Fußball ist mehr als nur ein Sport – Fußball steht für Teamwork, Gemeinschaft, Leidenschaft, Fair Play und Respekt: Am 21. August 2023 findet in Duisburg das 21. Kleinfeld Fußballturnier, der Präses-Cup, statt. Mit insgesamt 14 angemeldeten Mannschaften verspricht das Turnier ein sportlicher Hochgenuss auf dem Rasen zu werden. Beim Präses-Cup treten Mannschaften aus den unterschiedlichen Kirchenkreisen und verschiedenen kirchlichen Organisationen und der Diakonie gegeneinander an.
Die Mannschaft „Rheinteam“ aus Köln, Leverkusen und dem Rhein-Sieg-Kreis hatte alle acht Spiele beim Präses-Cup im vergangenen Jahr in Duisburg souverän mit 26:1 Tore gewonnen. Damit kam der Wanderpokal nach Köln. Nun geht es um die Titelverteidigung. Die Kölner sind fest davon überzeugt, dass sie mit Teamgeist, Einsatz, Konzentration, Energie und Motivation in der Lage sind, sich der Konkurrenz zu stellen und wollen ihr Bestes auf dem Platz geben.
Neuerung beim Präses-Cup
In diesem Jahr gibt es jedoch eine entscheidende Neuerung: Zusätzlich zu den bisherigen Spielregeln haben die Teams nun die Möglichkeit, mit Zustimmung des Gegners bis zu zwei mannschaftsfremde Spielerinnen oder Spieler in einzelnen Spielen einzusetzen. Diese Veränderung kann den Spielverlauf in eine völlig neue Richtung lenken und stellt eine zusätzliche Herausforderung für alle Teilnehmenden dar. Jeder Einsatz von zwei mannschaftsfremden Spielerinnen oder Spielern bringt zwar neue taktische Möglichkeiten, doch alle Spieler werden sich darauf einstellen und sich mit den besten Mitteln dagegenstellen.
Der Präses-Cup wird seit 1999 ausgetragen. Der Wanderpokal wurde vom damaligen Präses Manfred Kock gestiftet.
Zuversicht trotz neuer Herausforderung – ein Interview mit zwei Spielern
Marco Beumers, Sportbeauftragter des EKV, schwärmt von der Atmosphäre des Präses-Cup 2022: „Wir waren beim Spiel alle gut gestimmt, fröhlich und fokussiert, es war ein schönes, harmonisches Miteinander, die Teams haben einander angefeuert. So wünscht man es sich, alle haben toll miteinander kommuniziert. Alle waren per du.“ Er ist Ansprechpartner in allen Belangen rund um das Thema „Sport“. Für ihn passen Sport und Kirche zusammen: „Als Evangelische Kirche stehen wir für Vielfalt und Offenheit, genauso wie die Mitmenschen in Köln. Sport hilft Brücken zu bauen, Freundschaften zu schließen und aufeinander ohne Vorbehalte zuzugehen. Sport gehört im Leben dazu und hilft uns, mehr Balance und Wohlbefinden in unserem Leben zu erreichen.“
Daniel Phan, Vikar Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes, macht zum zweiten Mal beim Präses-Cup mit. Er ist fußballbegeistert und hält die Begegnung und Vernetzung innerhalb der evangelischen Kirche im Rheinland für sehr wichtig, „und das in einem sportlich-ungezwungeneren Kontext – darauf freue ich mich“, sagt er.
Wie haben Sie sich auf das Spiel vorbereitet?
Marco Beumers: Ich müsste lügen, wenn ich jetzt behaupte, dass wir richtig hart trainiert haben. Jede(r) hat für sich eine Lösung gefunden, wie Laufeinheiten, Workouts im Fitnessstudio oder wöchentlichem Fußball-Training.
Daniel Phan: Ich habe mich mit viel Laufen und Ausdauersport vorbereitet. Ich verlasse mich auf meine fußballerische Kompetenz aus Jugendzeiten – der Spaß an Begegnung und Bewegung soll ja im Vordergrund stehen.
Was erwarten Sie vom Spiel?
