Präses Dr. Thorsten Latzel hat an Heiligabend die Insassen der Justizvollzugsanstalt (JVA) Köln-Ossendorf besucht und in der Gefängniskirche gepredigt. In der weihnachtlich geschmückten, großen Anstaltskirche der JVA Köln versammelten sich für den Gottesdienst inhaftierte Frauen. Sie stammen aus unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen. Der Präses nahm sich bewusst Zeit, um den Gefangenen an einem Tag zu besuchen, der für viele Menschen von besonderer Bedeutung ist. Mit tiefer Überzeugung betonte Latzel die Allgegenwart der Weihnachtsbotschaft und ihren Anspruch, für jeden Menschen zu gelten.
„An Heiligabend in diesem Jahr predige ich auch wieder im Gefängnis. Das ist mir persönlich wichtig. Ein Zeichen dafür, dass die Hoffnungsbotschaft, dass Weihnachten für alle Menschen gilt“, sagte er. „Deswegen ist es mir ein großes Anliegen, etwas von der Hoffnungsbotschaft von Weihnachten hineinzutragen in die Gefängnisse, für die Menschen, die dort sind. Als Zeichen dafür: Christus ist für uns alle geboren.“ Nicht zu unterschätzen ist daher die Bedeutung, dass mit dem Präses ein Kirchenvertreter „von draußen“ die Insassen dort wahrnimmt und damit zeigt: Ihr gehört zu uns, wir vergessen euch nicht, die Christusbotschaft gilt auch und gerade für euch.
Gefängnis-Gottesdienst an verschiedenen Orten der EKiR
Die Reaktionen der Insassen auf den Besuch waren überwältigend positiv. An Weihnachten ist Haft besonders schwer zu ertragen – fern von den Angehörigen zu sein. Miteinander stimmungsvoll Weihnachten zu feiern, sich den Trost der Weihnachtsbotschaft zusprechen zu lassen, an die Krippe zu treten, das bringt Erleichterung.
Der Besuch hat Tradition: Präses Latzel hat in den vergangenen Jahren immer an Heiligabend einen Gottesdienst im Gefängnis an verschiedenen Orten der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) gefeiert.
Foto(s): JVA