Bei einem Pressegespräch stellten Pfarrer Torsten Sommerfeld und die Pfarrerinnen Uta Walger und Sybille Noack-Mündemann ein Bauprojekt der Evangelischen Kirchengemeinde Bickendorf vor, das die Epiphaniaskirche und ihre Umgebung grundlegend verändern wird. „Kurz gesagt geht es darum, die Kirche viel einladender zur Straße zu öffnen“, sagte Uta Walger. Der bisher eher „introvertierte“ Eingang werde komplett umgebaut. Vom Erlenweg wird der Blick auf das neue angebaute Foyer mit einem verglasten Café fallen. Von einer „baulichen Geste“ spricht Architekt Reinhard Lepel, der den Umbau geplant hat.
"Das wird sich alles grundlegend ändern"
Ein weiterer markanter Unterschied nach Ende der Bauarbeiten: Neben der Epiphaniaskirche wird ein Glockenturm stehen. Die Fundamente gibt es bereits. Sie stammen aus der Zeit vor rund 50 Jahren, als die Kirche gebaut wurde. Damals konnte man sich einen Glockenturm aber nicht leisten. Auch innen wird es Veränderungen geben. Der Kirchraum wird um 90 Grad gedreht, und auch die Orgel wird versetzt. Die Kirchenfenster bleiben. „Die Kirche wurde über viele Jahre als solche von außen nicht wahrgenommen. Das wird sich grundlegend ändern“, freute sich Uta Walger.
Gelände hinter der Kirche wird bebaut
Das Presbyterium der Gemeinde hat sich entschieden, das Gelände hinter der Kirche zu bebauen. Die Bebauung durch einen Fremdinvestor wurde abgelehnt. Statt dessen nahm man selbst Geld in die Hand. In Zahlen: Die Gemeinde investiert insgesamt 6,7 Millionen Euro. 1,3 Millionen stammen aus Eigenmitteln, der Evangelische Kirchenverband Köln und Region gibt einen Zuschuss in Höhe von 560.000 Euro, rund 4,9 Millionen werden als Kredit aufgenommen. Die Umbaukosten für die Kirche betragen 1,6 Millionen Euro, die Restaurierung der Orgel kostet 100.000 Euro, die Wohnhäuser schlagen mit Baukosten in Höhe von 5 Millionen Euro zu Buche.
"Die Kirche bleibt im Vordergrund"
Architektin Hannelore Jung erklärte, was die Gemeinde dafür bekommt: „Es entstehen drei hintereinander stehende Gebäude. Das der Kirche am nächsten stehende hat drei Geschosse plus ein Staffelgeschoss, die beiden Häuser dahinter sind viergeschossig plus Staffelgeschoss.“ Hannelore Jung hat 24 Wohnungen geplant und eine Gewerbeeinheit, die zum Beispiel für eine Arztpraxis geeignet ist. Die Erdgeschosswohnungen sind barrierefrei. Alle Häuser verfügen über einen Aufzug. 2.300 Quadratmeter Mietwohnfläche werden gebaut. „Die Häuser sind sehr zurückhaltend gestaltet. Die Kirche beibt im Vordergrund“, erläutet Hannelore Jung ihr Konzept. Und die Wiese bleibt erhalten.
Wohnungen sollen bezahlbar sein
Wichtig ist allen Beteiligten, dass die Wohnungen für Familien bezahlbar sind. „Wir müssen als Vermieter nicht dringend Geld verdienen“, sagte Sybille Noack-Mündermann. „Wir legen Wert auf eine Wohngemeinschaft.“ Das Finanzkonzept sieht vor, dass der Kredit über 34 Jahre allein über die Mieteinnahmen abbezahlt wird. Das funktioniert über die kalkulierte Miete von neun Euro pro Quadratmeter. „Das Budget der Gemeinde wird mit keinem Cent belastet“, erklärte Torsten Sommerfeld. Anfang 2015 können sich Interessenten für die Wohnungen bewerben. Mit dem Ende der Bauarbeiten wird im selben Jahr gerechnet. Aber soweit ist man noch lange nicht. Jetzt ging es um den ersten Schritt: der erste Spatenstich.
Foto(s): Stefan Rahmann