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Dr. Hartwig Arndt wurde von Bürgermeister Frank Stein (r.) mit der Ehrennadel der Stadt Bergisch Gladbach ausgezeichnet.

Der Gesellschaft etwas zurückgeben: Ehrennadel der Stadt Bergisch Gladbach für Dr. Hartwig Arndt

Dr. Hartwig Arndt begründet sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement, unter anderem im Presbyterium der evangelischen Heilig-Geist-Gemeinde in Bergisch Gladbach, in einem Satz: „Ich lebe in einer guten Gesellschaft und möchte dieser Gesellschaft etwas zurückgeben.“ Gerne, so sagt der 75-Jährige, mache er Werbung für das Ehrenamt in seinem Umfeld: „Ich erinnere dann daran, dass es eine Ehre ist, sich für andere einzusetzen.“

Und so wurde dem pensionierten Oberstudienrat nun selbst eine Ehre zuteil. Es war eine einstimmige Entscheidung des Stadtrates in Bergisch Gladbach, Dr. Hartwig Arndt mit der Ehrennadel der Stadt auszuzeichnen. Verliehen wird sie, wie Bürgermeister Frank Stein in seiner Laudatio im Anschluss an den von Prädikant Jona Luther geleiteten Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche, erklärte, an „Personen, die sich um das Ansehen und das Wohl der Stadt durch besonderes ehrenamtliches Engagement, über das übliche Maß hinaus, verdient gemacht haben.“

Und so erinnerte der Bürgermeister daran, dass sich Dr. Hartwig Arndt in seiner Zeit als Oberstudienrat an einem Berufskolleg in Köln und Bonn sowohl im Aufgabenstellungsausschuss wie auch im Prüfungsausschuss engagierte. Schon 1980 wurde er ins Presbyterium berufen. 1981 trug er als Mitglied des Kirchenvorstandes dazu bei, dass Axel Becker mit seiner Familie aus Chile nach Bergisch Gladbach kam, um dort als Pfarrer tätig zu werden. 1988 zog Hartwig Arndt sich zunächst als Presbyter zurück, wurde aber 2018 erneut gewählt. „Mittlerweile bin ich aus dem Amt wieder ausgeschieden“, berichtet der 75-Jährige.

Als Baukirchmeister sorgte der Bergisch Gladbacher sich bis zu diesem Frühjahr um die Gebäude und Kirchen der Evangelischen Gemeinde Bergisch Gladbach und erinnert sich, dass es bei Entscheidungsfindungen durchaus zu Diskussionen kommen konnte. „Es ist gut und richtig, diese Dialoge zu führen, auch wenn das manchmal sehr zeitaufwendig war“, ist Hartwig Arndt sicher und betont, der Einsatz lohne sich immer. So kümmerte er sich in den vergangenen Jahren um die Erneuerung der Innenbeleuchtung der Heilig-Geist-Kirche und um deren Fassadenanstrich.

Einsatz für die Demokratie

Ein weiteres Ehrenamt, das ihm sehr am Herzen lag, war die Siedlergemeinschaft Eschenbroich. Von 2004 bis 2016 war er deren Vorsitzender – 1958 zog er als „laufender Meter“, wie er lachend berichtet, mit seinen Eltern in die brandneue Siedlung und wohnt bis heute dort. Dank seines Einsatzes, dank Besuchen zu Geburtstagen, Festen und sogar Theaterstücken, die gemeinschaftlich auf die Beine gestellt wurden, kennen ihn die Menschen dort und begrüßen ihn, zu seiner Freude, freundlich und fröhlich. „Ich bin in der Stadt und auch in der Siedlung stark verwurzelt und genieße das Zusammengehörigkeitsgefühl“, sagt Hartwig Arndt, der im Übrigen auch politisch nicht untätig war. Als Mitglied der SPD bereicherte er unter anderem den Ausschuss für Soziales und war Vorsitzender des Ortsvereins. So erklärte Bürgermeister Frank Stein den Geehrten zum Vorbild: „Es ist jetzt wieder ungemein wichtig, sich für unsere Demokratie einzusetzen.“

Für Bürgermeister Stein ist das Ehrenamt unverzichtbar in einer intakten Gesellschaft. Er sagt, diese Art des Engagements schenke Freundschaft, Kameradschaft und ein Zuhause. „Wenn Menschen etwas füreinander tun, macht das nicht nur Spaß, es gibt auch unserer Gemeinschaft eine Grundlage“, ist der Politiker überzeugt.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl