Authentischer geht es kaum: Ein Hamburger Organist ist am Donnerstag, 25. August, ab 20 Uhr an der Orgel der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, zu Gast und trägt „Hamburger Orgelmusik“ vor. Der Gast aus Hamburg ist der 1953 geborene Christoph Schoener, einer der renommiertesten Kirchenmusiker seiner Generation:
Immerhin hat er auf der Zielgeraden seiner Karriere mehr als zwei Jahrzehnte an der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg als Kirchenmusikdirektor gewirkt. Seit dem 1. Januar 2020 ist er im Ruhestand. Die Kirchenmusik am „Michel“, dem Wahrzeichen der Hansestadt, hat seit Jahrhunderten eine besondere Strahlkraft weit über die Stadt hinaus. Prächtige Orgeln, leistungsfähige Kantoreien und Orchester bereichern die städtische Musiklandschaft und wurden von Christoph Schoener über viele Jahre geprägt und verantwortet.
Der in Heidelberg geborene Musiker studierte in Freiburg, Paris und Amsterdam bei Ludwig Doerr, Gaston Litaize und Ewald Kooiman und beendete seine Ausbildung mit dem Solistendiplom in Freiburg. Von da an führte ihn sein beruflicher Weg nur noch nach Norden: Nach langjähriger Tätigkeit an der Bielertkirche im rheinischen Leverkusen wurde er 1998 an die Elbe an den Hamburger Michel berufen. Neben seinem Orgelspiel in Hamburgs Kathedrale machte er auch als Dirigent von sich reden.
Er führte alle großen Oratorien, Passionen und Requiem-Vertonungen von Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms auf und war regelmäßiger Gast beim NDR und in der Elbphilharmonie. Als Konzertorganist geht er bis heute einer internationalen Konzerttätigkeit nach, die ihn quer durch Europa, Israel, Südafrika und die USA führt. Auch als Hochschullehrer hat er mehr als eine Generation von Studierenden unterrichtet und wird bis heute regelmäßig als Juror bei internationalen Wettbewerben eingeladen. Zahlreiche CD-Einspielungen – einige davon auch mit dem ECHO-Klassik ausgezeichnet – runden sein künstlerisches Profil ab. 2018 wurde ihm vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg der Ehrentitel Professor verliehen.
Große Fantasie und Fuge in g-Moll von Johann Sebastian Bach
Das Programm, das Christoph Schoener am 25. August in Köln präsentiert, beinhaltet verschiedene Komponistennamen, die auf unterschiedliche Weise mit Hamburg verbunden sind. Zu Beginn wird die große Fantasie und Fuge in g-Moll von Johann Sebastian Bach zu hören sein, gefolgt von einigen Variationen über La Folie d´Espagne des Bach-Sohnes Carl Philipp Emanuel. Der Trauermarsch op. 62,4 von Felix Mendelssohn Bartholdy und die großen Händel-Variationen aus der Feder von Johannes Brahms runden den Orgelabend ab.
Christoph Schoener, der vor einigen bereits ein vielbeachtetes Orgelkonzert in der Trinitatiskirche gegeben hat, kennt die Klais-Orgel gut und hat das Programm sehr genau auf die klanglichen Möglichkeiten des Trinitatis-Instrumentes abgestimmt. Das Publikum darf sich also auf einen virtuosen Abend mit hamburgischer Musik nahe am Kölner Rheinufer freuen.
Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region veranstaltet die Orgelkonzerte in der Trinitatiskirche bei freiem Eintritt für jedermann. Eine freiwillige Spende zur Unterstützung der Konzertreihe kann am Ausgang gegeben werden.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.trinitatiskirche-koeln.de.
Foto(s): Michael Zapf