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Mit neuer Klais-Orgel und einem Festprogramm „Trinitatis 2010“ in das Jubiläumsjahr: Kölns erster protestantischer Kirchbau wird 150 Jahre alt

Das Jahr 2010 wird für die evangelische Trinitatiskirche am Filzengraben in Köln ein herausragendes Jahr werden, in dem es zwei besondere Anlässe in den Blick zu nehmen gilt: Zum einen feiert die klassizistische Basilika, die im neunzehnten Jahrhundert als erste Kirche für den protestantischen Gottesdienst nach Plänen von August Stüler errichtet wurde, ihr 150-jähriges Bestehen, zum anderen erhält dieses Jubiläumsjahr dadurch einen besonderen Akzent, dass in den letzten Monaten eine große Konzertorgel der Orgelbaufirma Johannes Klais eingebaut worden ist, die in einem festlichen Gottesdienst am 24. Januar 2010 eingeweiht werden wird. Das komplette Programm ist im Internet unter www.trinitatis-2010.de als Download digital verfügbar, die kostenlose Broschüre gibt es an zahlreichen öffentlichen Stellen, unter anderem im DOMFORUM und in der Evangelischen Informationsstelle Köln an der AntoniterCitykirche, Schildergasse 57.

Sehr gute Bedingungen für ungetrübten Musikgenuss
Mit diesem Orgelbau wird ein Provisorium beendet, indem ein repräsentatives Orgelwerk erbaut wurde, welches nun würdig an das im Zweiten Weltkrieg verlorene große Vorgängerinstrument anknüpft. Die Klais-Orgel selbst hat eine besondere Geschichte, wurde sie doch vor mehr als 20 Jahren zunächst von der renommierten Bonner Orgelbaumanufaktur als „opus 1643“ für die evangelische Dreifaltigkeitskirche in Aachen erbaut. Nachdem das Instrument in Aachen nicht mehr gebraucht wurde, erwarb der Evangelische Kirchenverband Köln und Region die Orgel, die nun auf der Mittelempore der Trinitatiskirche Platz gefunden hat. Unterstützt haben dieses außergewöhnliche Projekt und seine Dokumentation in einer Festschrift private Spender und vier Kölner Großförderer: die Kreissparkasse Köln, die RheinEnergie, die Sparkasse KölnBonn und die Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH. Durch dieses Engagement ist die Orgelstadt Köln mit ihren zahlreichen Instrumenten in den vielen Gotteshäusern sowie in der Kölner Philharmonie nun um einen attraktiven Ort in der Orgellandschaft reicher. Die neu eingebaute Konzertorgel ermöglicht mit ihren drei Manualen und mehr als 40 Registern nicht nur hervorragende Bedingungen des künstlerischen Schaffens. Auch die Ausgeglichenheit der Akustik, die das transparente Durchhören eines polyphonen Stimmgeflechts barocker Kompositionen genauso ermöglicht wie das Eintauchen in den großen Klang sinfonischer Musik und ihres Musikerlebens, veredelt den Orgelklang und schafft sehr gute Bedingungen für ungetrübten Musikgenuss.

Alle Orgelkonzerte mit freiem Eintritt
Das Jubiläumsjahr wird von Januar bis Dezember mit einem Festprogramm „Trinitatis 2010“ gefeiert, das aus insgesamt 70 Veranstaltungen besteht: Jeweils am letzten Donnerstag eines Monats soll die Klais-Orgel dem Kölner Publikum in Konzerten präsentiert werden. Hierzu kommen sowohl international bekannte Solisten, unter anderem der Brite Nicolas Kynaston, als auch renommierte Organisten aus der Region an den Spieltisch der Orgel und präsentieren die vielfältigen Möglichkeiten in spannenden, teilweise ausgefallenen und selten zu hörenden Programmen. Neben dem erstklassigen Höreindruck gibt es auch stets etwas zu sehen: Das Publikum ist eingeladen – Video-Technik macht es möglich – den Solisten live auf Hände (und Füße) zu schauen. Ihr besonderes Profil erhalten die Orgelkonzerte jeweils durch eine Kirchenführung. Den Abschluss jeder Kirchenführung bildet ein Interview mit dem jeweiligen Solisten, der sich dabei auch zu dem Programm seines Konzerts äußert. Alle Orgelkonzerte werden bei freiem Eintritt durchgeführt. Vor und nach dem Musikgenuss besteht jeweils die Möglichkeit, bei Getränken und kleinen Speisen in den Räumen der Kirche zu verweilen.

