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Altenberger Dom: Internationale Orgelakademie für Improvisation

Vom 1. bis 5. August findet im Altenberger Dom die Internationale Orgelakademie statt. Es ist bereits das 33. Mal, dass Lehrende und Studierende aus aller Welt den Weg ins idyllische Dhünntal in die ehemalige Zisterzienserabtei finden werden. Seit der ersten Orgelakademie im Jahr 1987 hat sich der heute ökumenisch genutzte Dom im Bergischen Land zu einem besonderen Ort der Orgelimprovisation entwickelt.

Dies liegt sicher am guten Miteinander der beiden katholischen und evangelischen Kirchengemeinden und der prächtigen Domorgel, die 1980 von der Bonner Orgelbaufirma Klais eingebaut und vor rund 20 Jahren nochmals gründlich überarbeitet und erweitert wurde. Es ist aber auch der abgeschiedene Ort an sich, der mitten im Grünen zum kreativen Musizieren inspiriert. Gerade bei der Orgelimprovisation, dem gleichzeitigen Erfinden und Ausführen von Musik ist neben Spontaneität auch Fantasie gefragt. Die 90 Register der viermanualigen Domorgel bieten dann eine ganze Menge klanglicher Anregungen für das kreative Spiel in verschiedenen Formen und Stilen.

Programm mit Vorträgen, Unterrichten und Konzerten

Organisator der Akademie ist in diesem Jahr Rolf Müller, einer der beiden Domorganisten in Altenberg. Er freut sich, dass nach zweijähriger Coronapause das Seminar wieder starten kann. Eingeladen zu diesem Meisterkurs sind Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker mit Hochschulabschluss sowie Studierende mit einer besonderen Empfehlung ihrer Lehrenden. Auf die Teilnehmenden wartet ein prall gefülltes Programm mit Vorträgen, Unterrichten und Konzerten. Nach der Eröffnung der Akademie am Montag finden ganztags an verschiedenen Instrumenten rund um Altenberg intensive Unterrichte im Plenum und in Gruppen statt. Die Abreise ist für den Freitag vorgesehen. Jeder Akademietag endet mit einem öffentlichen Konzert der Dozenten und der Teilnehmenden.

Internationale Besetzung

Das Dozententeam ist auch in diesem Jahr international besetzt. Aus Wien kommt mit Peter Planyavsky, der Jahrzehnte als Professor für Orgelimprovisation an der Universität für Musik in Wien und als Domorganist am Stephansdom wirkte, ein herausragender Pädagoge, Improvisator und Komponist. Mit Karol Mossakwski aus Frankreich konnte ein ganz bedeutender und herausragender Künstler der jungen Generation als Dozent gewonnen werden. Und nicht zuletzt wird Professor Wolfgang Seifen aus Berlin nochmals dabei sein.

Er hat die Internationale Orgelakademie vor 35 Jahren zusammen mit den Altenberger Domorganisten Paul Wißkirchen und Andreas Meisner ins Leben gerufen und war als Dozent an allen 33 Altenberger Akademien als „Artist in residence“ dabei. In den mehr als drei Jahrzehnten hat er hunderte von Studierenden ausgebildet, von denen viele heute an bedeutenden Kirchen Dienst tun und die Kunst der Orgelimprovisation in die nächste Generation weitertragen. Für Wolfang Seifen wird dieses Jahr das letzte sein: Er wird nach seinem Konzert am Mittwoch, 3. August, aus der Altenberger Orgelakademie in den Ruhestand verabschiedet.

Das Orgelkonzert am Montag, 1. August, spielt Peter Planyavsky, am Dienstag, 2. August, konzertiert Karol Mossakwski und die Teilnehmenden beschließen den Konzert-Marathon am Donnerstag, 4. August, mit einem Schülerkonzert. Alle vier Konzerte beginnen um 20 Uhr. Das Publikum erwartet ein jeweils einmaliges, nicht reproduzierbares Hörerlebnis, da ausschließlich improvisierte Orgelmusik erklingen wird.

Text: Wolf-Rüdiger Spieler
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler