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Hendrik Schnabel (vorne links) hat von Bernhard Seiger (ganz rechts) die Ernennungsurkunde bekommen.

Neuer Pfarrer in Sindorf: Hendrik Schnabel eingeführt

Jetzt ist es ganz amtlich – Hendrik Schnabel ist Pfarrer in der Christus-Kirche in Sindorf. Superintendent Bernhard Seiger hat ihn in einem feierlichen Gottesdienst vor vielen Gästen aus der Gemeinde und aus Nachbargemeinden in sein neues Amt eingeführt. Die Erleichterung, dass die Pfarrstelle endlich besetzt ist, spürte man allen Teilnehmern an, zuvor musste eine mehrmonatige Vakanz überbrückt werden.

Pfarrer Jan Ehlert, der Vorsitzende des Presbyteriums, begrüßte die Gemeinde zu Beginn des Gottesdienstes und bedankte sich bei den vielen Gemeindemitgliedern, die diesen Gottesdienst vorbereitet hatten. In der anschließenden Lesung wurde das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zollbeamten vorgetragen. Während der Pharisäer seinen eigenen Lebensstil lobend herausstellte, bekannte sich der Zollbeamte zu seinen Verfehlungen und bat um Verzeihung. „Wer sich selbst groß macht, wird von Gott kleingemacht“, lautete das Fazit dieses Gleichnisses.

„Auch ein Pfarrer muss seine Grenzen kennen“

Superintendent Bernhard Seiger nahm anschließend Bezug auf die anstehende Einführung des neuen Pfarrers. „Heute schlagen wir ein neues Kapitel in der Gemeinde Sindorf, aber auch im gesamten Kirchenkreis auf, denn wir haben in den letzten Monaten viel und eng zusammengearbeitet.“ Bernhard Seiger wies allerdings auch darauf hin, dass der Pfarrerberuf Grenzen hat und man deshalb die 41-Stunden-Woche eingeführt habe. „Es gehört zu diesem Beruf, die eigenen Grenzen zu spüren und zu akzeptieren und sorgsam mit sich selber zu sein.“ Die ursprüngliche Aufgabe eines Pfarrers sei es, alle „mühseligen und beladenen Menschen aufzunehmen und für sie da zu sein.“ Als Pfarrer möchte man „die Menschen erquicken, entsprechend zu unserem heutigen Sonntagswort.“ Nach einem kurzen Streifzug durch das kirchliche Leben von Pfarrer Hendrik Schnabel dankte Bernhard Seiger dem Presbyterium und allen, die in der Vakanzzeit ausgeholfen haben, ausdrücklich. „Es ist viel Gutes passiert in dieser Zeit, möge Gott diesen Weg der Gemeinde segnen.“

Dann wandte sich der Superintendent an Hendrik Schnabel. „Bist du bereit, die Pfarrersstelle auszufüllen?“ Die Antwort war ein klares „ja“, genauso antwortete auch die Gemeinde auf die Frage, ob sie für Hendrik Schnabel bereit sei. „Wir führen dich damit heute in dieses Amt ein.“ Bernhard Seiger betete für den neuen Pfarrer, Gott möge ihm alles schenken, was er für die neue Aufgabe brauche. Nach Auflage der Hände von Bernhard Seiger kommen verschiedene persönliche Voten von Priesterkollegen und Gemeindemitgliedern, bevor mit der Übergabe der Urkunde der neue Pfarrer endgültig eingeführt ist.

„Wohl denen, die noch träumen“

In seiner ersten Predigt bezieht sich der neue Pfarrer auf das Titelbild des Programmheftes, was ein Gemälde aus den 70er Jahren zeigt. Dort sind verschiedene Personen um einen Tisch abgebildet, die einen Querschnitt durch die „mühseligen und beladenen“ Menschen darstellen. Der einfachere Part des Gastgebers wird über zwei Hände angedeutet, die den Gästen Essen und Trinken anbieten. „Auch in der Gemeinde finden ganz unterschiedliche Menschen ihren Platz, die Gemeinde ist immer offen. Dass ein Pfarrer als Gastgeber hier ein privilegiertes Leben führt, weiß ich genau“, so Hendrik Schnabel. Noch einmal kommt er zurück zu dem Bild. „Wie geht die Gesellschaft wohl auseinander? Hat sich etwas verändert bei den Einzelnen? Eine schemenhafte Szene im Hintergrund deutet auf eine positive Veränderung hin. „Das möchte ich davon mitnehmen. Wohl denen, die noch träumen.“

Nach den Fürbitten und dem Segen konnte die Gemeinde zum Auszug die Trompetenmusik von Nicolai Belli genießen, um dann bei einem kleinen Imbiss die Feier ausklingen zu lassen.

Text: Dr. Klemens Surmann
Foto(s): Dr. Klemens Surmann