„Wir wollten etwas Kreatives und Besonderes – und den gemeinschaftlichen Teil auf ein anderes Level heben“, sagt Presbyter Jörg Henrichs. Zum dritten Mal eröffnete er das „Dinner in White“ vor der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Köln-Junkersdorf. Währenddessen saßen die Kinder bereits zum Herunterkühlen im Pool.
„Es geht darum, nicht nur Bons zu kaufen und irgendetwas zu konsumieren. Wir wünschen uns feine Kommunikation, kreative Ideen, gutes Essen und ein echtes Miteinander. Hier lässt man sich nicht bedienen, man bringt mit, bringt sich ein und teilt.“
„Man lässt sich nicht bedienen. Man teilt.“
Als besonderen Event zum 50-jährigen Jubiläum der Gemeinde vor vier Jahren hatte ein Gemeindemitglied das gemeinsame Dinner an langen Tischen entlang der abgesperrten Straße vor der Kirche vorgeschlagen und damit durchschlagenden Erfolg. So lange bis mit Rücksicht auf die Nachbarschaft abgebaut werden musste, feierten rund 150 Gäste „ganz in Weiß“ mit eigenen Essenskreationen und (glücklicherweise gekühlten) Getränken.
Für Pfarrerin Regina Doffing ist das Dinner „… eine wunderbare Eröffnung des Festes am Sonntag, das eigentlich mehr ein Dorffest geworden ist.“ Seit 1995 wird im jährlichen Wechsel mit der katholischen Gemeinde St. Pankratius gefeiert. „Die Begegnungen sind das wichtigste. Es steht und fällt aber alles mit der Hilfe und dem Engagement vieler Einzelner.“
In diesem Fall kam die Unterstützung vor allem aus dem Presbyterium, dem Pfarrgemeinderat, aus der katholischen Gemeinde, von Vereinen, wie der Maigesellschaft Junkersdorf e.V., der Dorfgemeinschaft, der kfd Junkersdorf, den Kindergärten und der Übermittagsbetreuung der Gemeinde.
Dorffest für alle
Der Gospelchor unter der Leitung von Robin Moll sang schon beim Dinner. Am Sonntag waren neben dem Familiengottesdienst mit Taufe, eine Kirchenführung, Spielstationen, die Tanzgruppe des Veedels und eine große Tombola die Hauptprogrammpunkte. Der Erlös des Gewinnspiels hilft bei der Finanzierung des neuen Klettergerüsts für die Schulkinder im Gemeindegarten.
Für Jörg Henrich sind das Fest und vor allem der weniger „wirbelige“ Abend davor, die perfekte Gelegenheit, neue Nachbarn überhaupt erst einmal kennenzulernen – oder die alten noch besser. „Konfessionen spielen dabei keine Rolle“, meint er. Er ist begeistert von dem „niederschwelligen Angebot, das Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammenbringt“. Sollte die katholische Gemeinde im kommenden Jahr nicht etwas Ähnliches anbieten, wird das „Dinner in White“ wieder in zwei Jahren vor Ort stattfinden. Henrich freut sich darauf: „Bringt nächstes Mal noch mehr Freunde mit! Egal, woher.“
Foto(s): Claudia Keller