Es ist eine Premiere für die Evangelische Kirche im Rheinland. Die Landessynode tagt von Montag an bis zum 15. Januar 2021 auf Grund der Corona-Pandemie nur digital. „Das ist eine Herausforderung. Es wird anders. Doch wir sollten nicht hadern, sondern das Beste daraus machen“, sagte Präses Manfred Rekowski im Vorfeld der Synode.
Und so wird einiges anders sein, als zunächst geplant. Das Schwerpunktthema „Seelsorge“ muss entfallen, dabei hat gerade dieser Teil der kirchlichen Arbeit das Corona-Jahr 2020 an vielen Orten geprägt. Dafür stehen neben dem Präsesbericht, dem Haushalt 2021 und dem Jahresabschluss 2019 auch viele Wahlen auf dem Programm, darunter auch die Wahl einer oder eines neuen Präses, da Pfarrer Manfred Rekowski nicht mehr kandidiert und nach achtjähriger Amtszeit im Frühjahr 2021 in den Ruhestand geht. Als Kandidatin bzw. Kandidaten für das Präses-Amt hat der Nominierungsausschuss Professor Dr. Reiner Knieling aus Erfurt, Dr. Thorsten Latzel aus Darmstadt und Almut van Niekerk aus Sankt Augustin vorgeschlagen. Die drei Nominierten haben sich Anfang Dezember mit Gottesdiensten und Interviews, die im Internet abrufbar sind, öffentlich vorgestellt.
Doch auch weitere hauptamtliche und nebenamtliche Positionen in der Kirchenleitung sind zu besetzen. Insgesamt 15 Theologinnen und Theologen bzw. Nicht-Theologinnen und Nicht-Theologen bilden die Kirchenleitung, die das Präsidium der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ist. Zwischen den jährlichen Tagungen des obersten Leitungsgremiums führt die Kirchenleitung die Geschäfte. Sie besteht aus sechs hauptamtlichen und neun nebenamtlichen Mitgliedern. Alle Mitglieder sind auf acht Jahre gewählt; alle vier Jahre wird die Hälfte der Kirchenleitung neu bestimmt.
Unter den Kandidatinnen und Kandidaten kommen auch zwei aus Köln. Für eine Position, die aktuell von Superintendentin Almut van Niekerk wahrgenommen wird, kandidieren Pfarrerin Miriam Haseleu und Pfarrer Markus Herzberg. Von einer anderen Position war Marlis Bredehorst im Mai 2020 krankheitsbedingt zurückgetreten, Bredehorst ist im Herbst verstorben. Für diese unbesetzte Position kandidiert Lisa Marie Appel aus Bonn. Die hauptamtlichen Mitglieder der Kirchenleitung sind zugleich Abteilungsleitende im Landeskirchenamt. Hier stehen zwei Wahlen an. Für die Abteilung 3 (Erziehung und Bildung) sind Marco Sorg aus Schwerte und Amtsinhaberin Henrike Tetz aus Düsseldorf nominiert. Auch die Leitung der Abteilung 5 (Finanzen und Diakonie) ist neu zu besetzen. Nominiert sind hier Henning Boecker aus Düsseldorf und Volker Leimert aus Mönchengladbach.
Inhaltlich beschäftigen sich die Landessynode und ihre Tagungsausschüsse unter anderem mit dem Klimaschutz in der Evangelischen Kirche im Rheinland, den Ergebnissen des Diskurses zum „Friedenswort 2018. Auf dem Weg zum gerechten Frieden – Impulse zur Eröffnung eines friedensethischen Diskurses anlässlich des Endes des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren“, dem Flüchtlingsschutz an den EU-Außengrenzen, den Perspektiven der kirchlichen Weiterentwicklung: „Partizipativ(e) Kirche werden – Teilhabe und Teilgabe als Herausforderung“ und dem Bericht des Ständigen Innerkirchlichen Ausschusses zur Aufarbeitung der Software-Umstellung Wilken P5.
Während der Tagung der Landessynode vom 11. bis 15. Januar 2021 gibt es auf der Internetseite www.ekir.de/landessynode neben Livestreams von allen öffentlichen Sitzungen auch aktuelle Berichterstattung. Auf der Seite befinden sich auch alle vorliegenden Beratungsvorlagen und Drucksachen.
Foto(s): ekir