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10 Jahre Fortbildungsangebote für Tagesmütter in der Evangelischen Familienbildungsstätte Köln

Der Bedarf an Tagesmüttern für Null- bis Dreijährige steigt stetig, weiss Stefanie Wagener, hauptamtliche pädagogische Mitarbeiterin der Evangelischen Familienbildungsstätte (FBS) in Köln. Immer mehr Eltern suchen eine qualifizierte Betreuung für ihren Nachwuchs.

Die Kölner FBS brachte den Stein ins Rollen
Doch Tagesmutter ist kein anerkannter Beruf. Qualifizierung tut also Not. „Tagesmutter – (k)eine leichte Aufgabe!?“ Mit dieser Veranstaltung für Tagesmütter und Kinderfrauen, „oder solche die es werden wollen“, brachte die FBS 1994 in Köln einen Stein ins Rollen. Damals nahmen gerade mal acht Personen die in Kooperation mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln einmal jährlich angebotene Fortbildung wahr. In den letzten Jahren wächst das Interesse merklich. Regelmäßig belegen rund zwanzig Frauen, bisweilen auch Männer, die zwei aufeinander aufbauenden Kursblöcke.

Auch Männer besuchen die Fortbildung
Der erste Teil widmet sich mit Hilfe praktischer Übungen und kreativer Medien, in Rollenspielen, Kleingruppen und Kurzvorträgen den Grundlagen. Persönliche Fragen stehen im Vordergrund. Es geht um die Rolle und Identität als Tagesmutter. Behandelt werden ebenso juristische Fragen: Der zweite Block ist praxisnah konzipiert. In ihm wird der Umgang mit Konflikten, der Tagesablauf von Tagesmüttern besprochen. Des weiteren stehen Entwicklungspsychologie und Kinderkrankheiten, gesunde Ernährung und die Bedeutung des Spiels auf dem Plan. „Mit unserem Angebot wollen wir nicht nur theoretische Grundlagen und Werte vermitteln, das Selbstbewusstsein als Tagesmutter stärken, und Erziehungskompetenz fördern, sondern auch den Austausch untereinander anregen“, nennt Wagener einige der Ziele.

Tagesmutter ist kein anerkannter Beruf
Wie auch der „Tagesmütter-Bundesverband für Kinderbetreuung in Tagespflege“ setzt sich die FBS außerdem für eine Aufwertung der Tagesmutter-Tätigkeit, für die Anerkennung als Beruf, ein. „Unser Fortbildungsangebot ist weiterhin nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, bedauert die FBS-Leiterin Irene Diehl. Das Engagement und die Aufbauarbeit des Evangelischen Stadtkirchenverbandes allein reiche nicht aus, um das „Riesenproblem“ Tagespflege in Köln zu lösen. Man sei zwar froh über die Bezuschussung der Fortbildung seitens der Stadt. Doch erfordere es weitaus mehr Mittel. Zudem mangele es in den Bezirksämtern an Kapazitäten, um alle interessierten Eltern sinnvoll und ausreichend beraten, geschweige denn eine funktionierende Vermittlung leisten zu können. Die in diesem Jahr von September bis November angebotene Fortbildung ist bereits fast ausgebucht. Ungeachtet dessen können Frauen und Männer, die sich für diese oder weitere

Kontakt
FBS-Veranstaltungen zum Thema „Tagesmutter“ interessieren, etwa für die praxisbegleitende Arbeitsgruppe oder spezielle Themenabende zur Tagespflege, gerne an Stefanie Wagener, Telefon 0221/31 48 38, wenden.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich