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Kölner Dreigestirn zu Gast im Evangelischen Kirchenverband: „Blauköpp Alaaf!!!“

„Seit drei Wochen sind wir unterwegs in den Sälen der Stadt Köln. Schade, dass es bald vorbei ist!“, sagte Prinz Holger I. gleich zur Begrüßung der zahlreichen protestantischen Jecken im Foyer des Hauses der Evangelischen Kirche. Denn dieses Amt auszuüben sei eine Ehre. Schmunzelnd erzählte er die Anekdote, als er beim Besuch eines Kindergartens von einem kleinen Mädchen gar für den „König von Köln“ gehalten wurde.

Das Trifolium, bestehend aus Prinz Holger I., Bauer Michael und Jungfrau Alexandra, wird in dieser Session von der Flittarder KG gestellt. Die Freude und der Spaß an den vielen Begegnungen mit sehr unterschiedlichen Menschen war auch beim Besuch bei den „Blauköpp’“ zu spüren. Stadtsuperintendent Rolf Domning sprang vor Begeisterung sogar seine traditionelle „Beffchen-Pappnas’“ aus dem Gesicht. „Bei euch springt der Funke halt über!“, kommentierte er dies lachend.

Spende von Obdachlosem
„Den Kölnern ist es ja eigentlich egal, wer dieses Amt ausübt!“, freute sich der Prinz und erzählte vom Besuch in einem Obdachlosenheim, wo am Ende einer der Bewohner dem Dreigestirn eine Zehn-Euro-Spende für einen guten Zweck überreichte. Im Gegenzug bekam er von Holger I. die hoch begehrte Prinzenspange überreicht – mit dem wohlmeinend-listigen Kommentar „Wenn du da 200 Euro draus machst, dann hast du alles richtig gemacht!“

Einen fröhlichen und stimmungsvollen Empfang bescherten zahlreiche "Blauköpp" dem Kölner Dreigestirn im Haus der Evangelischen Kirche.
Kölsche Lieder zur Mundharmonika
Das Dreigestirn stellte sich diesmal auf besonders musikalische Art vor: Begleitet vom Mundharmonika-Spiel des Prinzen sang der ganze Saal bekannte Melodien, so etwa für den aus dem Ruhrgebiet stammenden Bauern das Bergarbeiterlied „Glück auf“. Darauf stimmte man aber nahtlos – und ebenfalls zur Mundharmonika-Begleitung des Prinzen – weitere kölsche Lieder an.

Rote Karte für „Pegida“ und andere „Hüter des Abendlandes“
Auf das Motto „Social jeck – kunterbunt vernetzt“ ging Stadtsuperintendent Rolf Domning in seiner Ansprache ein. „Wir stehen alle für eine kunterbunte Stadt, nicht nur rot-weiß, auch blau wie wir Blauköpp’ – alle Farben eben!“, stellte er fest. Er lobte die Initiative des Dreigestirns, das den Verein für Flüchtlingskinder „Laachende Hätze e.V.“ gegründet hat. So gehöre man doch gemeinsam zu dem großen Netzwerk in Köln, das sich querstelle und „Pegida“ und anderen „Hütern des Abendlandes“ die rote Karte zeige.

Spende für Flüchtlingskinder und Torte aus der Keupstraße
Natürlich gab es auch in diesem Jahr wieder traditionell Geschenke für das Dreigestirn. Eine Überweisung für den Verein „Laachende Hätze e.V.“ sei bereits unterwegs, so Domning. Aber auch eine „Sachspende“ dürfe nicht fehlen. Verwaltungsleiterin Beate Wegmann-Steffens überreichte eine schwarz-weiße Beffchen-Torte, hergestellt vom türkischen „Traditionsbäcker“ auf der Keupstraße, der auch zu anderen Anlässen schon für den Evangelischen Kirchenverband gebacken habe. „Eigentlich sollte das eine Pappnase werden“, schmunzelte Domning – die sei aber leider etwas eckig geworden. Egal, das Dreigestirn werde sie sich schon schmecken lassen!
Begleitet am Klavier von Südstadtchorleiter Thomas Frerichs, sangen alle versammelten Jecken abschließend das herrlich passende Lied vom „Kölschen Stammbaum“.

Erstmalig evangelische Bühne beim Rosenmontagszug
Stadtsuperintendent Rolf Domning wies noch auf eine besondere Neuerung in der diesjährigen Karnevalssession hin: Erstmalig gibt es eine evangelische Bühne beim Rosenmontagszug – direkt vor der Antoniterkirche. Karten kann man dort im AntoniterFoyer zum Preis von 120 Euro (Essen und Trinken inklusive) bestellen.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Hermanns/Knapic