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Sven Berkowicz (Mitte) mit seinem Gartenteam.

Nachhaltige Zukunftsprojekte: ASG-Tochtergesellschaft Grube & Räther setzt auf Umweltschutz

2024 hat gerade begonnen – und Sven Berkowicz hat viele Pläne für das neue Jahr: Ein „Essbar-Projekt“ mit Obstbaum-Patenschaften, recycelte Container als Wasserspeicher in den Grünanlagen, Baumpflegeaktionen in Schulen und Gemeinden sowie einen ASG-Baumpfad. Er ist Teamleiter des Baum- und Gartenpflegeteams der Grube & Räther GmbH (G&R) – eine Tochtergesellschaft der Antoniter Siedlungsgesellschaft (ASG) im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region.

Nachhaltigkeit und Ökologie sind ihm ein besonderes Anliegen. Deshalb hat er immer wieder neue Ideen, wie man die Verschwendung wichtiger Ressourcen wie Wasser oder Lebensmittel vermeiden und die Natur schützen kann.

Grüne Oasen

Sein 2021 gestartetes Projekt zum Klima- und Artenschutz, in dem er sogenannte „Renaturierungsflächen“ in den Gärten der ASG-Wohnanlagen anlegt, hat sich inzwischen zu seiner Freude gut weiterentwickelt. Aus den anfangs vier 80 bis 100 Quadratmeter großen Flächen, auf der Obstbäume gepflanzt wurden, die von einer Wiesenfläche mit insektenfreundlichen Blumen und Sträuchern und einer Wassermulde und Totholzpolter umgeben sind, sind inzwischen sechs grüne Oasen geworden. Hier gedeihen nicht nur Bäume, auch Insekten und andere Tierarten fühlen sich hier wohl – nicht zuletzt auch die Mieterinnen und Mieter der Wohnanlagen selbst, die hier einen Platz zum Verweilen und für Begegnung finden.

Fledermausfreundliche Häuser

Für sein Engagement für die vom Aussterben bedrohten Fledermäuse zeichnete der Naturschutzbund (NABU) Berkowicz stellvertretend für die die ASG und die G&R vor zwei Jahren mit Plaketten für „Fledermausfreundliche Häuser“ aus. Mit dem Anbringen von inzwischen 15 Fledermauskästen an den Hausfassaden und in den Bäumen sollen die Tiere neuen Lebensraum finden. Der gelernte Gärtner und Fachagrarwirt für Baumpflege & Baumsanierung freut sich über den so erzielten Doppeleffekt: „Durch die Blumen und Bäume in unseren ‚Oasen‘ wird auch ein Klima für Fledermäuse geschaffen, denn die Insekten sind gleichzeitig Futter für Fledermäuse und die Bienen sorgen für die Befruchtung von Pflanzen“.

„Essbar-Projekt“

Für das Jahr 2024 plant Berkowicz ein sogenanntes „Essbar-Projekt“. Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Wohnungsbaugesellschaft vor zwei Jahren hat sein Team in den Gärten der ASG-Wohnanlagen 70 Obstbäume gepflanzt. Inzwischen tragen die Bäume die ersten Früchte wie Äpfel und Birnen. „Aber was passiert mit dem Obst? Es ist doch schade, das als Fallobst vergammeln zu lassen“, sagte er sich und fordert deshalb Mieterinnen und Mieter auf, im nächsten Jahr Patenschaften für die Obstbäume zu übernehmen und das Obst zu ernten und zu verwerten. „Wir freuen uns schon auf den ersten Apfelkuchen mit selbst geernteten Äpfeln!“, sagt ASG-Geschäftsführer Guido Stephan, der solche Projekte gerne unterstützt.

Interessierte Mieterinnen und Mieter können sich bis spätestens 1. Februar 2024 melden. „Bis April werden wir die Patenschaften verteilen und alle Patinnen und Paten natürlich auch zu Fragen der Bewässerung, der Baumpflege und der Ernte schulen“, verspricht Berkowicz. Als nächsten Schritt plant er, weitere derzeit noch „tote Ecken“ zu „essbaren Plätzen“ zu gestalten, indem er auch dort Bäume und Sträuchern pflanzt, die allen einen Nähr- und Mehrwert liefern.

Projekt zur Regenwasser-Speicherung: Motto gesucht

Auch Wasser ist eine Ressource, die vor allem in den heißen Sommern immer wichtiger wird. Um Regenwasser zu speichern und für die Gartenbewässerung nutzbar zu machen, will Sven Berkowicz im neuen Jahr alte recycelte Container zu Wasserquellen umfunktionieren und in den Grünanlagen der ASG-Häuser aufstellen. Für das Projekt sucht er noch ein passendes Motto. Wer eine Idee hat, kann diese bis 1. März 2024 an info@asg.koeln mailen. Zu gewinnen gibt es auch etwas: Die beste Idee wird mit einer kostenlosen Garten- oder Balkonbepflanzung im Wert von 100 Euro durch das Grube&Räther-Gartenteam prämiert.

Baumprojekt – Schulbaum

Bäume sind Berkowicz‘ Herzensanliegen. Seine Leidenschaft will er gerne auch an junge Menschen weitergeben. „Ich möchte vermitteln, was für einen Schatz wir mit Bäumen haben. Ich glaube, viele wissen gar nicht, was Bäume für uns Menschen tun – und vor allem, was wir alles für Bäume tun können“, sagt er. Seine Idee: Der Baumpfleger will Schulklassen oder Konfirmandinnen und Konfirmanden im Unterricht besuchen und eine Stunde lang am Beispiel eines mitgebrachten Baums – ein Feldahorn – über dieses Geschenk der Natur reden. Der Baum kann anschließend gerne zusammen auf dem Schul- oder Gemeindegrundstück eingepflanzt werden. „Vielleicht kann ich damit einen Anstoß geben, die Natur bewusster wahrzunehmen“, hofft er.

Mit einigen Lehrkräften von weiterführenden Schulen hat er bereits Kontakt aufgenommen. Ihre Reaktion: Begeisterung! Das kostenlose Angebot möchte Berkowicz auch gerne Pfarrerinnen und Pfarrern für den Konfiunterricht zur Verfügung stellen. Interessierte können sich gerne unter info@asg.koeln an die Antoniter Siedlungsgesellschaft wenden.

Radeln auf einem neuen ASG-Baumpfad

Noch ein weiteres Projekt, in dem es um Bäume geht, plant der Naturliebhaber im Frühjahr. „In unseren Wohnanlagen gibt es einige ganz besondere Bäume, zum Beispiel Eukalyptus oder eine alte Pappel“, erklärt er. Auf einem „ASG-Baumpfad“ können Mieterinnen und Mieter sowie andere interessierte Menschen auf Infotafeln an den Bäumen mehr über deren Besonderheiten erfahren. Die ca. 250 km lange Baumroute, die man auch mit dem Fahrrad zurücklegen kann, kann man per Link, der auf der Website www.asg.koeln veröffentlicht wird, abrufen. Guido Stephan ist von der Idee angetan und plant, bei der Auftaktveranstaltung mit Fahrradtour im April oder Mai mitzuradeln. „Ich wünsche mir, dass das ein großes Event wird“, schwärmt Berkowicz. „Sowas wie ein Ökomarsch“ ist seine Vision.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns