Feier in der Trinitatiskirche in neuem „Format“

Nach drei „theologischen Soiréen“ mit Popmusik und Prominenten – nun ein „klassischer Gottesdienst“ zu brisanter politischer Thematik „Woher kommt der Streit unter Euch?!“ (Jakobusbrief 2,1) mit hochkarätiger Besetzung: Der Psychotherapeut und Publizist Professor Dr. Horst-Eberhard Richter analysiert religiöse Rechtfertigung von Kriegen und den „Gotteskomplex“ mächtiger Politiker. Ernst Fey, Stadtsuperintendent des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln, übernimmt die liturgische Leitung und der Theologe Prof. Dr. Martin Stöhr aus Siegen hält die Predigt im Gottesdienst mit „Luther-Lesungen“ der Schauspielerin Gisela Claudius. Musikalisch umrahmt wird die Reformationsfeier durch Chormusik, Posaunen, Cello und Trommeln am

Freitag, 31. Oktober, 19.30 Uhr, in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4 (Nähe Deutzer Brücke).

Einlass ist bereits um 19 Uhr. Die provozierende Frage des Reformators Martin Luther von 1526, ob denn „Kriegsleute auch im seligen Stande sein können“ bleibt sehr aktuell und ist Leitwort der diesjährigen Reformationsfeier der Protestantinnen und Protestanten in Köln und der Region. Martin Luther, aus dessen Schrift im Gottesdienst einige Abschnitte gelesen werden, hat stets darauf beharrt, dass sich kein Mensch durch Krieg führen besondere Verdienste vor Gott erwerben könne. Der Psychiater und Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter hat in vielen Büchern und Reden vor einer religiösen Überhöhung des Krieges gewarnt. Wer über ein Waffenpotential verfüge, das den gesamten Planeten vernichten kann, stehe in der Gefahr, seine Allmachtsfantasien und seinen „Gotteskomplex“ auszuleben. Von einer „Selbstvergottung“ des Menschen spricht Martin Stöhr und hält das 1. Gebot dagegen: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“.

Am selben Tag, 31. Oktober, findet ein Workshop mit Professor Horst-Eberhard Richter von 15 bis 17 Uhr in der Melanchthon-Akademie; Kartäuserwall 24, statt (Anmeldung: Tel: 0221/9318030 oder bei www.melanchthon-akademie.de).