Marco Beumers: Was ich erwarte ist, dass alle Teilnehmenden mit Freude, Respekt und gesundem Ehrgeiz an die jeweiligen Spielpaarungen dran gehen. Und ich hoffe, dass es ein großes Fest wird, wo sich alle gegenseitig anfeuern und motivieren.
Daniel Phan: Es wird mit viel Fairness zugehen. Ich glaube, dass die Spieler und Spielerinnen alles geben werden und sich so ein gutes Team-Feeling entwickeln wird. Ich erwarte Begegnung mit Kollegen und Kolleginnen – und zwar auf eine ganz andere, ungezwungene Art und Weise. Und nach Möglichkeit sollten die Spiele natürlich auch gewonnen werden.
Wie gehen Sie mit Lampenfieber vor dem Spiel um?
Marco Beumers: Damit habe ich Gott sei Dank keine Probleme mehr. Mit dem Alter wird man nämlich etwas ruhiger (lacht).
Daniel Phan: Ich habe so ein kleines Ritual: meine Dehnübungen vor dem Spiel und immer mit dem linken Bein voran das Spielfeld betreten. Ich mache mich frei von jeglichen Leistungsdruck, denn der Spaß steht im Vordergrund. Dennoch darf man dabei eine gesunde Portion Siegeswillen an den Tag legen. Ich verlasse mich auf meine Mitspieler und Mitspielerinnen: Ich kann nicht alles und bin nicht der Beste – im Team jedoch können wir viel bewegen!
Was sind die Hauptziele für das Spiel?
Marco Beumers: Dass es bitte nicht regnet (lacht), alle fit und gesund starten, damit wir es schaffen den Titel erfolgreich zu verteidigen.
Daniel Phan: Ein faires Spiel, bei dem alle Beteiligten beider Teams zufrieden vom Spielfeld heruntergehen. Und natürlich der Gewinn der Spiele mit anschließendem Turniersieg!
Wie sehen Sie die Neuerung, mit Zustimmung des Gegners bis zu zwei mannschaftsfremde Spielerinnen oder Spieler in einzelnen Spielen einzusetzen?
Marco Beumers: Bevor einzelne Spiele aufgrund von z. B. Verletzungen ausfallen, halte ich ein solches Angebot für eine faire Geste. Inwieweit es genutzt wird, um andere Mannschaften zu ärgern, werden wir vor Ort sehen, da solche Aktionen natürlich auch dazu beitragen können, dass aus dem sicher geglaubten Sieg nichts wird.
Daniel Phan: Ich finde diese Neuerung sehr gut, da es immer mal wieder Verletzungen oder Gründe geben kann, dass Spieler und Spielerinnen ausfallen. Konkret haben wir uns nicht darauf vorbereitet, da wir mit einem tollen und starken Team anreisen werden.
Was ist die Bedeutung des Präses-Cups?
Marco Beumers: Ich kann mir gut vorstellen, dass der oberste Repräsentant der rheinischen Kirche damit in erster Linie eine sportliche Verbundenheit schaffen wollte. Es gibt nichts Einfacheres, als sich über den Sport zu begegnen. Auf dem Feld sind wir alle gleich, dort spielen akademische Grade, die Herkunft oder das Geschlecht keinerlei Rolle. Auf dem Feld wird jede(r) ihr/ sein Bestes geben und sich, so gut es geht, für seine Mitspielenden einsetzen. Beim letzten Mal waren wir gemeinsam sehr erfolgreich, hatten alle viel Spaß und hoffen auch jetzt wieder darauf, dass wir erneut an die damaligen Leistungen anknüpfen können. Zum Ende hin würde ich mir allerdings noch wünschen, dass die gemeldeten Mannschaften noch einmal alle zusammen anstoßen.
Daniel Phan: Der Präses-Cup soll Menschen miteinander verbinden, die im Kontext der Evangelischen Kirche im Rheinland arbeiten und unterwegs sind. Fußball – und generell Sport – kann Brücken bauen, sodass man sich unabhängig von seiner beruflichen Stellung oder Position zunächst einmal als sportbegeisterte Person trifft. Werte im Sport wie Fairness werden auch im kirchlichen Kontext großgeschrieben, daher passt auch dies zusammen. Es ist eine Wertschätzung, dass der Präses persönlich kommt und so Begegnungen möglich werden.
Foto(s): Ebels