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Kirche2go fragt: Wo ist Gott?

Wo ist Gott? Wie oft fragen wir uns das, vor allem in schweren oder traurigen Lebensabschnitten. Auch als Kind haben wir uns diese brennende Frage immer wieder gestellt. Vermutlich entspricht er nicht der kindlichen Vorstellung eines Mannes, der mit langem Bart irgendwo auf einer Wolke, auf einem großen Berg, auf einem goldenen Stuhl oder Thron sitzt. Aber wo ist dieser Gott, mit dem ich sprechen kann? Wo genau hält sich dieser Gott die ganze Zeit auf und wie kann ich ihn sehen oder hören? „Wenn ich an das Mittelmeer denke, wo die Menschen ertrinken oder wenn ich an Kriegsregionen denke, ja wo ist Gott da eigentlich?“, fragt Pfarrer Sebastian Baer-Henney. „Ich muss darauf vertrauen, dass Gott überall gleich ist. Also nicht überall in gleicher Form aber in gleicher Menge.“ Er erklärt in Kirche2go, wo sich Gott seiner Meinung nach aufhält.

 

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Den ganzen Beitrag hier zum Nachlesen:

Wo ist Gott? Gott ist überall gleich. Es gibt keinen Ort auf der Welt wo Gott weniger ist als einem anderen. Das ist manchmal schwer zu sehen und manchmal schwer zu glauben, weil es Orte gibt, da ist Gott einfach unglaublich weit weg. Wenn ich an das Mittelmeer denke, wo die Menschen ertrinken oder wenn ich an Kriegsregionen denke, ja wo ist Gott da eigentlich?

Ich muss darauf vertrauen, dass Gott überall gleich ist. Also nicht überall in gleicher Form aber in gleicher Menge. Das ist den Menschen immer schon schwer gefallen, das zu glauben. Deswegen gab es immer mal Auftritte von Gott, wo er ein bisschen besser sichtbar war. Die Bibel erzählt uns als die Israeliten durch die Wüste gelaufen sind, dass er da als Feuersäule und als Rauchsäule sichtbar war. Dann wird uns berichtet, dass Gott einmal in einem ganz leise Säuseln erscheint und dann wird uns natürlich erzählt dass Gott selber Mensch geworden ist. Da konnten die Menschen ihn anfassen. Ein Gott zum anfassen, wer hat das schon?

Es hilft uns, wenn Gott Gestalt annimmt und wenn er dann auch noch Mensch wird. Einer von uns…  Dann ist das natürlich total hilfreich, weil ich einfach weiß: Gott weiß, wie sich Mensch sein anfühlt. Und das ist jetzt schon einfach total gut, weil ich dann sagen kann: Du, Gott kennst doch diese Situation, du weißt wie das ist.

Aber Gott ist hier. Gott ist hier überall – Gott ist nicht in der oberen Etage, wo ich mit einem Flugzeug hin kommen muss. Gott ist in einer Sphäre, die für mich einerseits nicht zugänglich ist, aber andererseits ist Gott hier überall auf dieser Erde auch für uns spürbar. Die Frage ist, wo wir dem nachfühlen und wo wir uns darauf einlassen, ihn zu sehen. Nicht mit den Augen, sondern mit unserem ganzen Sein, mit unserem ganzen Körper.  Ich finde immer so dieses Zitat vom „Kleinen Prinzen“ ein bisschen kitschig: Man sieht nur mit dem Herzen gut und so… aber ich glaube, dass man Gott ganzheitlich spüren muss. Man muss sich auf Gott einlassen, um ihm zu begegnen. Und wo das nicht gelingt, muss man zumindest drauf vertrauen, dass er da ist. Dass er jetzt hier in diesem Raum ist, dass er da ist, wo die Menschen sind. Mir wäre es total hilfreich, Gott einfach mal so zu treffen von Angesicht zu Angesicht. Das gelingt leider in der Form nicht. Vielleicht irgendwann. Aber ich kann Gott treffen, wenn ich mich auf ihn einlasse und auf ihn einstelle und mich darauf einstelle, ihn zu spüren. Und ich sehe, wo Gott wirkt.

Aber auch da muss ich das als Gottes Wirken sehen und vielleicht nicht einfach als Zufall oder als Dinge, die sich ereignen, sondern als Dinge, die sich vielleicht auch einfach fügen und die gefügt sind.

Wo ist Gott? Schau dich um: Hier überall, du siehst überall, wo er wirkt.

Text: APK
Foto(s): APK/Thorsten Levin