„Cop-Art – Polizei mit anderen Augen“, so heißt eine Ausstellung von der Stiftung Polizeiseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland. Sie hat im Jahr 2009 zehn Künstler und Künstlerinnen aus Nordrhein-Westfalen gebeten, „mit der ihnen eigenen Wahrnehmung hinzusehen“.
Schattenseiten der menschlichen Existenz
Die Künstlerinnen und Künstler haben diese Herausforderung angenommen und je eine der zehn lebensgroßen Polizeifiguren nach ihren Erfahrungen und Einsichten in unterschiedlichen Techniken bearbeitet. Zu sehen ist ab dem 9. Juni 2011, eine eine bunte, manchmal befremdlich wirkende, aber immer menschlich arührende Figurengruppe. Der Betrachter wird dabei konfrontiert mit der Interaktion zwischen Beruf und Mensch bei einer Berufsgruppe, die immer wieder einmal von der Öffentlichkeit kritisch angesehen wird. Die Figuren stellen Menschen dar, die auch mit den Schattenseiten der menschlichen und gesellschaftlichen Existenz konfrontiert sind, und so zu einer Meinungsbildung veranlassen.
Eröffnung am 9. Juni im Kreishaus Bergheim
Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 9. Juni, 17 Uhr, im Kreishaus Bergheim. Zur Begrüßung spricht Kreisdirektorin Gerlinde Dauber, eine kurze Ansprache hält Regina Kulpe von Eckardstein, Landespfarrerin für Polizeiseelsorge. Ein Einführung in die Ausstellung hält Wilfried H.G. Neuse. Das Klarinetten-Ensemble des Landespolizeiorchesters NRW gestaltet den musikalischen Rahmen der Eröffnung. Die Ausstellung dauert bis zum 30. Juni und ist in der Galerie am Skulpturenhof im Kreishaus, Willy-Brandt-Platz 1, in Bergheim zu besichtigen.
„Mein Polizist heißt Ivar“
Im Katalog äußern sich die Künstlerinnen und Künstler in sehr unterschiedlicher Weise. Während Julia Seidensticker über ihre Figur in knappen Worten formuliert „Mein Polizist heißt Ivar, weil der mir mal geholfen hat“, schreibt Anja Schreiber: „Ausgehend davon, dass Polizeiarbeit viel mit fremdbestimmten Ereignissen zu tun hat, die von außen an die Beamten herangetragen werden, erhält die Rohfigur des Polizisten einen ‚Außenraum‘ bestehend aus einer Holzbox. Um der Figur des Polizisten etwas von ihrer Puppenhaftigkeit zu nehmen, wurde sie mit Löchern versehen, was schlussendlich auf menschliche Zerbrechlichkeit, auch auch auf Individualität verweisen soll“. Die Figuren der Wanderausstellung vermitteln auch ohne jegliche Erklärung eindrucksvoll den Zusammenhang von Polizei, Kunst und Kirche.
Die Aussteller sind
Steff Adams, Köln
Berthold Rodd, Düsseldorf
Sigrid Herffs, Düsseldorf
Marco Schmidt, Hünxe
Sabine Krogel, Düsseldorf
Anja Schreiber, Leverkusen
Michaela Kuhlendahl, Wuppertal
Julia Seidensticker, Köln
Wilfred H.G. Neuse, Düsseldorf
Angelika Stienecke, Duisburg
Foto(s): Katalog Stiftung Polizeiseeslsorge