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Nette Idee beim Abend der Begegnung: Der Kirchenkreis Köln-Süd richtete einen Ökumene-Bobby-Car-Parcours mit Hindernissen aus

Schwierig ist es manchmal mit der Ökumene. Und da hat mancher alle Mühe, auf der Strecke zu bleiben und nicht aus der Kurve zu fliegen. Ob man da von Michael Schumacher lernen kann? Der siebenfache Formel-1-Weltmeister, der in Kerpen im evangelischen Kirchenkreis Köln-Süd aufwuchs, inspirierte jedenfalls die Gemeinden aus Köln-Zollstock und Köln-Bayenthal dazu, am „Abend der Begegnung“ unweit der Hohenzollernbrücke einen ökumenischen Bobby-Car-Parcours aufzubauen.


Abendmahlskurve als Schikane
„Dies ist eine Mitmachaktion für die ganze Familie“, erklärte der Zollstocker Pfarrer Gerhard Johenneken. Aber da Protestanten federführend am Start seien, gehe es eben nicht ganz ohne Anspruch. Und so lauerten allerhand Gefahren auf die verwegenen Chauffeure. Gleich zu Beginn galt es, die „Abendmahlskurve“ zu meistern, die eigentlich eine schnelle Abfolge von Kurven war, „und die nennt man im Rennsport Schikane. Aber so weit wollten wir in Sachen Abendmahl nicht gehen“, so Johenneken. Allerdings dürfe man die „Abendmahlskurve“ nicht zu schnell nehmen.

Rotes Tuch: Frauen im Priesteramt
Danach passierte man rote Tücher für die Ökumene wie etwa „Frauen als Priester“. Wer nicht aufpasste, steckte im Sandbecken fest. Das symbolisierte die endlosen Sitzungen, die „sitzende Kirche“. Das Hindernis durfte natürlich auch nur im Sitzen überwunden werden.

„Versöhnte Verschiedenheit“ oder „Einheit der Kirchen“?
Vorbei ging es auch an einer überdimensionalen Briefmarke mit dem Kölner Dom. „Der ist Weltkulturerbe. Das heißt, er gehört nicht nur den Katholiken“, stellte Johenneken klar. Am Ende des 20 Meter langen Parcours standen zwei Ausgänge zur Verfügung: „Versöhnte Verschiedenheit“ oder „Einheit der Kirchen“. Den meisten jugendlichen Rennfahrerinnen und -fahrern war’s egal. Hauptsache Erster.

Wie bei Michael Schumacher
Dass der Parcours eine echte Herausforderung darstellte, mussten die Organisatoren bei einer Probefahrt in Bayenthal feststellen. „Da ist mancher ganz schön abgeschmiert“, erinnerte sich Johenneken. Man munkelt, es sei sogar Blut geflossen. Wenn Erwachsene auf das Lenkrad drückten, brach die Lenkstande nach unten weg. Aber das Problem wurde, so Johenneken, fachmännisch gelöst: „Das musste mit Stahlblech und Nieten verstärkt werden.“ Wie bei Michael Schumacher. Irgendwie.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Rahmann