Sozialpädagoge, Jugendleiter, Religionspädagoge, Diakon und schließlich Coach und Supervisor: diese Berufe vereint Dietmar Asbeck in sich und setzt sie zielführend bei seiner Arbeit als synodaler Jugendreferent im Kölner Norden ein. „All das hilft mir in der Zusammenarbeit mit Pfarrern, Presbytern und Jugendleitern, und da bin ich auch jemand, der gerne vermittelt – ein anspruchsvoller Job, aber den mache ich gerne“, erklärt der 46-Jährige.
Oft sieht er, dass sich die Mitarbeitenden in den Gemeinden angesichts vieler Aufgaben wie Kinder- und Schulgottesdienst, Konfirmandenarbeit und Jugendfreizeit einfach verzetteln. Dietmar Asbeck ist dann derjenige, der aufgrund seiner Zusatzausbildung als Coach und Supervisor hilft, die Arbeit besser zu strukturieren. Dabei schöpft er aus seiner zwölfjährigen Erfahrung als Jugendleiter in zwei Gemeinden in der Nähe seiner Heimatstadt Düsseldorf.
Engagement für die Kirche
Die Initialzündung für seine engagierte Tätigkeit im kirchlichen Umfeld war eine Jugendfreizeit, an der er mit 17 Jahren teilnahm. Darüber fand er zum Glauben und verspürte den Wunsch, später für die Kirche zu arbeiten. Fortan engagierte er sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit und studierte ab 1994 Sozialpädagogik. Nach einigen Stationen als Jugendleiter wollte er die Aspekte „Glauben leben“ und „soziale Arbeit“ mit jungen Menschen verbinden und entschloss sich, berufsbegleitend eine religionspädagogische Ausbildung zu absolvieren. Schließlich ließ er sich zum Diakon einsegnen, weil das genau die gemeindliche Arbeit war, wo er sich einbringen wollte. Für ihn schafft es eine starke Sinnhaftigkeit, gemeinsam über Gott nachzudenken und soziale Projekte daran anzuknüpfen.
Als Jugendreferent die Gemeinden vernetzen
Seit gut einem Jahr ist er als synodaler Jugendreferent im Kirchenkreis Köln-Nord in 18 Gemeinden in Köln und im nördlichen Rhein-Erft-Kreis unterwegs. Im Rahmen eines monatlichen Treffens, dem sogenannten Konvent, bringt er alle Menschen, die mit Jugendarbeit zu tun haben, an einen Tisch. Dort fragt er nach, berät, entwickelt gemeinsame Aktionen und Projekte. Die Beteiligten können so über den Tellerrand schauen und erfahren, welche Ideen oder Probleme es in den Nachbargemeinden gibt.
In der Elternzeit Energie gewonnen
Knapp zehn Monate nach seinem Amtsantritt nahm Dietmar Asbeck im Sommer eine Auszeit vom Job. Im Oktober letzten Jahres ist er Vater geworden und widmete sich in der zweimonatigen Elternzeit ganz seiner Tochter. „Durch die völlig anderen Aufgaben habe ich sehr viel Energie und Kraft getankt“, sagt er. Kraft, die er nach seiner Rückkehr ins Amt verstärkt nutzen will, um die im vergangenen Jahr angestoßenen Projekte voranzutreiben.
Gemeinsam auf Pilgerwanderung
In guter Erinnerung ist ihm noch sein erstes Projekt im Kirchenkreis Köln-Nord. In der Fastenzeit hat er die Gemeinden beim gemeinsamen Pilgern miteinander vernetzt. Von Aschermittwoch bis Ostern sind die Menschen einer Gemeinde in einem etwa zehn Kilometer langen Fackelzug jeweils von ihrer Kirche zur Nachbargemeinde gepilgert. So haben sie sich kennengelernt und miteinander unter dem Aspekt „Gott soll uns ein Licht sein“ Andacht gefeiert. Da viele Menschen von der Aktion begeistert waren, will Asbeck diese auch im kommenden Jahr fortsetzen. Bereits jetzt ist er im Kirchenkreis unterwegs und wirbt bei Pfarrern und Presbytern um deren Beteiligung.
Kreative Ideen für das Lutherjahr
Für das kommende Lutherjahr hat Dieter Asbeck ein weiteres Großprojekt geplant. Unter dem Motto „Like spirit“ reist er zusammen mit Pfarrer Volker Meiling aus Pulheim-Stommeln und Jugendlichen zum Kirchentag nach Berlin. Dort sollen die Jugendlichen innovative, spirituelle Angebote aufspüren und medial dokumentieren. Ziel ist, daraus einen Trailer der guten Ideen anzufertigen, der die Basis für einen innovativen Jugendgottesdienst liefern soll. Ab Herbst will Asbeck mit dem Projekt „spirit on tour“ durch die Gemeinden touren. „Wir kommen sozusagen mit allem zum Gottesdienst hin, wir werden predigen, singen, feiern, ohne dass die Menschen vor Ort viel Arbeit damit haben“, erklärt er seine Vision. Und ist selbst gespannt, wie sich das realisieren lassen wird.
Foto(s): Anne Siebertz