You are currently viewing „Willkommensinitiative für Flüchtlinge“ stellt neue Internetseite vor

„Willkommensinitiative für Flüchtlinge“ stellt neue Internetseite vor

Rund 30 Initiativen beteiligten sich am dritten Treffen der „Willkommensinitiative für Flüchtlinge“, zu dem wieder der Fachdienst Migration des Diakonischen Werkes Köln und Region, der Kölner Flüchtlingsrat und die Melanchthon-Akademie eingeladen hatten.

Über die Ergebnisse und die weitere Entwicklung sprach Martina Schönhals mit Martina Domke, Leiterin des „Fachdienstes Migration“ des Diakonischen Werkes.

Was waren die Themen beim dritten Treffen?
Domke: Vier Frauen aus drei Initiativen haben die neue Internetseite www.wiku-koeln.de erarbeitet und sie ausführlich vorgestellt. Hier präsentieren sich rund 20 Initiativen aus Köln und dem Umland. Außerdem werden Veranstaltungstermine veröffentlicht, es wird Informationsmaterial bereit gestellt und die wichtigsten Beratungsstellen sind aufgelistet. Wer sich für Flüchtlinge engagieren möchte, findet hier Möglichkeiten und Anlaufstellen. Es geht aber auch um den Austausch der Initiativen untereinander. Dafür wurde ein interner Bereich geschaffen, der nur mit Passwort zugänglich ist. Die Internetseite hat sehr viel Zustimmung erhalten, die fanden alle klasse!
Dann haben Ulla Eberhard von der Kölner Freiwilligenagentur und Claus-Ulrich Prölß vom Kölner Flüchtlingsrat noch den aktuellen Stand des „Forum für Willkommenskultur“ vorgestellt, das seit Januar anläuft und insbesondere die Schulung und Vernetzung von Freiwilligen in der Flüchtlingsarbeit fördern will. Weitere Informationen hierzu gibt es auch auf der neuen Internetseite.

Gab es auch wieder den direkten Austausch der Initiativen untereinander?
Domke: Ja, im zweiten Teil ging es in Arbeitsgruppen weiter: Da hat sich zum Beispiel eine Initiative, die schon sehr viele Flüchtlinge betreut, also eine sogenannte „Mi-Flü“-Initiative, mit einer anderen ausgetauscht, wo noch gar keine Flüchtlinge angekommen sind, einer sogenannten „O-Flü“-Initiative, also noch ohne Flüchtlinge. Die einen werden die anderen künftig unterstützen.
In anderen Gruppen ging es um bestimmte Themen wie Kommunalpolitik, die Weiterentwicklung der Internetseite, die Schulsituation von Flüchtlingskindern etc. Ich war in einer AG zur Frage der sinnvollen und besseren Zusammenarbeit zwischen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in der Flüchtlingsarbeit.

Sehen Sie hier noch weiteren Informationsbedarf?
Domke: Ja, mir liegt an einer besseren Verknüpfung von professionellen Beratungsstellen und ehrenamtlichen Initiativen. Denn ich habe in den letzten Monaten die Erfahrung gemacht, dass manche Fragen und Probleme der Flüchtlinge von den Hauptamtlichen schnell zu lösen waren.
Die rechtlichen Bedingungen sind oft sehr komplex und schwer zu durchschauen. Außerdem sind gute Kontakte zu den Behörden hilfreich.

Was wünschen Sie sich denn für die weitere Entwicklung?
Domke:
Im Moment ist alles in Bewegung und es muss sich noch herausbilden, wie es auf allen Ebenen noch besser funktionieren kann. Ich wünsche mir hier eine Weiterentwicklung und mehr Wissen bei Fragen wie: Wann ist es sinnvoll, sich an wen zu wenden? Was ist gerade der wichtigste Punkt aus der Sicht der Flüchtlinge? Ein Beispiel: Wenn die Abschiebung vor der Tür steht, wird die Suche nach einem Kita-Platz für das Kind der Flüchtlingsfamilie irrelevant. Hier müssen Initiativen und professionelle Beratungsstellen noch intensiver zusammenarbeiten, um die Flüchtlinge sinnvoll zu unterstützen.

Text: Martina Schönhals
Foto(s): DW