„Was oder wer ist gemeint, wenn Christinnen und Christen über Gott reden?“ Mit dieser Frage leitet der Alt-Präses der Rheinischen Landeskirche und ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Pfarrer i.R. Manfred Kock, in das erste Thema seiner fünfteiligen Seminarreihe ein. „Angesichts der Vielfalt der Religionen und Weltanschauungen ist schon der Begriff rätselhaft, und die Vorstellungen, die sich mit ihm verbinden, sind sehr verschieden, manchmal verwirrend“, schreibt der Kölner Theologe weiter.
Jeden Mittwoch vom 18. April bis zum 16. Mai 2018, jeweils von 18.00 Uhr bis 19.45 Uhr, wird Kock in der evangelischen Andreaskirche, Merkenicher Hauptstraße 195, 50769 Köln, die „Frage nach Gott“ von unterschiedlichen Seiten her betrachten. Der Eintritt ist frei, gerne können sich Interessierte im Gemeindebüro auch anmelden. Telefon: 0221-356526411. Die einzelnen Abende des Seminars sehen wie folgt aus:
18. April:
Die Frage nach Gott und seine Bestreitung
Seit dem Zeitalter der Aufklärung hat sich für den Umgang mit den Glaubensüberlieferungen Entscheidendes geändert: Das geozentrische Weltbild, also die Weltsicht, welche die Erde als den Mittelpunkt der Welt bezeichnet, wurde durch die Entdeckungen Galileis und anderer abgelöst. Was die Bibel über die Erschaffung der Welt berichtet, geriet in Widerspruch zu modernen Weltentstehungstheorien.
25. April:
Wie wir redlich von Gott reden können
Sicherlich sind die Gotteszweifel ebenso alt wie der Glaube. Sind wir in ein sinnloses Nichts geworfen, oder werden wir getragen von einer Bestimmung? Der Theologe Karl Barth stellte gegen alle Gottesvorstellungen die paradoxe Aussage: Gott ist der ganz andere.
2. Mai:
Die Bibel – zentrales Dokument christlichen Glaubens
Die Bibel ist sprachlich verdichteter Niederschlag von Gotteserfahrung, die über Generationen tradiert worden ist und im Kanon der biblischen Bücher schriftlich fixiert vorliegt. Sie ist Wort Gottes im Menschenwort.
9. Mai:
Gottes Wort in Menschenwort
Die Bibel hat auch eine menschliche Entstehungsgeschichte. Textüberlieferung, literarische Gestalt und historische Entstehungsbedingungen gilt es zu beachten, wenn man heute hinter diese Gestalt blicken will, um ihre religiöse Kraft erahnen zu können.
16. Mai:
Bibel der Juden – Bibel der Christen
Es wird immer wieder über die Bedeutung des „Alten Testamentes“ für den christlichen Glauben diskutiert. Wie steht es mit dem Vorurteil, das Alte Testament verträte ein streng gesetzliches Gottesbild, während das Neue Testament den barmherzigen Gott verkündige? Und was ist an dem Eindruck, das Alte Testament fördere Gewalt und Rache, während das Neue Testament Liebe und Frieden verkündige?
Manfred Kock war im Januar 1997 von der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland zum Präses gewählt worden. Bereits am 5. November desselben Jahres bestimmte ihn die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu ihrem Ratsvorsitzenden. Dort war er bis 2003 der erste Rheinländer an der Spitze der EKD.
Weitere Informationen unter: Evangelische Andreaskirche, Gemeindezentrum Merkenich, Merkenicher Hauptstraße 195, 50769 Köln-Merkenich, Tel.: 0221-356526411, Mail: ga-niehl@kirche-koeln.de
Foto(s): Engelbert Broich