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Randerscheinung oder Spiegel der Ängste unserer Zeit? chrismon plus rheinland stellt online ein Dossier zum Thema „Atheismus“ zur Verfügung

Interviews, Texte und Videos zum Thema Christen und Atheisten, stellt das evangelische Magazin chrismon plus rheinland jetzt kostenlos als Dossier in seinem Online-Auftritt zur Verfügung. „Chrismon plus rheinland wird von den Leserinnen und Lesern geschätzt, weil es hilft, in Glaubensfragen sprachfähig zu sein“, erläutert chrismon plus Rheinland-Geschäftsführer Dr. Lars Tutt. Atheismus zu einem Thema zu machen, habe darum nahe gelegen, weil die so genannte „buskampagne.de“, die derzeit mit einem Doppeldecker quer durch die Republik tourt und mit der Botschaft: „Zum Leben braucht man Gott nicht“, die Gemüter erhitzt: Der Atheismus gerät durch diese Kampagne einmal mehr in das öffentliche Bewusstsein – doch viele Menschen haben verlernt, mit Themen wie Religiosität oder Atheismus umzugehen, einfach, weil ihnen die dazu fehlen Argumente fehlen. So finden sich in dem neuen chrismon-Dossier eine Fülle an Fakten und Argumenten, Standpunkte und Teilaspekte des Themas. Von Theologen und Soziologen, psychologische, naturwissenschaftliche, philosophische oder kulturhistorische Positionen und Fragestellungen – kurz: ein vielseitig vertwendbares Dossier.

Randerscheinung oder Spiegel der Ängste unserer Zeit?
Weltweit hat sich die „Atheist Alliance International“ etabliert – eine Vereinigung, die Positionen des Naturalismus und modernen Humanismus publiziert und als „The brights“ gesellschaftlich Fuß fassen wollte. Von dieser Vereinigung stammt auch die oben erwähnte, atheistische Werbekampagne auf Bussen in London und Barcelona, die nun auch nach Deutschland importiert wird.
Was bei der Buswerbung vielleicht noch als „Randerscheinung“ durchgehen mag, verdichtet sich – folgt man der Argumentation der Autoren des chrismon-Dossiers – zu einer Zeiterscheinung, nimmt man Bill Mahers Film „Religulous“ mit in den Blick: „Über Religion muss man sich gar nicht lustig machen, denn sie präsentiert sich selbst schon lächerlich genug! Aber natürlich mache ich mich dann doch jedes Mal wieder darüber lustig – einfach der guten Gags und Lacher wegen“ . So kommentiert der US-Komiker und Talkmaster Bill Maher seinen „satirischen Dokumentarfilm“, der an einer umfassenden und objektiven Darstellung religiösen Glaubens in keiner Weise interessiert ist, sondern eher als unterhaltsamer atheistischer Propagandafilm zu bezeichnen ist“, schreibt die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in ihrem Dossier-Beitrag und fährt in ihrer Filmkritik fort: „Religion wird darin unterschiedslos auf Fundamentalismus reduziert und durch die Brille eines fundamentalistischen Atheismus betrachtet, der die Welt von gefährlicher religiöser Unvernunft befreien will. Spätestens am Ende des Films macht Maher seine Mission deutlich und hebt an – unterlegt von Gefechtsbildern, wuchernden Atompilzen und Umwelt vergiftenden Schloten – auf den Steinen von Megiddo in Israel zu predigen: „Religion muss sterben, damit die Welt leben kann … Werdet erwachsen oder geht unter“. Die Menschen und ihre Glaubensvorstellungen, die er bis dahin präsentiert hat, sollen den destruktiven und verwirrenden Charakter von Religion entlarven. Maher gibt seine Gesprächspartner, die er über ihre Glaubensvorstellungen befragt, der Lächerlichkeit preis. Dabei versteht er sein Geschäft der Unterhaltung und verschenkt keine Pointe. Seine Gesprächspartner findet er in einer Truckerkirche, einem Bibel-Freizeitpark oder einem Kreationismus-Museum, in dem gezeigt wird, wie Menschen einst friedlich mit Dinosauriern zusammengelebt haben. Gespräche mit christlichen Fundamentalisten, einem jüdischen Antizionisten, Ex-Mormonen und Scientologen, mit einem reich gewordenen Prediger, der meint, Jesus habe auch „feines Leinen“ getragen, und mit einem Lateinamerikaner, der sich als Messias ausgibt, werden unterschiedslos nacheinander geschnitten. Eben das ist der Blick des Films auf Religion: Unterschiede spielen keine Rolle; es ist alles gleich absurd.“

Atheismus als „bleibende Herausforderung für die Kirche“
Da stellen sich dann schon Fragen wie: Wie kann ich als Christ/in auf diese Buswerbung reagieren? Was gäbe es einem solchen Film aus christlicher Sicht entgegen zu setzen? Wo sind die guten, gut durchdachten Argumente für und gegen Religion? Müssen wir wirklich von einer „Rückkehr des Atheismus“ als bewusstem Akt ausgehen? Oder handelt es sich eher um den uns schon lang bekannten „Gewohnheitsatheismus“, wie Wolf Krötke formuliert, für den der Atheismus „eine bleibende Herausforderung für die Kirche“ ist. Weitere, gesamtgesellschaftlich eher exyplosive Fragen drängen sich auf, zum Beispiel: Was hat die „Rückkehr des Atheismus“ mit der Angst vor religiösem Fanatismus zu tun?
Was Christinnen und Christen dem entgegenzusetzen haben, hat chrismon plus rheinland in seinem online -Dossier zusammengestellt. „Zanken, Drängen und Drohen hilft nicht“, erklärt Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, in einem Interview und gibt drei Hinweise zum Umgang mit Atheisten. Der Bestseller-Autor und Psychiater Manfred Lütz hält ein leidenschaftliches Plädoyer wider den zeitgeistigen Atheismus und Diakon Willibert Pauels, besser bekannt als Büttenredner der „Bergische Jung“, erklärt in einem Exklusiv-Video: „Es gibt nichts Langweiligeres als den Atheismus“.

Das Dossier zur Atheismus-Debatte finden Sie im Internet unter http://www.chrismon-rheinland.de/cpr/

Text: chrismon/AL
Foto(s): Pauels