Der Rat der EKD hat im Jahr 2009 das Projekt ERWACHSEN GLAUBEN ins Leben gerufen und damit ein deutliches, weithin sichtbares kirchenpolitisches Signal gesetzt. Die seit Jahren steigende Nachfrage nach Glaubenskursen, das sich weiter ausdifferenzierende Kursangebot und die daraus resultierenden positiven Effekte auf persönliche Glaubensbiografien und Gemeinden sind der Anlass, Kurse zu Grundlagen des Glaubens zu einem regelmäßigen Bestandteil, mehr noch zu einem Markenzeichen kirchlicher Arbeit in Kirchengemeinden und anderen Einrichtungen auszubauen. Dabei geht es weniger um Angebote, die den Glauben vertiefen, sondern um Kurse, die eine Annäherung an den Glauben ermöglichen. Sie sollen einmal einen so selbstverständlichen Stellenwert genießen, wie ihn der Konfirmandenunterricht hat. Niemand soll in Deutschland zukünftig mehr als 25 Kilometer fahren müssen, um an einem Glaubenskurs teilnehmen zu können.

Wer in der Kölner Südstadt wohnt, kann sogar zu Fuß gehen: Am Donnerstag, 18. November, gibt es in der Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, von 19.30 bis 21.30 Uhr einen Informationsabend , der sich speziell an alle Presbyterinnen und Presbyter, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region richtet.

Hier schon mal vorab einige Informationen:
Das Projekt knüpft nahtlos an eine sich seit 2006 abzeichnende Öffnung von Positionen an, die bisher als sehr fest gefügt galten. Längst ist innerkirchlich ein kritisch-konstruktiver Dialog zwischen Mission und Bildung über theologische und didaktische Fragen in Gang gekommen, der nun durch das Projekt verstärkt wird. Vielerorts ist gegenseitige Wertschätzung gewachsen; man ist bemüht, stärker die gemeinsamen Schnittmengen auszuloten als die Unterschiede zu profilieren. Nicht nur die Kirche wird missionarischer, sondern auch die Mission wird pluraler.

Durch das Projekt ERWACHSEN GLAUBEN sollen ab 2011 voraussichtlich zehn überregional verbreitete Kurse verschiedener Frömmigkeitsprägung den Gemeinden und Einrichtungen zur Durchführung empfohlen werden. Darüber hinaus werden neue Modelle entwickelt und erprobt.

Anfang des Jahres 2011 soll ein Handbuch erscheinen, das allen Pfarrämtern kostenlos zur Verfügung gestellt wird. In praxisnaher Form vermittelt es das Know-how zur Durchführung von Kursen zum Glauben an unterschiedlichen Lernorten. Es geht auf vier Aspekte ein: Theologie, Didaktik, Milieuforschung und Gemeindeentwicklung. Das Handbuch enthält außerdem die Beschreibungen der empfohlenen Modelle. Sie werden auf Basis des schriftlichen Materials aus der Perspektive von Theologie und Didaktik genau beschrieben und um Erfahrungsberichte aus der Praxis ergänzt. Auch eine Expertise aus der Milieuperspektive ist Teil der jeweiligen Kursbeschreibung. Auf diese Weise soll Anwendern die Orientierung bei der Auswahl eines Modells und bei der Planung milieusensibler Kursangebote erleichtert werden.

Auch die Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für Kursleiterinnen und Kursleiter sollen sukzessive ausgebaut werden – für Pfarrerinnen und Pfarrer, andere kirchliche Berufsgruppen und Ehrenamtliche.

Diese Informationen und vieles mehr – zum Beispiel einen Flyer zum Ausdrucken – finden Sie im Internet hier. http://www.kurse-zum-glauben.org

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