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Annette Niessen, Superintendent Markus Zimmermann, Pfarrer Gebhard Müller und Pfarrerin Ronja Voldrich v.l.

„Repräsentantin der Zuversicht“ – Pfarrerin Ronja Voldrich als zweite stellvertretende Skriba im Kirchenkreis Köln-Nord eingeführt

Mit dem aktuellen Wochenspruch „Und sie werden von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen“ (Lk, 13,29) hat Pfarrerin Ronja Voldrich die Anwesenden zum Gottesdienst in der Bedburger Friedenskirche begrüßt. Dass es ein besonderer Gottesdienst war, in dem sie selbst die Hauptrolle einnahm, spielte die 37-Jährige, die ihren Dienst in der Trinitatis-Kirchengemeinde an der Erft leistet, zunächst etwas herunter. „Von Osten und Westen, von Norden und Süden sind Menschen zusammengekommen, und ich bin sehr froh, dass alle Teile meiner Gemeinde ebenfalls hier sind. Natürlich möchte ich auch unseren Superintendenten Markus Zimmermann begrüßen. Was das alles auf sich hat, werden Sie dann gleich erfahren.“

Auf der letztjährigen Herbsttagung hatte die Kreissynode, das höchste Gremium des Kirchenkreises Köln-Nord, Voldrich mit überwältigender Mehrheit zur zweiten stellvertretenden Skriba gewählt. Damit verbunden ist die Aufnahme in den Kreissynodalvorstand (KSV). Voldrich folgt auf den in Ruhestand gegangenen Pfarrer Hans-Martin Brandt-von Bülow. Unter den Augen ihrer Familienangehörigen, Freunde und Wegbegleiter wurde sie nun in ihr neues Amt eingeführt.

 Als Kirche neu aufbrechen

Superintendent Zimmermann zeigte sich überzeugt, dass mit Voldrich die beste Wahl getroffen wurde. „Du, liebe Ronja, stehst für die Zuversicht, auch als Mitglied der Steuerungsgruppe zur Fusion der Kölner linksrheinischen Kirchenkreise weiterzudenken und diese vorzubereiten. Du bist eine Repräsentantin dieser Zuversicht – hier in der Gemeinde, im Pfarrkonvent und im Kirchenkreis“, so Zimmermann. „Und es ist daher nur folgerichtig, dass du jetzt auch im Kreissynodalvorstand mitmachst und dort alles vorbereitest und realisierst, wo es für uns als Kirche gilt, neu aufzubrechen.“

„Lebendige und umtriebige Gemeinde“

Die Aufnahme der neuen Tätigkeit bildet einen weiteren Schritt in der beruflichen Karriere der gebürtigen Essenerin, die ihren Werdegang als „klassische Kirchenkarriere“ bezeichnet. „Ich war von Kindesbeinen an in meiner Heimatgemeinde super engagiert, zunächst im musikalischen, dann auch im Gottesdienstbereich“, erzählte sie. „Meiner damaligen Pfarrerin bin ich besonders dankbar, denn sie hat gemerkt, dass ich mich für Theologie und diesen Beruf interessiere, obwohl ich damals erst 14 Jahre alt war. Sie hat mich zu einer Tagung der Landeskirche geschickt, und das war schon sehr toll, letztlich aber auch eine Bestätigung von dem, was ich innerlich spürte und dann selbst grob ins Auge gefasst hatte.“

Nach dem Beginn ihres Theologiestudiums in Bochum führte Voldrichs Weg 2007 nach Köln. Dort ließ sie sich mit ihrem jetzigen Mann nieder und setzte ihr Studium an der Bonner Uni fort. Nach der Geburt des ersten Kindes kam sie in einen Vikariatskurs, der sie in die Gemeinde nach Köln-Bickendorf brachte. Mit Unterstützung des Superintendenten konnte Ronja Voldrich später einen Probedienst in Köln-Niehl absolvieren, wodurch sie ihre jetzige Gemeinde kennenlernte. Sie übernahm sowohl in Quadrath-Ichendorf als auch in Elsdorf Vertretungen. Als dort die Pfarrerstelle ausgeschrieben wurde, musste sie nicht lange überlegen. „Ich bereue diesen Schritt bis heute nicht, denn ich bin wahnsinnig gerne hier in dieser doch sehr lebendigen und umtriebigen Gemeinde“, blickt sie auf die im Oktober 2018 begonnene Zeitspanne gerne und dankbar zurück.

Ein innerer Missionsbefehl

Gemeinsam mit der zweiten Ältesten des KSV, Annette Niessen, und dem Skriba Pfarrer Gebhard Müller nahm Superintendent Markus Zimmermann den offiziellen Einführungsakt vor. „Bist du bereit, den Dienst als zweite stellvertretende Skriba im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Köln-Nord zu übernehmen und mit allen, die im Kirchenkreis und in unseren Gemeinden zusammenarbeiten, gut gemeinsam zu wirken und dein Amt so zu führen, wie es dir bei der Ordination gesagt und wie du es versprochen hast, so bezeuge das bitte vor Gott und dieser Gemeinde“, fragte Zimmermann. Voldrich antwortete mit dem erwarteten „Ja“. Nachdem die anwesenden KSV-Mitglieder und die Gemeinde ihrerseits ihrer Pfarrerin ihre Unterstützung zugesagt hatten, war die Einführung perfekt vollzogen. Warmherzige Segenssprüche und Glückwünsche schlossen sich an.

Ronja Voldrich sieht ihren Beruf als Berufung, die stets bei sich selbst beginne. „Ich habe in meinem Leben einiges erlebt und dabei erfahren, dass mir mein Glaube tatsächlich geholfen hat und immer noch hilft. Ich spüre eine Art ,Missionsbefehl’ in mir“, sagte sie. „Das bedeutet, dass ich Botschaften und meinen Glauben unter den Menschen verbreiten und sie erreichen möchte. Dabei ist es für mich besonders spannend, zu beobachten, was passiert, wenn ich von meinem Glauben rede und das Evangelium verkünde.“

Rückenwind durch die Familie

Für ihre zusätzliche Aufgabe sieht sich die Pfarrerin bestens gewappnet. „Ich hatte schon immer ein gutes Zeitmanagement und gehe davon aus, dass ich auch zukünftig alles gut in Einklang bringen werde“, erklärte Ronja Voldrich, die mit ihrem Mann drei Kinder hat. „Es ist aber auch wichtig, eine Familie zu haben, die Bock auf eine viel arbeitende Frau respektive Mutter hat. Und natürlich hilft es, ein gutes Pfarrteam hinter sich zu wissen.“

Text: Holger Hoeck
Foto(s): Holger Hoeck