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15 Jahre Kunst und Kultur im GULLIVER

Gerade finden die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro statt. Megasportevents wie dieses verändern das Gesicht der 6,3-Millionenstadt, das sich in den rund tausend Favelas – den Armenvierteln der Stadt – von einer ganz anderen, sehr viel raueren Seite zeigt. Hier leben etwa ein Viertel der Einwohner Rio de Janeiros.

In der Reihe „15 Jahre Kunst und Kultur im GULLIVER“ zeigt die Überlebensstation für Obdachlose in der Nähe des Kölner Hauptbahnhofs eine Ausstellung des Berliner Künstlers Ivo Schmid, der mehrere Monate in Rio de Janeiro verbracht hat.

Sensible Beobachtung der Lebensumstände in Rio de Janeiro
Schmids Fotos vermitteln eine sensible Beobachtung der prekären Lebensumstände in der zweitgrößten Stadt Brasiliens, in der das Phänomen des Favela-Tourismus mehr und mehr zunimmt: „Guided Tours“ bieten Armut neben Modernisierung, Gentrifizierung und Selfie-Tourismus.

Den Blick auf die Welt richten
Die Ausstellung im GULLIVER ist die fünfte Ausstellung im Rahmen der Internationalen Photoszene Köln und die dritte Kunstausstellung, die die Überlebensstation im Rahmen ihres 15-jährigen Jubiläums zeigt. „Die Ausstellung im GULLIVER zu zeigen, ist sicher eine Herausforderung. Auch hier ein sozialer Ort der Menschen, die unter schwierigen Bedingungen ihren Alltag bewältigen müssen. Auf engstem Raum zu leben oder wohnungslos zu sein bedeutet auch immer wieder Kampf um einen Platz, einen Platz in der Gesellschaft“, heißt es in der Ankündigung.
Mit diesem Angebot wollen die Veranstalter gerade die Menschen, die sich im Wohlstand eingerichtet haben, zum Nachdenken anregen und fordern sie auf, ihren Blick in die Welt zu richten.

Randzeiten, in denen Hilfe besonders nötig ist, werden abgedeckt
Die Überlebensstation GULLIVER bietet seit 2001 als erste modellhafte Einrichtung in Deutschland für seine Gäste ein Angebot, das sich durch ausgedehnte Öffnungszeiten vom frühen Morgen bis zum späten Abend und an den Wochenenden auszeichnet. Damit deckt das Projekt des Kölner Arbeitslosenzentrums KALZ e.V. Randzeiten ab, in denen Obdachlose diese Hilfen besonders nötig brauchen.

Die Ausstellung im GULLIVER, Trankgasse 20, ist noch bis zum 26. Oktober zu sehen und täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Ivo Schmid