„Trinitatis 2010“: großes Team am Start
Geleitet wird das Kulturjahr von Günter A. Menne und Wolf-Rüdiger Spieler, die auch die Konzeption erarbeitet haben, unterstützt von Renate Timoschenko im Projektbüro sowie von Kirsten Schwantes und Gerda Zürner in der Verwaltung. Kreiskantor Johannes Quack, Dr. Martin Bock, Dr. Thomas Hübner, Annette Scholl und Dr. Anselm Weyer sowie Erich Witschke als Berater verantworten die einzelnen Veranstaltungen inhaltlich. Die Redaktion des Jahresprogramms hatten Annette Scholl und Manfred Lövenich, die Gestaltung lag bei Max von Velsen.

Dieter Wellershof zu Gast in der Trinitatiskirche
Weitere wichtige Programmbausteine werden verschiedene literarische Abende sein, am Freitag, 7. Mai, etwa ist der Schriftsteller Dieter Wellershoff mit „Der Himmel ist kein Ort“ zu Gast in der Trinitatiskirche. Außerdem gibt es Vorträge, die in Kooperation mit der Melanchthon-Akademie, der Kölner Goethe-Gesellschaft und anderen Partnern durchgeführt werden. Diese rücken – in bester protestantischer Tradition – das Wort in den Mittelpunkt. Auch zu diesen Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Zugleich ist die Trinitatiskirche 2010 Ziel zahlreicher, ausgewählter Stadtführungen der AntoniterCityTours, dem Stadtführungsprogramm der Evangelischen Gemeinde Köln, verantwortet von Annette Scholl. In der Trinitatiskirche illustriert eine Fotoausstellung von Dr. Thomas Hübner die Bau- und Orgelgeschichte der evangelischen Trinitatiskirche mit historischen Ansichten des Innenraums und bewegenden Bildern der Zerstörung im Bombenhagel 1942/43.

Mit dabei: zahlreiche renommierte Chöre und Orchester
Bereits in den letzten Jahren hat sich die Trinitatiskirche in Köln als Ort für Chor- und Instrumentalkonzerte etabliert. Die daraus gewachsene Tradition, dass renommierte Chöre und Ensembles hier gastieren, wird auch im Festprogramm 2010 fortgesetzt, wenn die Chöre und Orchester der Kölner Musikhochschule, der Universität zu Köln oder andere renommierte Klangkörper wie die Kartäuserkantorei, der Oratorienchor Köln, der Konzertchor Köln, der reger chor köln, der Bach-Verein oder das Neue Rheinische Kammerorchester konzertieren.

Inspirierte Wortverkündigung und prächtige Musik
Aus den vielen Programmpunkten, die das Jahr 2010 prägen, seien noch, der ARD-Fernsehgottesdienst am Ostermontag, der Jubiläumsgottesdienst zur Feier des 150. Kirchenjubiläums am 30. Mai sowie die Reformationsfeier am 31. Oktober erwähnt, die mit prächtiger Musik und inspirierter Wortverkündigung besondere Akzente setzen werden.

„Protestantischer Dom“ auch nach 2010 ein renommierter Ort
„Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region hofft“, sagte Stadtsuperintendent Rolf Domning auf der Pressekonferenz am 7. Januar in der Trinitatiskirche zur Einleitung des Jubiläums, „dass das Jahr 2010 für die Kultur an der Kölner Trinitatiskirche Impulse setzt, die über das Jubiläumsjahr hinausreichen“. Diese sollen dazu beitragen, dass der „protestantische Dom“ auch in Zukunft in Köln ein renommierter Ort christlicher Verkündigung und der Pflege der Kultur bleibt, der durch Wort, Musik und Kunst Menschen zum Kommen, Verweilen, zum Hören, Sehen und Staunen einlädt.

Text: Amt für Presse und Kommunikation
Foto(s): Helmut Claus