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Zum letzten Mal: die Webandacht des Kirchenkreises Leverkusen

Aus dem Newsletter des Evangelischen Kirchenkreises Leverkusen: „Zum letzten Mal haben Herbert Böttges und Thomas Holtzmann die Webandacht des Kirchenkreises Leverkusen gestaltet. Nach über drei Jahren wird die 41. Andacht zugleich die letzte Andacht in einer langen und erfolgreichen Reihe sein. Mit den Webandachten hat der Kirchenkreis ein hervorragendes Angebot im Internet vorzuweisen. Nur sehr wenige Kirchenkreise und Gemeinden gestalten eine eigene Webandacht. Und neben den großen Anbietern wie ‚Webandacht‘ oder ‚Mehr als du glaubst‘ können sich die Webandachten des Kirchenkreises Leverkusen ohne weiteres sehen lassen. Die Webandachten haben viele Menschen in den letzten Jahren begleitet. Diese Menschen und der Kirchenkreis Leverkusen sagen Vielen Dank für das einmalige Engagement, die zahlreichen Ideen und die sprudelnde Kreativität, die uns nachdenklich werden ließen und die uns inspiriert haben. „


Auch wir bedanken uns, waren doch diese Webandachten wirklich etwas ganz Besonderes. So haben sich die Leverkusener beispielsweise das ganze Jahr 2002 lang mit den Texten des nicht mehr sehr bekannten barocken Mystikers Angelus Silesius – geboren 1624 als Johann Scheffler – beschäftigt. Alleine die Begründung für die Beschäftigung mit dem Dichter des „Cherubinischen Wandersmanns“ ist lesenswert: „Dem Menschen des Barock war unsere Grundbefindlichkeit näher, als wir gemeinhin denken. Ein 30, in manchen Gegenden sogar 45 Jahre währender Krieg war 1648/49 zu Ende gegangen, Deutschland in der Mitte Europas hatte von allen Ländern die ärgsten Schäden davon getragen, ein mühevoller Wiederaufbau sowohl des Landes als auch des Lebens der Menschen hatte begonnen. Da stand auf der einen Seite die überschäumende Freude zu leben, die sich in der barocken Prachtentfaltung in Bauwesen, Kunst und Musik ausdrückte, auf der anderen Seite aber die Angst, die in den vergangenen Kriegsjahren Teil des menschlichen Lebens geworden war, und der vor allem Dichtung und Literatur einen so sensiblen Ausdruck verliehen. Beide Gefühle sind uns nicht fremd, mögen auch die Ursachen heute andere sein als damals.“


Ein zweiter Aspekt: „Unsere Zeit ist realitäts- und verstandesbezogen bis an die Schmerzgrenze. Selbst unser Glaube ist in ein weit gehend rationales Gewand gezwängt. Wir ’schreien‘ nach Spiritualität, suchen nach Wegen, Realität und Glauben aus dem Inneren, aus der Tiefe her zu verstehen. Wenn wir uns darauf einlassen können, zwölf Monate Wegs mit diesem Mystiker zu gehen, haben wir gute Chancen, am Ende dieses Weges innerlich reicher und mit einem tieferen Verständnis von Glaube und Welt da zu stehen als am Anfang. Die Reihe ist ein spirituelles Abenteuer auch für uns, die Macher. „


Ein Glück, dass sich alle Andachten im Internet noch immer ansehen lassen – schauen Sie mal rein, es lohnt sich!


Text: Kirchenkreis Leverkusen/AL
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