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Mundschutz ist kein Maulkorb – Zeig dein Gesicht für Moria – Aktion der Christuskirche Köln ruft zu Online-Demo und Evakuierung der Flüchtlingslager auf

„Wir schützen uns durch strenge Hygieneregeln vor dem Virus – die mittlerweile 20.000 Menschen im griechischen Flüchtlingslager Moria haben dazu nicht die geringste Chance.“ Mit der Aktion „Zeig dein Gesicht für Moria“ ruft die Christuskirche am Stadtgarten in der Kölner Innenstadt bis Mitte des Monats per Video zu einer Online-Demonstration für Moria auf: via Facebook, YouTube, Instagram und die eigene Website. Ziele der Aktion sind die Evakuierung des Lagers sowie die medizinische und humanitäre Unterstützung seiner Bewohner. „Mundschutz ist kein Maulkorb!“, ruft Pfarrer Christoph Rollbühler. „Wir fordern die Bundesregierung gemeinsam auf, zu handeln“, betont sein Kollege Pfarrer Tim Lahr.

Moria steht in der Aktion der Christuskirche stellvertretend für alle Flüchtlingslager und Kinder, Frauen* und Männer*, die hier täglich in Not und Gefahr sind. „Die Ignoranz der Politik nehmen wir nicht länger hin und rufen so viele Menschen wie möglich auf, mit uns im Internet – mit Abstand, aber laut und deutlich – dagegen zu demonstrieren“, appelliert die ehrenamtliche Mitarbeiterin Henriette Terpe. Rollbühler berichtet: „Wir begleiten seit Jahren eng und intensiv Geflüchtete und leben mit ihnen auf dem Kirchengelände zusammen. Für uns haben sie längst ein Gesicht bekommen. Jetzt wollen wir unser Gesicht zeigen für die Menschen in Moria und in anderen Flüchtlingslagern!“

Mitmachen ist einfach und geht schnell. Ein Videoclip inklusive Anleitung ist u.a. auf der Homepage der Christuskirche zu sehen und sagt alles, was man wissen muss: Einfach das Handy nehmen, im Querformat für höchstens fünf Sekunden eine kurze eigene Botschaft filmen oder nur sein Gesicht zeigen – hochladen per Link – fertig. Das Team der Christuskirche bündelt die Einsendungen, schneidet sie zu einem Ganzen zusammen und sendet das fertige Video der Online-Demo ab dem 15. Mai an die zuständigen Stellen der Bundesregierung.

„Wir hoffen auf viele, viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer, denn das Thema brennt und unsere Hilfe ist wichtig“, betont Diakonin Franziska Froböse, die auch an der Aktion beteiligt ist. „Die Corona-Krise zeigt uns doch deutlich, wie schnell und entschieden die Politik handeln kann. Hier bislang noch nicht – aber es ist entsetzlich dringend notwendig. Alle Menschen sind von Gott gleich geliebt und die Not der Menschen und an den EU-Außengrenzen ist erschütternd!“

Nicht weg-, sondern hinsehen: Zeig dein Gesicht für Moria: www.christuskirche-mitten-im-leben.de


Hintergrundinformation:

„Moria“ ist ein seit November 2015 bestehendes und vielfach in den Medien aufgegriffenes Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos, nahe dem Dorf Moria. Hier leben größtenteils Menschen aus Afghanistan, aber auch Syrien, Irak, Iran und Afrika. Ausgelegt war es ursprünglich für 3.000 Menschen als Transitstation – nie als festes Camp, in dem mittlerweile 20.000 Menschen untergebracht sind. Damit ist es das größte Flüchtlingslager innerhalb der EU.

Die Menschen dort leben in Zelten und Wellblechhütten. Die Bundesregierung hat bisher 50 unbegleitete Minderjährige in Deutschland aufgenommen, was zu der Zahl von 20.000 Menschen im Lager in keiner Relation steht. Es gibt bisher keine gemeinsame Lösung der EU und sie ist auch nicht in Sicht.

Initiatoren & Teilnehmende aus dem Christuskirchen-Team sind: Diakonin Franziska Froböse, Kirchenmusiker Julian Gerst, Pfarrer Tim Lahr, Pfarrer Christoph Rollbühler, Henriette Terpe.

Text: Claudia Keller
Foto(s): Tim Lahr