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Kirche im Mittelpunkt: Evangelische Gemeinde und Antoniter Siedlungsgesellschaft stellten Pläne für Mehrgenerationenprojekt in Lindlar vor

Im Alter gibt es viele Hürden, seien es auch nur die Treppenstufen zur eigenen Wohnung. Manchen Seniorinnen und Senioren fehlt der Kontakt zur Außenwelt, das nachbarschaftliche Verhältnis. In Lindlar soll nun ein Mehrgenerationenprojekt Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen zusammen bringen. Das Konzept sei zukunftsweisend, und: „Das ist etwas, darauf hat Lindlar gewartet“, sagte der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Lindlar, Friedemann Knizia, bei der Vorstellung des Konzeptes. Den Neubau der Wohnungen verantwortet – gemeinsam mit Kirchengemeinde – die Antoniter Siedlungsgesellschaft, (ASG) eine Tochter des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region. Die ASG ist ein Wirtschaftsunternehmen des sozialen Wohnungsbaus, an dem der Verband mit 75 Prozent beteiligt ist und die vier Kirchenkreise mit 25 Prozent.

28 barrierefreie Wohnungen, Café und WG
In unmittelbarem Umfeld der evangelischen Jubilate-Kirche, die in der Straße „Auf dem Korb“ liegt, sollen insgesamt 28 barrierefreie Wohnungen, eine öffentlich geförderte Wohngemeinschaft für bis zu acht Menschen mit Demenzerkrankung und ein Mehrgenerationenhaus gebaut werden. Das neue Mehrgenerationenhaus soll dann der Mittelpunkt „Auf dem Korb“ sein. In dem geplanten Café könnten sich Menschen aus der neuen Wohnanlage mit Besucherinnen und Besuchern – gern auch aus dem Dorf und gleich, welchen Alters – treffen und austauschen, oder gemeinsam an Veranstaltungen teilnehmen. In weiteren Räumen können auch sich auch andere Gruppen treffen. Das Gemeindebüro im Eingangsbereich wird zentrale Anlaufstelle aller Menschen sein. Baubeginn soll im ersten Quartal 2010 erfolgen, Einzugstermin könnte dann 2011 sein. In einem ersten Schritt sollen die Wohnungen, die zwischen 60 und 130 Quadratmeter haben werden, zum Verkauf angeboten werden. In einem zweiten Schritt werden die frei gebliebenen als Mietwohnungen vermarktet, sagte ASG-Geschäftsführer Guido Stephan.
Laubengänge, Sonnenergie und mittendrin die Kirche
In diesem Haus könnten Bewohnerinnen und Bewohner älter werden, ohne die Räumlichkeiten verlassen zu müssen, erklärte Architekt Dirk Harms. Alle Wohnungen seien barrierefrei und mit begehbaren Duschen ausgestattet. Ein Fahrstuhl soll die Straße „Auf dem Korb“ mit dem Kirchenforum verbinden. So könnten auch Menschen, die in ihrer Mobilität stark eingeschränkt sind, die Steigung der Straße überwinden. Ein anderer Fahrstuhl ermöglicht den Zugang zu den beiden Geschossen des Hauses. Bewusst habe man sich auch für Laubengänge entschieden. Hier könnten neue Kommunikationszonen zwischen den Bewohnern entstehen, sagte der Architekt. Die Nebenkosten sollen niedriger sein als bei einem „normalen“ Haus, denn im Neubau werde vor allem die Energie der Sonne genutzt, sagte Ingenieur Hermann-Josef Wester. Und im MIttelpunkt der Anlage: die evangelischen Jubilate-Kirche.

Text: Ann-Christin Müller
Foto(s): Müller