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Beeindruckt zeigte sich Superintendentin Andrea Vogel (2.v.li.) vom Kinderchortreffen in Porz. Thomas Wegst, Dr. Nobert Bolin, Doris Röskenbleck und Kornelia Kupski hatten diesen Tag wochenlang vorbereitet (von li.)

Großes Kinderchortreffen im Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch: 66 Pänz beim Abschlusskonzert „Abenteuerurlaub Bibel“ in Porz

Am Ende, nach dem Luther-Lied und dem rauschenden Applaus, gab’s eine Urkunde für jedes Kind. Andrea Vogel, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch, war beeindruckt: „Es ist doch toll, wenn die Kinder sehen, dass es auch in anderen Gemeinden solche Chöre gibt.“ Denn in der Markuskirche fand das Abschlusskonzert des großen Treffens der Kinderchöre des Kirchenkreises statt.

Unter dem Motto „Abenteuerurlaub Bibel“ stellten insgesamt 66 Pänz im Grundschulalter sowie „Reiseleiterin“ Doris Röskenbleck Personen aus dem Alten und Neuen Testament vor: Außer Noah waren noch Abraham, Esther, Petrus und Jesus vertreten.

Es wird ein großes Unwetter geben …
Ein junger Mann baute sich vor den etwa 100 Besucherinnen und Besuchern in der Porzer Markuskirche auf und verkündete: „Es wird ein großes Unwetter geben, ich muss mich beeilen.“ Und nachdem Kantorin Doris Röskenbleck in den Kirchraum hinein gefragt hatte, ob auch alle einen Schirm dabei haben, sangen ihre Schützlinge von der Evangelischen Kinder- und Jugendkantorei Volberg-Forsbach-Rösrath los: „Noah ist ein starker Mann, der eine Arche bauen kann.“ Ein Torbogen, durch den Gottes Geschöpfe die Arche betreten konnten, war auch mit dabei. Der Clou: – Die bunt bemalte Rückseite diente als Regenbogen.

Als Zugabe folgte ein Lied über Martin Luther. „Denn der war ein cooler Typ. Als er sich mal auf einer Ritterburg vor seinen Feinden verstecken musste und  sich langweilte, hat er die ganze Bibel aus dem Lateinischen übersetzt, damit alle Menschen sie lesen können“, erzählte Thomas Wegst seinen jungen Zuhörern. Der Kreiskantor war auch Initiator des Kinderchortreffens: „Wir wollten den Kinder Gelegenheit geben, sich gegenseitig kennenzulernen, so können Verbindungen zwischen den Gemeinden entstehen.“

Ein Lied von jedem einzelnen Chor
Aufgrund der zahlreichen anderen Termine an diesem Wochenende hatten allerdings nicht alle Kinderchöre des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch die Gelegenheit zur Teilnahme. Außer Doris Röskenbleck und ihrer Kinderkantorei  waren die Kinderdomkantorei Altenberg-Schildgen unter Leitung von Kornelia Kupski, der Kinderchor Bergisch Gladbach-Hand unter Leitung von Dr. Norbert Bolin und der von Thomas Wegst geleitete Kinderchor Porz-Zündorf nach Eil gekommen. Sie hatten sich gründlich vorbreitet: In den vergangenen Wochen wurde bei den  Chorproben jeweils ein Lied eigens für diesen Tag eingeübt, sowie eines, das alle beteiligten Kinder nach einer kurzen  gemeinsamen Probe im neuen Gemeindehaus an der Markuskirche zusammen sangen: „Komm, wir machen eine Reise, in eine Zeit vor unserer Zeit“.

Nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen aufgeteilt
Die größte Bewährungsprobe aber wartete in Eil auf die jungen Sängerinnen und Sänger: Die Kinderchöre wurden nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen aufgeteilt, und jede dieser Gruppen übte innerhalb von einer guten halben Stunde unter der Anleitung einer Kantorin oder eines Kantors ein kurzes Lied ein. Für die Gruppe „Rot“ etwa hatte Kornelia Kupski ein Lied über Esther und Waschti aus dem Kindermusical „Esther – Königin von Susa“ mit einem Text von Barbara Schatz zur Musik von Andreas Mücksch ausgewählt. Die Kantorin erzählte kurz etwas über die Jüdin Esther, die als Gattin des persischen Königs Ahasveros Unheil  von der jüdischen  Bevölkerung abwenden konnte. Dann wurde eifrig geprobt, besonders schwierige Stellen wurden mehrmals wiederholt. Und das Ergebnis war trotz der nicht ganz einfachen Melodieführung mehr als beachtlich: „Es sollte ja nicht zu einfach, sondern eine Herausforderung sein“, sagte die Kantorin. Thomas Wegst meinte: „Wenn die Stimmen gut trainiert sind, dann ist auch so etwas möglich.“

Erst Gewusel, dann „geordnetes“ Singen
Danach legten die Kinder aber erst mal eine längere Pause mit Früchten, Saft und Cupcakes ein. Auf dem großen Spielplatz nebenan wurden Bekanntschaften geschlossen, bevor es zur letzten gemeinsamen Probe und zum Abschlusskonzert in die Markuskirche ging. Zwischen den Liedern war das Gewusel natürlich groß, weil die einzelnen Stücke in ganz unterschiedlichen Besetzungen dargeboten wurden. Aber mit der tatkräftigen Unterstützung aller beteiligten Kantorinnen und Kantoren, die jeweils Klavier spielten, und  von  der Flötistin Eva-Maria Dannhauer und dem Perkussionisten Bjarne Michauk begleitet wurden, ging es doch recht geordnet zu. Und Superintendentin Andrea Vogel dankte allen Beteiligten für ein gelungenes Konzert: „Es ist immer so viel von der Arbeit mit Kindern die Rede, über deren integrative Aspekte zum Beispiel. Diese Arbeit wird in ganz besonderer Weise von den Chorleitern mit übernommen, das sollten wir nicht vergessen.“ Kreiskantor Thomas Wegst war ebenfalls sehr angetan vom Ergebnis des Nachmittags: „Wir sollten das öfter machen.“

Text: Hans-Willi Hermans
Foto(s): Hans-Willi Hermans