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Hilfsbedürftige Flüchtlinge: Die Heilige Familie in der Krippe von Günther Winckler in der Bahnhofsmission

Christliche Botschaft in die Wirklichkeit umsetzen – Evangelische Beteiligungen am Kölner Krippenweg 2018

Bis Epiphanias, 6. Januar 2019, sind in über 100 Kirchen, Geschäften und anderen Institutionen insgesamt rund 120 Krippen des 23. Kölner Krippenwegs zu sehen. Mit dabei sind auch Einrichtungen in evangelischer Trägerschaft. Zum ersten Mal ist in diesem Jahr die Bahnhofsmission mit dabei, die in ökumenischer Trägerschaft vom Diakonischen Werk Köln und Region und In Via betrieben wird. Seit fast 120 Jahren bietet die Bahnhofsmission einen Schutzraum für hilflose Menschen am Kölner Hauptbahnhof. In der Zeit der Industrialisierung waren dies hauptsächlich Mädchen und Frauen, die orientierungslos in den Städten strandeten.

Neben Obdachlosen hat sich die Bahnhofsmission in den vergangenen Jahren vor allem um Flüchtlinge gekümmert, berichtet Günther Winckler, einer von über 70 Ehrenamtlern. Das inspirierte ihn letztlich auch dazu, eine Krippe zum Thema zu gestalten. Aus grauer Modelliermasse und anderen Materialien formte Winckler eine Bahnhofsszene, die sich direkt vor der Bahnhofsmission abspielt. Die Heilige Familie ist symbolisch als Flüchtlingsfamilie dargestellt. Die Heiligen Drei Könige bieten der hilfsbedürftigen Familie in Gestalt eines Flaschensammlers, eines Fußballfans und einer obdachlosen Frau Geschenke an, die sie entbehren können: Einen Fußball, einen Schal und ein paar Brötchen. Dass solche Hilfen ein Angebot der Bahnhofsmission sind, zeigt ein Ehrenamtler in blauer Weste an, der daneben steht. Aber auch um Obdachlose, die auf dem Gleis übernachten, kümmert sich eine Helferin im Hintergrund. „Die Krippe soll zeigen, wie die Bahnhofsmission die christliche Botschaft in die Wirklichkeit umsetzt“, sagt Günther Winckler.

Ab Mittwoch, 4. Dezember im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region: Weihnachtskrippe aus Weißtorf von Karl-Heinz Brinkmann (Foto: Caroline Weber, Köln)

Eine andere besondere Krippe wird ab Mittwoch, 4. Dezember, im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region zu sehen sein. Karl-Heinz Brinkmann, der aus der norddeutschen Gemeinde Saterland stammt, hat eine Krippe aus emsländischem Weißtorf geschnitzt. Ein Naturmaterial mit vielen Bedeutungsebenen: Es entstand vor 2.000 Jahren, zurzeit Christi Geburt, und im nahegelegenen Börgermoor, wo die Nazis ein Konzentrationslager stationiert hatten, entstand 1933 das Lied von den „Moorsoldaten“.

Im Rahmen des 23. Kölner Krippenwegs werden zahlreiche Führungen angeboten. Ein umfangreiches Begleitheft ist für 3 € bei KölnTourismus, der Bahnhofsbuchhandlung Ludwig und den Weihnachtsmärkten an Dom und Neumarkt erhältlich.

Nähere Informationen unter www.koelner-krippenweg.de

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Alle evangelischen Beteiligungen auf einen Blick:

Bahnhofsmission (Station 03)
Hauptbahnhof Köln, Gleis 1, Abschnitt E, 50667 Köln

Evangelischer Kirchenverband Köln und Region (Station 32)
Kartäusergasse 9-11, 50678 Köln (Foyer)

Evangelische Informationsstelle (Station 37)
Schildergasse 57, 50667 Köln (im Café Stanton)

AntoniterCityKirche (Station 38)
Schildergasse 57, 50667 Köln

Evangelische Friedenskirche (Station 67)
Hackenbroicher Straße 59-61, 50769 Köln-Worringen

Katharina-von-Bora-Haus (Station 81)
Stadtwaldgürtel 28, 50931 Köln

Reformationskirche (Station 89)
Goethestraße 25, 50968 Köln-Marienburg

Gemeindehaus „Unter Gottes Gnaden“ (Station 93)
Zum Dammfelde 37, 50859 Köln-Widdersdorf (Evangelische Kirchengemeinde Ichthys)

Altenberger Dom (Station 106)
Eugen-Heinen-Platz 4, 51519 Odenthal-Altenberg

Text: Felix Eichert
Foto(s): Felix Eichert, Caroline Weber, Köln