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Wenn Fremde sich plötzlich um den Hals fallen und gemeinsam jubeln – Fussball-WM 2006 der Menschen mit Behinderung

Wenn Fremde sich plötzlich um den Hals fallen und gemeinsam jubeln, hat das sehr oft mit Fußball zu tun. Das fröhliche Weltmeisterschafts-Turnier in diesem Sommer in Deutschland hat bewiesen, welch verbindende Kraft diese Sportart hat. Fußball ist ein starkes Stück Leben, hat der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, gesagt. Das war in ganz Deutschland und darüber hinaus zu spüren. An diesem Wochenende wird die 4. INAS-FID WM Fußball 2006 für Menschen mit Behinderung eröffnet.

Rund 500 Spieler, Trainer und Betreuer aus 16 Nationen werden nach Angaben der Veranstalter erwartet. Neben dem amtierenden Weltmeister England und Gastgeber Deutschland haben sich Australien, Brasilien, Frankreich, Japan, Mexiko, die Niederlande, Nordirland, Polen, Portugal, Russland Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea und Ungarn qualifiziert.

Wieder wird es spannende Spiele, mitreißenden Einsatz und Begeisterung über gelungene Spielzüge und Tore zu sehen geben. Die Aktiven aus aller Welt werden zeigen, dass es ihnen Ernst ist mit dem Kampf um den Weltmeistertitel. Mit vollem Einsatz und Spaß an der eigenen Leistung zeigen die Athleten „geballte Leidenschaft“. Sie werden dabei ganz sicher viele neue Fans gewinnen. Und sie werden dadurch zu Botschaftern, die verdeutlichen: es ist normal, verschieden zu sein.

Bis zum 17. September wird an den Bundesländern Bayern, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt um den Weltmeistertitel gespielt. Erstmalig wird eine solche sportliche Großveranstaltung speziell für Menschen mit geistiger oder Lernbehinderung durchgeführt. Der zuständige Weltverband INAS-FID (International Sports Federation for People with Intellectual Disability) hat die Ausrichtung in der beliebtesten Sportart der Athleten mit geistiger Behinderung an den Deutschen Behindertensportverband vergeben.

Nach einer großen Eröffnungsfeier in der Köln-Arena am Sonntag, 15 Uhr, bestreiten am 29. August um 12.15 Uhr das deutsche und das japanische Team in der MSV-Arena in Duisburg das Eröffnungsspiel. Bundestrainer Willi Breuer will mit der deutschen Mannschaft ins Halbfinale. In den bisherigen drei WM-Turnieren habe man das auch erreicht, so Breuer auf der Website der INAS-FID. Als Favoriten sieht er den Titelverteidiger England, als mögliche Konkurrenten die Teams aus den Niederlanden, Brasilien, Portugal und Polen. Das Finale wird am 19. September in der Bay-Arena in Leverkusen ausgetragen.

Der Besuch der Spiele ist kostenlos, für das Endspiel kostet der Eintritt fünf Euro. Tickets können per e-mail an inas-fid-wm-tickets@dbs-npc.de bestellt werden. Einen Spielplan mit allen Begegnungen und Karten für die Eröffnungsfeier gibt es auf der Homepage der WM im Internet.

Die Evangelische Kirche in Deutschalnd schreibt: „Wir freuen uns darauf, gute Gastgeber zu sein für die Teams aus aller Welt und heißen sie willkommen bei Freunden. Und wir hoffen, dass die Zeit vom 26. August bis zum 17. September wiederum eine Zeit ist, viele neue Freundschaften zu schließen, die über das Turnier hinausreichen und Brücken bilden zwischen Menschen mit und Menschen ohne Behinderung.“

Termintipp
Die drei Evangelischen Kirchen im Rheinland, von Westfalen und die Lippische Landeskirche begrüßen die Fußball-WM der Menschen mit Behinderungen. „Sport verbindet“, heißt es in dem Grußwort der Präsides der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, und der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, sowie des Landessuperintendenten der Lippischen Landeskirche, Dr. Martin Dutzmann. Die FIFA WM 2006 habe zum Ausdruck gebracht, zu welchem Stimmungswandel der Fußball in der Lage sei und wie viel Freude Bewegung, Teamgeist und körperliche Anstrengung bereite, heißt es weiter. Die leitenden Theologen heißen alle Aktiven, Trainer, Betreuer und Offizielle, die im Bereich der Landeskirchen an der Meisterschaft teilnehmen, herzlich willkommen und laden zu einem Gottesdienst am Sonntag, 9. September 2006, 15 Uhr, in der Erzengel-Michael-Kirche der Diakonie Michaelshoven, Pfarrer-te-Reh-Straße 7 in Köln-Rodenkirchen ein.

Linktipps
Die 4. INAS-FID Fussball-WM 2006 der Menschen mit Behinderung im Internet

Live-Übertragungen im Fernsehen des Westdeutschen Rundfunks (WDR)

   

Text: EKD
Foto(s): EKD