Kirche2go fragt: Was sind Kirchensteuern? Erfahren Sie mehr über die Bedeutung der Kirchensteuer in der evangelischen Kirche mit Pfarrerin Miriam Haseleu. Wir beleuchten, wie diese finanzielle Unterstützung die Arbeit der Kirche ermöglicht – von Gottesdiensten bis zur Krankenhausseelsorge. Erfahren Sie, wie die Kirchensteuer funktioniert und warum sie eine wichtige Säule der Solidarität in unserer Gesellschaft darstellt. Lassen Sie sich von der Arbeit der evangelischen Kirche inspirieren und verstehen Sie, warum die Kirchensteuer für die gesamte Gesellschaft von Bedeutung ist.
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Der ganze Text zum Nachlesen:
Was ist eigentlich Kirchensteuer? Die Kirchensteuer ist so eine Art Mitgliedsbeitrag. Also, wenn ich Mitglied in der evangelischen Kirche bin und Geld verdiene, dann staffelt sich das an meinem Verdienst, was ich an Kirchensteuer zahle. Die Kirchensteuer ist sehr wichtig für die Arbeit der evangelischen Kirche, weil wir dadurch unsere Arbeit finanzieren. Hauptsächlich gehen 70 Prozent der Kirchensteuer in die Kirchengemeinden vor Ort. In den Kirchengemeinden werden inhaltliche Schwerpunkte gesetzt und bestimmte Dinge angeboten. Neben Gottesdiensten, Beerdigungen, Taufen, Trauungen und seelsorglicher Arbeit, begleiten wir auch Trauernde. Es gibt Arbeit mit Kindern, Arbeit mit Jugendlichen, Arbeit mit Seniorinnen und verschiedene Schwerpunktsetzungen wie die Arbeit mit Geflüchteten, beispielsweise. Es ist also sehr wichtig, dass die Gemeinden vor Ort ihre Arbeit damit gestalten können. Die anderen 30 Prozent gehen in übergeordnete Schwerpunktthemen, die die evangelische Kirche finanziert. Dazu gehört beispielsweise die Krankenhausseelsorge. Personen, die im Krankenhaus als Seelsorgende arbeiten, sind dort permanent erreichbar und verfügbar für Patient:innen in den Krankenhäusern. Auch die Telefonseelsorge, die rund um die Uhr für jeden erreichbar ist, wird dadurch finanziert. Ebenso die Notfallseelsorge und die Melanchthon-Akademie, eine Bildungseinrichtung hier in Köln. Die Kirchensteuer wird vom Lohn bzw. Gehalt abgezogen, und das ist oft die Kritik, wenn man sich mit Kirchensteuer auseinandersetzt. Der Staat verwaltet die Kirchensteuer für uns, wird aber dafür bezahlt, dass er dies tut. Insofern sind wir dringend auf diese Steuern angewiesen, damit wir unsere Arbeit, die gesellschaftlich an vielen Orten wirkt, tun können. Diese Arbeit ist solidarisch, und die Kirchensteuer ist eine solidarische Abgabe, weil sie nicht nur für eine ganz bestimmte Zielgruppe ausgerichtet ist, sondern oft oder sehr oft für viele oder alle zugänglich ist. Insofern bezahlen die Personen, die Kirchensteuer bezahlen, solidarisch für die gesamte Gesellschaft diese Angebote mit.
Foto(s): Thorsten Levin