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Unser Adventskalender: Panoramakrippe in der Reformationskirche in Marienburg

Die Reformationskirche in der Goethestraße 25, 50968 Köln, zeigt eine Krippe mit besonderer Ausstrahlung und Naturgetreue – eingebettet in eine Südtiroler Landschaft in den Maßen 4 Meter mal 1,20 Meter mal 1 Meter (Länge, Breite, Höhe). Sie wurde der Evangelischen Gemeinde Bayenthal im Jahr 2011 vom früheren Bayenthaler Geschäftsmann, Modellbauer, Restaurator und Krippenfreund Hermann Nick (1933-2022) überlassen. Er hat sie von 1978 bis 1997 in liebevoller Kleinarbeit und Detailgetreue gebastelt bzw. anfertigen lassen. Die Gemeinde hat bei einer Schlosserfirma eine stabile Spezialvitrine bauen lassen, mit der die Krippe in der Adventszeit in der Reformationskirche gezeigt werden kann.

Die Krippe zeigt zunächst die adventliche Erwartung. Das Jesuskind kommt natürlich erst zu Weihnachten auf die Welt.

Im Jahr 1978 wurde Hermann Nick bei einem Ferienaufenthalt auf die Maloar-Schwaige in Südtirol aufmerksam. Sie war damals 150 Jahre alt und wurde inzwischen wegen Baufälligkeit abgerissen. Sie inspirierte ihn zu einem Krippennachbau und wurde zur Keimzelle seiner Panorama-Krippe. Die interessante Architektur mit dem aparten Aufgang zur Heutenne schien ihm geeignet als Rahmen für die Krippenszene. Er beschäftigte sich fortan mit Krippenfiguren und gab die Anfertigung von fünf Hirtenfiguren in Auftrag, die von Hand durch die Holzbildhauer Hans und Adolf Heinzeller in Oberammergau gefertigt wurden. Nach diesen Maßen fertigte Herr Nick in passender Größe den Stall.

Alles sollte möglichst originalgetreu und aus Naturmaterialien erstellt werden. So sammelte er altes kerniges Lärchenholz von eingestürzten Heuschobern in Südtirol. Über 700 Einzelteile wurden in herkömmlicher Zimmermannsarbeit vom Grundriss bis zum Dachfirst verbaut: Bretter, Balken, Stützen und Träger. Er fertigte zudem etwa 60 Werkzeuge und bäuerliche Arbeitsgeräte nach zuvor fotografierten Originalen maßstabsgetreu aus massivem Eisen und Holz. Die Oberammergauer Holzbildhauer fertigten 1979 die dreiteilige heilige Familie für den neuen alten Stall.

Bald kam ein weiteres Gebäude hinzu: die Fötschermühle. Mit dem angrenzenden Schuppen, hölzernen Wasserzuführungen und den ausrangierten Mühlsteinen bildet sie ein interessantes Ensemble. Gemeinsam mit Wanderfreunden trug Nick neun ausgesuchte Felssteine in Rücksäcken kilometerweit ins Tal, sie bilden im rechten Landschaftsteil eine Gebirgslandschaft. Sie erinnern diejenigen, die die Region kennen, an die Bergregion um Lang- und Plattkofel am Rande der Seiseralm. Die Krippe lebt auch von vielen kleinen Details wie Zäunen, Wegweisern, Heuständern und Tieren. Im Jahr 1986 fertigte der Kunstmaler Otto Schorer aus Krumbach/Schwaben zu den vorhandenen Bauteilen eine mehrteilige typische Südtiroler Landschaft, die den Hintergrund bildet.

Nach der Fertigstellung ergaben sich für Nick mehrfach Möglichkeiten, die Krippe in der Weihnachtszeit auszustellen, so zum Beispiel in der Bayenthaler Filiale der Stadtsparkasse, in der Krippana in Monschau-Höfen, in Münsterland, im Funkhaus der Deutschen Welle und beim Aachener Krippenweg. Zweimal war sie auch bei Ausstellungen im Ausland: in Rio de Janeiro und Süditalien.

Unser Adventskalender: Krippenkunst in Köln

In den zahlreichen Kirchen dieser Stadt findet man Krippendarstellungen, die auf eine lange Tradition zurückblicken. Wunderschön geschnitzte Figuren, kunstvolle Kulissen und liebevoll gestaltete Details erwecken die Weihnachtsgeschichte zum Leben. Diese Krippen laden Besucherinnen und Besucher jeden Alters ein, die wundervolle Atmosphäre der Weihnachtszeit zu spüren und sich daran zu erfreuen. In unserem Adventskalender möchten wir Ihnen diese besonderen Krippen vorstellen. Täglich öffnen wir ein Türchen und präsentieren Ihnen eine neue Krippe aus Köln und der Region.

Wo steht die Krippe?

Reformationskirche in der Goethestraße 25, 50968 Köln

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Text: Bernhard Seiger/APK
Foto(s): Bernhard Seiger/APK