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„Trinitatis on tour“ auf der Zielgeraden – Letzte Etappe der Trinitatis-Orgelwanderung 2020

Die Orgelkonzertreihe der Trinitatiskirche geht am Donnerstag, 29. Oktober, ein letztes Mal auf Tour. Jürgen Kursawa setzt den Schlusspunkt der diesjährigen Orgelreise durch Kölner Kirchen in der Antoniterkirche, Schildergasse 57. Damit kehrt die Konzertreihe in unmittelbare Nachbarschaft zur Trinitatiskirche zurück.

Wegen der aufwändigen Umbau- und Renovierungsarbeiten ist die Trinitatiskirche seit Mitte März geschlossen. Der evangelische Kirchenverband Köln und Region, der während der Bauarbeiten mit seiner Orgelkonzertreihe „on tour“ ging, hat während dieser acht Monate in verschiedenen Kölner Kirchen Station gemacht. So konnten die beliebten Orgelkonzerte am jeweils letzten Donnerstag eines Monats weitergehen. „Trotz Corona-Krise“, freut sich Programm- und Organisationsleiter Wolf-Rüdiger Spieler, „konnten die meisten Konzerte der Reihe wie geplant stattfinden. „Das Publikum“, fährt Spieler fort, „das sonst den Klang der großen Klais-Orgel in der Trinitatiskirche genießt, hatte in diesem Jahr die Möglichkeit, auch andere interessante Instrumente der Kölner Orgellandschaft zu erleben. Die Bauarbeiten in der Trinitatiskirche werden fast pünktlich vollendet, sodass das Orgelkonzert im November wieder am gewohnten Ort stattfinden wird. Dann ist Prof. Thierry Mechler zu Gast“.

Das Publikum kann sich am 29. Oktober auf ein interessantes Programm mit französischer Orgelmusik freuen. Damit ist der Orgelabend auch ein Beitrag zum Jubiläums-Jahr von Louis Vierne, dessen 150. Geburtstag die Antoniter- und die Trinitatiskirche in diesem Jahr mit einer Gesamtaufführung des Orgelwerks von Vierne feiern. Johannes Quack, Kantor der Antoniterkirche, und Wolf-Rüdiger Spieler von der Trinitatiskirche haben dieses Projekt 2019 gemeinsam geplant.

Auf dem Programm stehen der zweite Orgelchoral h-Moll FWV 39,2 sowie Prélude, Fugue et Variation, op. 18 von César Franck. Danach folgt die fünfsätzige Orgelsinfonie Nr. 3 fis-Moll op. 28 von Louis Vierne. Die Peter-Orgel der Antoniterkirche verfügt – einzigartig in Köln – über drei sogenannte Schwellwerke. „In Schwellwerken kann der Klang der Register durch das Öffnen und Schließen von großen Jalousien aus Holz oder Glas stufenlos in der Lautstärke verändert werden kann. Dadurch entstehen zusätzliche Möglichkeit des dynamischen und ausdrucksvollen Spiels, die an anderen Instrumenten so nicht vorhanden sind“, erläutert Wolf-Rüdiger Spieler und fährt fort: „Für die Interpretation der Musik von Franck und Vierne verspricht dies einen besonders intensiven Höreindruck nah am Klangbild der Romantik.“

Der Solist des Abends ist nicht nur in der Fachwelt hoch anerkannt. Im Jahr 2000 wurde Jürgen Kursawa zum Domorganist in Essen berufen und wirkte parallel an den Musikhochschulen in Köln und Düsseldorf. Seit 2008 leitet der als Professor das Institut für Kirchenmusik an der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule. Bekannt wurde Kursawa auch durch eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland als Pianist, Organist, Liedbegleiter und Kammermusiker sowie durch seine Zusammenarbeit mit Orchestern.

Das Konzert in der Antoniterkirche beginnt um 20 Uhr und findet unter Einhaltung der Corona-Richtlinien statt. Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird eine freiwillige Spende erbeten. Auf alle Konzerte Programme und Interpreten weisen auch die Internetseite trinitatiskirche-koeln.de und der Konzertkalender auf der Seite www.kirche-koeln.de hin.

Text: Wolf-Rüdiger Spieler/APK
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler