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Mit neuen Gebeten und Gebets-Ideen ins Neue Jahr: „Beten 09“ lautet der Titel einer Initiative in der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR)

„Wir vertrauen darauf, dass eine betende Kirche ansteckend glauben, erwartungsfreudig hoffen und belastbar lieben kann“, sagt Hans-Hermann Pompe, einer der Gründer der Initiative „Beten 09“. „Beten ist Erwartung an Gott im Vertrauen auf sein Eingreifen. Gebet rechnet mit einem unverfügbaren Plus, das zuerst die Betenden verändert.“
Gemeinsam mit dem Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der rheinischen Kirche haben sieben weitere Männer und Frauen aus Einrichtungen der rheinischen Kirche und der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Wuppertal den Anstoß gegeben. Ihr Ziel: Menschen und Gemeinden zu gewinnen, die im neuen Kirchenjahr, das am schon am Ersten Advent 2008 begonnen hat, dem Gebet ein Jahr lang einen besonderen Raum in ihrem Alltag und im Leben der Gemeinde zu geben.

Die eigene Botschaft ernst nehmen
Warum rückt die Initiative das Beten in den Mittelpunkt? Landespfarrer Pompe erklärt das so: „Der geistliche Grundwasserspiegel in Kirche und Gesellschaft ist an vielen Punkten erschreckend niedrig. Die evangelische Kirche spürt dies an markanten Stelle, zum Beispiel an ihrer Selbstsäkularisierung. Wir müssen unsere eigene Botschaft ernst nehmen. Und an ihrer Selbstbanalisierung: Wir fühlen uns für alles mögliche zuständig, aber nicht für die zentralen Themen des Glaubens.“
Auch Landespfarrer Rüdiger Maschwitz, in der rheinischen Kirche für die Kindergottesdienstarbeit zuständig, gibt eine persönliche Antwort: „Ich mache mit, weil ich Menschen einladen möchte, die vielfältigen Möglichkeiten des Betens zu leben. Denn Beten ist keine Pflicht, sondern eine Beziehungskiste zwischen Gott und mir, die wie jede gute Beziehungskiste auch Spannungen aushält.“ Beten – das könne man mit und ohne Worte, im Schweigen, in persönlicher Situation, im politischen Kontext, in Trauer, in Schmerz, in Freude und Glück. „Wem kann ich schon alles sagen? Was kann ich alles loswerden, ohne dass es sich schlecht für mich auswirkt?“ fragt sich Maschwitz und hat die Erfahrung gemacht: Beten ist heilsam.

Patenschaften für Fürbitten
Und wie kann jeder/jede aktiv werden? Konkret geht es zum Beispiel um Gesprächsabende zum Thema Beten, ein eigenes Gebetsprojekt oder auch eine Fürbitte für andere. Unter der E-Mail-Adresse fuerbitte@beten09 .de können Menschen seit Dezember 2008 Gebetsanliegen weitergeben, für die dann Gemeinden die Patenschaft übernehmen und diese Fürbitten zu ihrer Sache machen.
Weitere Informationen zu „Beten 09“ sowie Praxisbausteine, Erfahrungsberichte, weiterführende Links und Literaturhinweise gibt es im Internet unter www.beten09.de . „Dort finden Gemeinden unter anderem Praxisbeispiele für Gemeindeabende zum Beten“, erläutert Pastorin Bianca Neuhaus vom Amt für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste. Dort gibt es dann ab Dezember auch jeweils weiterführende Monatsthemen. Und dort werden sich auch Erfahrungen aus den afrikanischen und asiatischen Partnerkirchen der VEM niederschlagen, denn: „Diese gehen mit dem Gebet oft so ganz anders um als wir Mitteleuropäer. Da schafft ein Vergleich spannende Einblicke“, so Angela Kamitz von der VEM.

Großer Trägerkreis
Getragen wird die Initiative landeskirchlicher Einrichtungen im Rheinland und der VEM von Nicol Kaminsky (Haus der Stille), Rüdiger Maschwitz (Arbeitsstelle für Gottesdienst und Kindergottesdienst), Hans-Hermann Pompe (Amt für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste), Heiner Süselbeck (Pastoralkolleg), Claudia Währisch-Oblau (Vereinte Evangelische Mission), Christoph Eidmann, Martin Feuersänger und Bianca Neuhaus

Text: EKiR
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