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Der Ökumenische Tauferinnerungsweg begann in der katholischen Kirche St. Maria Königin. Viele Teilnehmende hatten ihre eigene Taufkerze mitgebracht.

Gottes „Wasserzeichen“: Ökumenischer Tauferinnerungsweg in Köln-Marienburg

Von Martin Luther heißt es, er habe jedes Mal, wenn ihn Glaubenszweifel quälten, sich selbst den Satz „Ich bin getauft“ zugesprochen. Doch die Taufe markiert nicht nur den Anfangspunkt einer individuellen „geistlichen Biografie“, sondern ist auch, spätestens seit der „Magdeburger Erklärung“ von 2007 (sie beinhaltet die wechselseitige Anerkennung der Taufe durch die elf in Deutschland vertretenen Kirchen), ein wesentlicher Bestandteil gelebter ökumenischer Gemeinschaft.

Seit zehn Jahren sind die Pfarrei St. Matthias/ St. Maria Königin und die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal durch eine Partnerschaftsvereinbarung verbunden. Zeichen dieser Verbundenheit ist auch der Ökumenische Tauferinnerungsweg. Eingeladen waren alle getauften Kinder, Firmlinge, Konfirmandinnen und Konfirmanden sowie deren Eltern und alle Erwachsenen, die vor Jahren oder auch schon vor Jahrzehnten getauft wurden.

Taufe als zentrales Sakrament

Msgr. Dr. Markus Hofmann und Stadtsuperintendent Bernhard Seiger begrüßten gemeinsam die Gottesdienstbesuchenden, von denen viele ihre Taufkerze mitgebracht hatten. Msgr. Markus Hofmann betonte: „Die Taufe verbindet uns über Konfessionsgrenzen hinweg.“

Die Bedeutung der Taufe als zentrales Sakrament wird in der von Dominikus Böhm geplanten Kirche St. Maria Königin auch architektonisch sichtbar: Sie verfügt über ein Baptisterium, also einen separaten Raum für die Taufzeremonie, und einen Taufbrunnen. Das Baptisterium war dann auch die erste Station der Tauferinnerung. Anschließend konnten die Taufkerzen (oder ersatzweise andere Kerzen) an der Osterkerze entzündet werden.

Der Lesungstext aus Markus 10, 13 – 16 (oft kurz als das „Kinderevangelium“ bezeichnet) erzählte davon, wie Jesus, gegen den Widerstand seiner Jünger, die Kinder zu sich kommen ließ und sie segnete. „Ihr müsst nicht erst etwas leisten!“, fasste Bernhard Seiger die Aussage des Bibeltextes zusammen und fragte: „Wie könnte man besser ausdrücken, dass wir voraussetzungslos angenommen sind?“

Nach dem Danklied („Ich bin getauft und Gott geweiht“) ging es gemeinsam ein Stück die Goethestraße entlang zur benachbarten Reformationskirche, wo der Gottesdienst fortgesetzt wurde.

Drei Teilnehmenden hatten sich bereiterklärt, in einem kurzen persönlichen Statement zum Ausdruck zu bringen, was die Taufe für sie bedeutet. „Wir haben unsere Kinder taufen lassen, damit sie in der Liebe bleiben“, formulierte eine Gottesdienstbesucherin.

Gemeinschaft der Getauften feiern

„Wir wollten, dass unsere Kinder getauft werden, weil wir ihm (Gott) dankbar sind für unsere Kinder“, lautete ein weiteres prägnantes Zeugnis.

Eine dritte Besucherin setzte die Taufe in Beziehung zur aktiven Teilnahme am Gemeindeleben: „Ich war selber Ministrantin, war in der Jugend aktiv. Diese Erfahrung wollte ich meinen Kindern nicht vorenthalten.“

Gelegenheit, die Gemeinschaft der Getauften zu feiern, gab es dann im Anschluss an den Tauferinnerungsweg. Auf dem Kirchplatz vor der Reformationskirche warteten kühle Getränke, Gegrilltes und Kuchen auf die Teilnehmenden.

Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke