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Einsatz der 13. Crew der Sea Watch-2 am 27. Oktober 2016 im Mittelmeer (Foto: Crew-Mitglieder versorgen die Flüchtlinge auf dem Schlauchboot mit Rettungswesten).

Dank der Kirchen für den Ratsbeschluss: Köln nimmt Geflüchtete in humanitären Notlagen aus den Auffanglagern in Griechenland auf

„Der Katholikenausschuss in der Stadt Köln, der Evangelische Kirchenverband Köln und Region und das Katholische Stadtdekanat Köln sind dankbar für den Ratsbeschluss vom 6.2.2020, der eine Aufnahme von Kindern, Jugendlichen und Familien möglich macht, die sich in griechischen Auffanglagern in einer humanitären Notlage befinden. Es ist nicht nur ein Gebot der christlichen Nächstenliebe, sondern auch ein Gebot der Menschlichkeit, dass wir Menschen in Notlagen beistehen und helfen!”, veröffentlichten die Kirchen am Freitag in einer Pressemitteilung.

In seinem Ratsbeschluss erklärte sich die Stadt Köln angesichts der prekären Situation in den griechischen Lagern und bei der Seenotrettung auf dem Mittelmeer bereit, aus humanitären Gründen zusätzliche Geflüchtete in Köln aufzunehmen. Auf Wunsch von Oberbürgermeisterin Henriette Reker soll die Stadt Köln 100 zusätzliche Plätze für Geflüchtete aus griechischen Aufnahmelagern bereitstellen. Der Rat bittet die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen zudem, diese Menschen ohne Anrechnung auf die Erstverteilungsquote (EASY) in NRW aufzunehmen. Die Stadt Köln erklärt sich zugleich bereit, die Geflüchteten nach Abschluss des Asylverfahrens in Höhe des erklärten Kontingents ohne Anrechnung auf die Aufnahmequote unterzubringen.

„Wir sehen schon seit Monaten, dass sich die humanitäre Situation in den griechischen Auffanglagern verschärft und katastrophale Zustände herrschen”, schreiben die Kirchen in ihrem Offenen Brief. „Vor allem besonders schutzbedürftige Menschen, Kinder und Familien leiden, weil sie dort nicht die Betreuung und Unterstützung bekommen, die sie dringend benötigen. Viele sind ungeschützt vor Gewalt, leiden an mangelhafter Versorgung und erhalten kaum anderweitige Unterstützung. Die Fälle von sexualisierter Gewalt und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen mehren sich.”

Die Kirchen sind dankbar, dass der Rat der Stadt Köln nun handelt und fordern Bund und Land auf, ihren notwendigen Beitrag zur Umsetzung dieses Ratsbeschlusses zu leisten!

Gerade in Zeiten, in denen helfenden Menschen Hass, ja sogar Gewalt entgegenschlägt, möchten wir den Mut des Kölner Stadtrats anerkennen und die Unterstützung der Kirchen bei der Umsetzung dieses Beschlusses zusagen.

Text: APK
Foto(s): Gemeindebrief.de