere Pfarrer Tim Lahr baut deswegen auch die Erprobungsraum-Initiative der Queeren Digitalen Kirche mit auf:

www.queere-kirche-koeln.de

Jugendgottesdienst „I met God, she is queer“

Gemeinsam mit der Christuskirche am Stadtgarten und dem anyway Köln veranstaltet das Evangelische Jugendreferat in Köln und Umgebung einen überregionalen Jugendgottesdienst im Rahmen der Veranstaltungen zum Christopher Street Day (CSD). Unter dem Motto “I met God, she is queer” werben die Mitwirkenden für ein Gottesbild mit „Liebesenergie“, jenseits der Vorstellung von einem „alten weißen Mann im Himmel“.

https://juref.evangelische-jugend.koeln/

Foto: Engelbert Broich

Christopher Street Day in und an der AntoniterKirche Köln

Zum Christopher-Street-Day feiert die Gemeinde seit vielen Jahren einen Abendmahlsgottesdienst. In Anlehnung an den Protest von 1969 in New York demonstrieren seit Jahrzehnten Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender am Christopher-Street-Day (CSD). Sie kämpfen um rechtliche Gleichstellung und gesellschaftliche Akzeptanz. Zu diesen politischen Forderungen gesellte sich mit den Jahren die selbstbewusste Feier – die Freude über das Erreichte.

Kirche und gleichgeschlechtliche Liebe

„Ich bin sehr stolz, dass ich Teil einer Kirche bin, wo Homosexualität willkommen ist“, sagt Pfarrer Nico Buschmann in „Kirche2go“. Denn viele Jahrhunderte war dies nicht der Fall. „Kirche und Homosexualität, das ist eine Geschichte, die wirklich an vielen, vielen Stellen ganz, ganz schrecklich ist“, berichtet Nico Buschmann. Er erzählt im Video, dass es in der Bibel einige Stellen gibt, die über homosexuelle Praktiken sprechen und diese als Sünde bezeichnen. Was ihn daran besonders stört, dass „wir uns dann immer genau die Stellen rauspicken, die uns gerade irgendwie so in den Kram passen.“

Kirche und gendern

Warum ist gendern sinnvoll? Dieser Frage widmet sich Janneke Botta in dieser Folge von Kirche2go. „Wenn wir Menschen durch Sprache ausschließen, dann kommen sie in der Welt nicht vor“, sagt die Pfarrerin. Für sie ist eine achtsame Sprache wichtig. „Wir können gut in Jesus Nachfolge sein, wenn wir nicht nur in unserem Handeln, sondern schon in unserer Sprache all die einschließen. Wenn wir nicht nur von Männern sprechen, sondern wenn wir unsere Sprache anpassen und da auch Frauen und nicht-binäre Personen vorkommen lassen.“

Diverse Familien

„Was sind glückliche Familien?“ Dieser Frage widmet sich Janneke Botta. Die sympathische Pfarrerin beschreibt, worauf es am Ende ankommt. Mit Beispielen ausgewählter Familien aus der Bibel belegt sie, wie divers Familien sind:

„Vielfalt feiern“: Großes Tauffest am Rhein

40 Pfarrerinnen und Pfarrer, darunter auch Stadtsuperintendent Bernhard Seiger, Projektleiterin und Pfarrerin Miriam Haseleu und Präses Thorsten Latzel, haben im August 2022 rund 200 Kinder und Erwachsene auf der Wiese neben dem Tanzbrunnen am Rhein getauft. Das Tauffest stand unter dem Motto „Vielfalt feiern“. Und rund 3.100 Menschen waren gekommen, um genau das zu tun. Für Miriam Haseleu stand der Gedanke der Vielfalt und der Diversität im Zentrum des Tauffestes. „Vielfalt feiern, das bedeutet ein Statement für die evangelische Kirche in der heutigen Gesellschaft“, sagte sie zu diesem Grundgedanken. „Das bedeutet: Wir sind bunt.“