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Erster „Tag der Kinderchöre“ im Kirchenkreis Köln-Süd

Zum ersten Mal hat der Kirchenkreis Köln-Süd zum „Tag der Kinderchöre“ eingeladen. In der evangelischen Kirche Frechen trafen sich Kantorinnen und Kantoren mit ihren Kinderchören aus den Gemeinden des Kirchenkreises, initiiert von Kreiskantorin Barbara Mulack. So kamen 45 Kinder von acht bis elf Jahren und ein Betreuungsteam von zehn Erwachsenen zusammen, um das Thema „Mit allen Wassern gewaschen“ mit Hilfe von Stimme und Musikinstrumenten umzusetzen. Hilfe erhielten sie auch von den Müttern des Frechener Kinderchors, die diesen Tag mit vorbereitet hatten.


Mit allen Wassern gewaschen
Los ging es mit einer bewegten „Warm-up“-Phase und dem Einsingen aller beteiligten Chöre. Die Themen „Wasser“ und „Taufe“ spielten in allen Liedern und Stücken eine wichtige Rolle. „Es war uns ein Anliegen, die Kinder ganz oft mehrstimmig singen zu lassen, zum Beispiel wenn sie sich in zwei Reihen gegenüberstehen“, erzählt Mulack. Das wurde auch schon vor dem Tag der Kinderchöre mit den Kindern geprobt. Die Jungen und Mädchen waren deshalb gut vorbereitet und hatten offensichtlich ihren Spaß an den verschiedenen Übungen und dem Singen in einer größeren Gruppe.

La-Ola-Wellen mit dem Schwungtuch
In der Mittagspause gab es frisch Gekochtes von der Brüggener Organistin Dagmar Nikolin. Als Pausenangebote standen danach halbstündige Workshops auf dem Programm: mit selbst tönenden Instrumenten, sogenannten Boomwhackers, mit einer Klanggeschichte, Kleingruppenstimmbildung für größere Mädchen inklusive dem Aha-Erlebnis, welches Klangvolumen ihnen leicht und ohne Druck auf die Stimme zur Verfügung steht, sowie mit fröhlichen Spielen mit dem Schwungtuch auf dem großen Außengelände: „La Ola!“ hieß eins der Spiele mit dem großen, bunten Schwungtuch. Und das ging so: Das Tuch lag auf dem Boden und alle Mitschwinger verteilten sich ringsherum und zogen es an den Enden straff. Auf Kommando fingen alle an, die Arme zu bewegen – hoch und runter, jeder wie er wollte. So entstanden die La-Ola-Wellen mit dem Schwungtuch.

Klanggeschichten
Ein musikalisches Highlight war sicher die Musik mit den Boomwhackers. Die tönenden, bunten Plastikröhren können gegeneinander oder auf den eigenen Körper geschlagen werden – und natürlich auf jede andere beliebige Oberfläche. Wassergeräusche, geschüttet, gemischt, gegossen aus Wassereimern und Gefäßen.
Regenrohre und alle Arten von Percussion-Instrumenten verbanden sich im Workshop „Klanggeschichte“ mit einer biblischen Geschichte. „Das war eine im Nu verfliegende Zeit“, erklärt Mulack, „wir haben dann jede halbe Stunde gewechselt, und es war mitunter auch eine feucht-fröhliche Angelegenheit“. Und natürlich waren am Ende alle zu einer musikalischen Abschlussandacht eingeladen, bei der Teile des Programms den geladenen Eltern präsentiert wurden.

„Was kann eine Kinderstimme?“
Einzelne Kinderchor-Projekte gab es bereits vorher so einige im Kirchenkreis Köln-Süd: etwa die Einstudierung der biblischen Geschichte „Das goldene Kalb“ als Musical oder die Aufführung der Kinderoper „Brundibár“. Das Besondere an dem Tag der Kinderchöre war jedoch, dass der Kantorenkonvent Köln-Süd ein Thema für den Tag wählte, das in kleineren Einheiten erarbeitet werden konnte, und dass diese Workshops zudem auch für Chorleiter und Chorleiterinnen mitunter den Charakter einer Fortbildung hatten. Impulse dazu gab es von der Bonner Kantorin Katharina Wulzinger, die in ihrer Gemeinde eine ausdifferenzierte Kinder- und Jugendchorarbeit anbietet, und den Kindern aus Frechen und Umgebung an diesem Tag ein breit gefächertes sängerisches Angebot machte. „Die Kunst beim Kinderchor besteht immer wieder darin, zu überlegen, was kann eine Kinderstimme, was kann ich ihr abverlangen und vor allem: Wie mache ich das genügend kindgerecht und spielerisch?“, betont Mulack. Gelehrt wurde, pädagogisch gut verpackt, unter anderem Vokalformung, Kieferöffnung in der Bewegung und eine gute sängerische Haltung.

Gesungene Taufsprüche
„Es war einfach rund“, resümiert die Kreiskantorin, „der Tag hatte auch einen geistigen Tiefgang. Die Kinder haben mit Herzenslust gesungen“. Eine Reihe von Taufsprüchen wie „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich auf Händen tragen“ oder „Fürchte Dich nicht, ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen“ erklangen am Schluss des Tages zweistimmig in der schönen Frechener Kirche.

Text: knap
Foto(s): Barbara Mulack