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Miriam Haseleu und Bernd Margraf wurden stimmungsvoll eingeführt

Für viele im Kirchenkreis Köln-Mitte sei das Taizégebet schon Tradition, sagte Stadtsuperintendent Rolf Domning in seiner Begrüßung zur feierlichen Einführung zweier neuer Mitglieder im Kreissynodalvorstand, für die Kartäuserkirche jedoch Neuland. In diesem Abendmahlsgottesdienst wird nicht gepredigt, sondern gebetet, gelesen – und vor allem: viel gesungen. Thomas Frerichs, Kantor der Kartäuserkirche, führte vom Klavier aus durch die Lieder aus Taizé.

Die ruhigen Gesänge sind kurz und werden vielfach wiederholt, sodass die singende Gemeinde nach und nach ganz in der Musik versinken kann. Dabei sind die Texte mal lateinisch, mal deutsch, englisch, französisch oder spanisch oder, wie das „Kyrie eleison“, griechisch. Diese Vielsprachigkeit harmoniert mit der Einstellung des Gründers der Taizé-Gemeinschaft, des protestantischen Mönches Frère Roger Schutz. Bei der Ordensgründung im Jahr 1949 wollte er der Gewalt und Vernichtung im Zweiten Weltkrieg den Glauben an die Gemeinschaft der gesamten Christenheit entgegensetzen.

Im Gesang Ruhe und Frieden finden
Zum ersten Mal füllte sich die Kartäuserkirche mit den atmosphärischen Klängen. Neben der Musik gehört auch die Stille als zentrales Element zum Taizégebet. Eingebettet in die Erfahrung des Verbundenseins durch das gemeinsame Singen erhält so jeder die Möglichkeit, in sich hineinzuhorchen, ein stummes Gebet zu sprechen und den Kirchenraum auf sich wirken zu lassen. Passend dazu war die Lesung aus Markus 4 ausgewählt: Jesus beendet den Sturm auf dem See Genezareth.

Segnung für Nachberufene des Kreissynodalvorstands
Für den Kirchenkreis Köln-Mitte wurden an diesem Sonntag zwei neue Vorstandsmitglieder eingeführt. Auf der Frühjahrssynode waren Miriam Haseleu in das Amt der zweiten Stellvertretenden Skriba und Bernd Margraf als Laienvertreter zum dritten Synodalältesten gewählt worden. Miriam Haseleu ist Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Nippes, wo sie zu Ostern 2015 ihre erste Pfarrstelle angetreten hat. Bernd Margraf, von Beruf Pädagoge an einer Förderschule, ist seit 2004 Presbyter in der Evangelischen Gemeinde Köln-Deutz/Poll. Dort verantwortet er insbesondere die Redaktion des „R(h)einblicks“. Eine Aufgabe in der Kreissynode übernimmt er zum ersten Mal, wie er nach dem Gottesdienst bei Brot, Käse und Wein erzählt: „Das hat sich einfach so ergeben. Eigentlich habe ich nur mal jemanden vertreten und dann hat es sich in diese Richtung entwickelt.“ Für ihre neuen Aufgaben gab Rolf Domning den beiden eine Textcollage aus 1. Korinther 12 mit auf den Weg: „Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist.“

Musikalische Gottesdienste in der Südstadt
Wer Lust auf Gottesdienste mit besonderer musikalischer Gestaltung hat, der ist in der Kartäuserkirche an der richtigen Adresse. „Einmal im Monat haben wir hier musikalische Gäste oder ein spezielles Gottesdienstformat“, berichtet Kantor Thomas Frerichs. Bis zum Jahresende werden noch drei musikalische Abendgottesdienste stattfinden: Den Gottesdienst am 2. Oktober gestaltet der klassische Gitarrist Victor Balaguer, am 6. November kommt das Blockflötenensemble Tibia Colonia in die Kartäuserkirche und am 4. Dezember wird es einen Evensong nach anglikanischem Vorbild mit dem Lutherchor geben. Alle Informationen dazu sind in „allerhand“, dem Gemeindebrief der Kartäuserkirche zu finden.

Text: Kristina Pott
Foto(s): Kristina Pott