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Ein neues Kirchenschiff für Mauenheim: Umgestaltung der Philipp-Nicolai-Kirche

Kirchen erzählen vom Glauben – sie geben uns eine Menge zu entdecken, nachzudenken, zu fragen, sich gegenseitig mitzuteilen.

Auch unsere beiden Kirchen in Mauenheim und Weidenpesch geben Zeugnis davon, was Menschen in der Vergangenheit und Gegenwart glaub(t)en und wertschätzten, worauf sie ihre Hoffnung setzten. Aber ein Kirchraum soll nicht nur die Tradition zeigen, sondern auch ausdrücken, wie Gemeinde in ihrer Kirche lebt und feiert.

So hat das Presbyterium an seinem Studientag zur Umsetzung der Gemeindekonzeption die Philipp-Nicolai-Kirche umgeräumt mit dem Ziel: mehr Raum, Licht, Farbe und Gesprächsmöglichkeit in der Kirche. So wurde der hintere Raum, der schon von den Erbauern der Kirche sichtbar abgegrenzt geplant war, von fast allen Bänken befreit. Die übrigen Kirchenbänke werden jetzt im Vorraum und in der Unterkirche genutzt. So ist offener Raum mit neuer Beleuchtung entstanden, der nur noch von einer dreiseitigen Bankreihe umgrenzt ist. Dieser Raum kann für kleine gottesdienstliche Feiern, wie Andachten in der Passions- und Vorweihnachtszeit, Meditationkreise, Seniorenabendmahlsfeiern, Friedensgebete, kleine Ausstellungen und Stehempfänge, Gesprächsgruppen, Kirchenkaffee und vieles andere mehr genutzt werden.

Ein wunderschöner handgeschmiedeter Leuchter aus einer kirchlichen Werkstatt in Sachsen konnte durch Spenden angeschafft werden. Jetzt wünschen wir uns noch ein Kunstbild für die Rückwand der Kirche, das zum Nachdenken und Meditieren einlädt. Auch dafür suchen wir noch Sponsoren!

Genutzt wurde unsere „neue Seitenkapelle“ schon bei der Vernissage von Kinderkunst aus dem „Spatzennest“, beim vorweihnachtlichen Familiengottesdienst, wo der Leuchter von den Kindern wie ein Adventskalender entzündet wurde, bei einer Taufe, bei der der Fürbittenteil mit der ganzen Gottesdienstgemeinde um den Leuchter herum im hinteren Teil der Kirche stattfand und bei den sechs Treffen der Fastenaktion „Sieben-Wochen-ohne“ zum Thema „Lichtblicke“.

Wir freuen uns, dass die treuen Gottesdienstbesucherinnen und -besucher mit Stammplätzen unter der Orgel-Empore sehr flexibel auf den Umbau reagiert haben und jetzt näher an die übrige Gemeinde herangerückt sind.

So hoffen wir, dass unser neugestalteter Kirchraum auf seine Weise vom Glauben erzählt, dass er immer mehr ein einladender Ort wird, der Besinnung und Ermutigung erfahrbar macht.

„Lichter für die Welt“
Der Weltkugelleuchter in der Philipp Nicolai- Kirche

Weltkugelleuchter in der Philipp-Nicolai-KircheSeit Weihnachten 2004 erstrahlt die Philipp-Nicolai-Kirche noch heller – Dank insgesamt 49 neuen Kerzenlichtern. Wann ist endlich Heilig Abend?“ fragten viele Kinder im Familiengottesdienst am 4. Advent. Dabei konnten sie es am neuen Weltkugelleuchter ganz leicht mitverfolgen, wie viele von den 24 Teelichtern am oberen Kranz noch nicht angezündet waren. Aber nicht nur als leuchtender Adventskalender bereitet der neue handgeschmiedete Leuchter aus Thüringen Freude. Der Leuchter in Form einer Weltkugel, von der Idee des Kugelkreuzes her nach schwedischem Design entwickelt, steht für alle Besucherinnen und Besucher zugänglich mit brennender Mittelkerze da, um Menschen die Gelegenheit zu geben z.B. im Rahmen des Gottesdienstes für sich oder andere eine Kerze zu entzünden.

Dass der Leuchter den Gottesdienst und alle Zusammentreffen im hinteren Kirchenraum beleben und erleuchten möge, das war der Wunsch des Presbyteriums, das der aus Spendengeldern möglich gewordenen Anschaffung des Leuchters mit hoher Symbolkraft gerne zugestimmt hat.

Drei Motive fallen bei der Betrachtung ins Auge und regen zum Nachdenken an:
1. Die hohe Mittelkerze durchdringt mit ihrem Licht eine stilisierte Weltkugel. Sie erinnert an das Jesuswort: „Ich bin das Licht der Welt.“ (Johannes 8,12).
2. Auf den beiden Außenreifen ist Platz für je 24 Teelichter, die sich bei ihrem Leuchten schneller verbrauchen als das Licht im Mittelpunkt. Doch die Summe ihrer vielen kleinen Flammen erleuchtet den Erdkreis. Sie erinnert an die Zusage Jesu: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäus 5,14).
3. Die beiden Kreuze des Leuchters deuten Unterschiedliches an. Das Kreuz auf der Kugel zeigt an: Das Leben ist stärker als der Tod. Der Gekreuzigte ist und bleibt Sieger über diese Welt, die ihn oft gar nicht wahrnimmt, weil er sich nicht aufdrängt.
Das Kreuz im Fuß ist ein Andreaskreuz und erinnert daran, dass auch Christen in der Nachfolge oft ihr persönliches Stück Kreuz zu tragen haben. Gleichzeitig bildet dieses Kreuz das Zeichen, das seit Kaiser Konstantin 312 n.Chr. bis heute als Christusmonogramm gilt.

Die Leuchterkrone strahlt nach außen und ist zugleich nach innen zentriert Je nach Anlass lassen sich die verschiedenen Schwerpunkte betonen: z.B. die Funktion der mittleren Kerze bei Christusfesten im Kirchenjahr, wie Weihnachten und Ostern, die vielen Einzellichter bei Gemeindefesten oder zu Pfingsten.
Bei der Taufe können alle Paten Kerzen für das Kind anzünden oder die Taufkerze an der Mittelkerze anstecken.

Am Totensonntag können die Kerzen zum Andenken an die Verstorbenen brennen.
In der geöffneten Kirche könnten Besucherinnen und Besucher eine Andachtskerze entzünden. Darüber hinaus gibt es sicher viele weitere Möglichkeiten und Ideen rund um den Weltkugelleuchter zu entdecken und auszuprobieren.

Text: Susanne Zimmermann
Foto(s): Ev. Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch