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5 Jahre Jugendhaus TREFFER in Buchheim

Mehr als 100 Gäste feierten jüngst den fünften Geburtstag des Jugendhauses TREFFER in Köln-Buchheim. Etwa 70 Kinder und Jugendliche zeigten sich den geladenen Eltern, Kooperationspartnern und Förderern als gute Gastgeber: Sie umsorgten sie mit Saft-Cocktails, Obst-Spießen, Kuchen und Frikadellen. Auf einer Bühne im Freizeitraum präsentierten sie ein buntes Kulturprogramm mit Tanz und Musik von Pop bis Rap, interessierte Erwachsene führten sie durch alle drei Etagen ihres Hauses.

Seit fünf Jahren Dauergast
Vor fünf Jahren hatte der Treffer – in Trägerschaft des Diakonischen Werkes Köln und Region – in dem ehemaligen katholischen Vereinsheim gleich neben St. Mauritius seine Türen geöffnet. Der 19-jährige Dominique, damals betreut von den Ambulanten Erziehungshilfen des Diakonischen Werkes, hat schon beim Renovieren geholfen. Seit fünf Jahren ist er Dauergast im Treffer. Als Bassist hilft er bei den Musikworkshops aus. „Hier herrscht einfach eine tolle Atmosphäre“, schwärmt der Abiturient. In den vergangenen fünf Jahren hat sich das Jugendhaus zu einem lebendigen, kreativen, offenen Ort entwickelt, der aus dem Stadtteil nicht mehr wegzudenken ist.

Viele kulturelle Projekte im Stadtteil
Mit Kooperationspartnern aus dem Stadtteil und der Offenen Jazzhouse-Schule Köln etablierte der Treffer das Kulturprojekt „Sounds of Buchheim“ und gemeinsam mit den weiterführenden Schulen im Stadtteil die „Buchheimer Kulturtage“ mit Aufführungen im Mülheimer Kulturbunker. Mit drei freien Theatern startete der Treffer das Projekt „Theater Treffer“ mit exklusiven Theaterabenden für Jugendliche und Erwachsene, die noch nie im Theater waren, und eigenen Aufführungen auf einer echten Theaterbühne.

Dreiklang gesunder Ernährung
„Mission Weltall“ hieß die erste große Ferienspielaktion in der Karwoche 2008: Etwa 60 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 15 Jahren wurden hier in das Jahr 3008 „gebeamt“, um einen rettenden Planeten zu erobern. Es folgten viele weitere Ferienfreizeiten, Fußballturniere mit „Köln kickt“, speziell auch für Mädchen, und Kochduelle mit anderen Jugendzentren in der professionell eingerichteten Gastronomieküche. Als „Gut drauf“-Einrichtung nach dem Ansatz der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung achtet der Treffer besonders auf den Dreiklang von gesunder Ernährung, Bewegung und Entspannung. „Gut drauf – mit null Promille“ heißt es einmal im Jahr an Weiberfastnacht, um Jugendlichen eine Alternative zum alkohollastigen Feiern in der Kölner Altstadt zu bieten.

Berufliche Zukunft dank „Mach was aus dir!“
Neben den vielen Freizeitangeboten kümmert sich das Treffer-Team auch um die berufliche Zukunft. Mit dem Coaching-Angebot „Mach was aus dir!“ unterstützen sie Jugendliche in der beruflichen Orientierung, vermitteln Schnuppertage und Praktika. „Mit unseren Projekten erreichen wir auch Jugendliche, die von der Schule nicht mehr erreicht werden“, sagt Silvie Heibach, pädagogische Leiterin des Coaching-Projektes. „Wir wollen ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie ihr Leben selbst gestalten können“, ergänzt Treffer-Leiter Lutz Gebhard.

Graffiti-Plastik ist das Herzstück
Vor fünf Jahren ist der Treffer angetreten, um ein Treffpunkt für Kinder und Jugendliche zu werden, wo sie Kontakte mit Gleichaltrigen knüpfen und mit den Pädagogen ihre persönlichen, familiären und schulischen Probleme klären und sich in ihrer Freizeit bei sportlichen, kulturellen und medienpädagogischen Angeboten ausprobieren können. Herzstück des Jugendzentrums ist bis heute eine Graffiti-Plastik, die Heinrich Böll als „Paten“ des Treffer zeigt. Sein Porträt steht für Toleranz und Respekt – zwei wichtige Leitmotive im Jugendhaus, in dem viele Nationen und Religionen aufeinander treffen. Wenn nicht gerade Geburtstag gefeiert wird, steht in dem großen Raum mit dem Böll-Gesicht auch der Kickertisch. „Und die Gespräche, die hier am Kicker laufen, sind oft die wichtigsten“, sagt Kristina Kilders, ebenfalls seit fünf Jahren Pädagogin im Treffer-Team.

Unterstützung mit Geld und Engagement
Um die Vielfalt der Projekte umsetzen zu können, wirbt Lutz Gebhard mit großem Erfolg ständig um ideelle und finanzielle Unterstützung: Die beiden Rotary Clubs „Köln-Bonn-Millennium“ und „Köln am Rhein“ fördern das Jugendhaus mit Geld- und Sachspenden und Kontakten in die Berufswelt. Die RheinEnergieStiftung „Jugend, Beruf und Wissenschaft“ zahlt die Personalkosten des Projektes „Mach was aus dir!“, mit Hilfe des „Kulturrucksack“ des Landes NRW können weitere Projekte bezahlt werden. Daneben gibt es viele einzelne Unterstützer, die mit Geld, guten Ideen und Engagement zum Erfolg des Jugendhauses beitragen.

Text: Martina Schönhals
Foto(s): Christoph Möschner