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Das Kölner Dreigestirn besuchte zum ersten Mal das Kölner Dreigestirn

Jecke Premiere: Dreigestirn besucht Bahnhofsmission

Zum ersten Mal in der Geschichte des organisierten Karnevals hat ein Kölner Dreigestirn die Bahnhofsmission im Kölner Hauptbahnhof besucht: Mit Alaaf und Gesang zogen Prinz, Bauer und Jungfrau mit ihrem Gefolge ein in die Räume der Bahnhofsmission an Gleis 1. Hier wurden sie bereits seit Stunden erwartet, von kostümierten Jecken, die dem Empfang der kölschen Tollitäten bereits singend und schunkelnd entgegenfieberten. Alles wie bei einer normalen Sitzung und doch irgendwie ganz anders: Es gab keinen Alkohol und auch keine Bühne. Und viele Gäste der Bahnhofsmission sind dem Dreigestirn noch nie so nahe gekommen, weil sie sich den Besuch einer Karnevalssitzung auch gar nicht leisten können, wie Corinna Rindle dem hohen Besuch gleich zu Beginn erläutert hat: „In der Bahnhofsmission kommen viele Menschen an, die Unterstützungsbedarf haben, für die machen wir das heute hier“.

Das Team kennt sich aus: im Bahnhof, bei der Bahn und in Köln

Wenn Menschen im Bahnhof Hilfe brauchen, ist die Bahnhofsmission die richtige Anlaufstelle. Geholfen wird jedem, egal ob jemand einfach nur den Zug verpasst hat und nicht mehr weiterweiß, mittellos in Köln gestrandet ist und nach einem Schlafplatz oder einer Essensausgabe sucht oder vor häuslicher Gewalt geflohen ist. Auch wer beim Ein-, Aus- oder Umsteigen Hilfe braucht, zum Beispiel aufgrund einer Sehbehinderung, erhält hier Unterstützung. Das Team der Bahnhofsmission kennt sich aus im Bahnhof, bei der Bahn und in Köln und vermittelt bei Bedarf unkompliziert auch an andere Stellen weiter. Möglich machen das vor allem die rund 80 Ehrenamtlichen, die sich in der Bahnhofsmission Köln engagieren.

Respekt und Demut vor der Hilfe, die hier geleistet wird

Diesen widmete Corinna Rindle auch die gerahmte Prinzenspange, die sie vom Kölner Dreigestirn als Gastgeschenk überreicht bekam. „Ich habe sehr viel Demut vor dem, was hier jeden Tag geleistet wird“, bedankte sich Rindle bei allen Mitarbeitenden und Frewilligen. Dem Dreigestirn gab sie ein paar Kamelle mit dem Aufdruck der Bahnhofsmission auf den Weg, damit sich die drei während ihrer restlichen Session an ihren Besuch auf Gleis 1 zurückerinnern. „Ich brauche keine Kamelle, um mich hieran zurückzuerinnern“, antwortete der Prinz, ganz gerührt. „Unser Besuch hier ist für uns eine Herzensangelegenheit! Denn was hier geleistet wird, das verdient allergrößten Respekt!“

Mehr als 50.000 Mal im Jahr hilft das Team der Bahnhofsmission. Die Räume auf Gleis 1E im Kölner Hauptbahnhof sind täglich geöffnet von 7 bis 19 Uhr. Die Bahnhofmission Köln wird ökumenisch getragen vom Diakonischen Werk Köln und Region und dem Katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit IN VIA.

Enthüllung der „jecken Kiste“

Zum Schluss der jecken Stippvisite enthüllte das Dreigestirn noch die „jecke Kiste“: ein Kunstwerk, das im Mini-Format Prinz, Bauer und Jungfrau auf dem Bahnsteig vor der Bahnhofsmission zeigt, neben einem Spillmannszoch, wartenden Passanten, Clowns und Mitarbeitenden der Bahnhofsmission in ihren typisch blauen Westen, dahinter die Spitzen des Kölner Doms. Die „jecke Kiste“ kann noch bis Aschermittwoch besichtigt werden. Sie ist jederzeit vom Bahnsteig aus Gleis 1 E im Fenster der Bahnhofsmission zu sehen. Weitere Informationen zur Arbeit der Bahnhofsmission gibt es unter www.bahnhofsmission-koeln.de

Text: Martina Schönhals
Foto(s): Martina Schönhals