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„In der Gemeinde sollen die Menschen sich zu Hause fühlen!“

„Da ich selbst von Kindheit an Kirche als einen Ort der Heimat und der Gemeinschaft mit Gott erleben durfte, möchte ich dieses Gefühl auch weiterschenken“, beschreibt Pfarrerin Dagmar Müller ihre Vision von Gemeinde. Vor allem um Kinder und Jugendliche wird sie sich im Rahmen ihrer neuen Stelle kümmern. „Sie sollen so mit der Gemeinde vernetzt werden, dass sich alle wohl- und wahrgenommen fühlen“, hofft die neue Pfarrerin.

In der Evangelischen Gemeinde Weiden/Lövenich führte Superintendent Markus Zimmermann Dagmar Müller am 15. Januar in ihr neues Amt ein. Die Mutter einer Tochter hat seitdem eine halbe Pfarrstelle inne und wird schwerpunktmäßig für die Kinder- und Jugendarbeit tätig sein. Die junge Pfarrerin stellte fest: "In unserem Pfarrteam ergänzen sich die Talente gut, und so hoffe ich auf ein gabenorientiertes Miteinander." Sie freue sich darauf, von nun an selbst Neues zu gestalten und hat sich schon ein erstes Projekt vorgenommen: „In der Gemeinde konnte sich bisher nie ein Kindergottesdienst für die Kleineren etablieren. Da möchte ich einen neuen Versuch starten.“ Außerdem setze sie für den Gemeindeaufbau auf generationsübergreifende Ideen. Die Gemeinde Weiden/Lövenich ist seit 2015 eigenständig und Dagmar Müller freut sich, die positive Aufbruchsstimmung der Gemeinde pastoral begleiten zu können.

Kraft aus der Familie
Mit ihrer halben Stelle strebt die Vierunddreißigjährige ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Familienleben und Beruf an. „In meiner Ausbildungszeit habe ich gelernt, wie wichtig das ist und dass ich daraus auch neue Kraft für meinen Kirchendienst schöpfen kann“, erzählt sie. Nachdem im Jahr 2015 ihre Tochter zur Welt kam, gönnte sich die junge Pfarrerin ein Jahr Elternzeit. Danach habe sie sich jedoch auf die Rückkehr in den Beruf gefreut und sagt: „Ich bin einfach ausgeglichen, wenn ich beides machen kann.“ Nachdem sie von 2013 bis 2015 bereits ihren Probedienst zur Entlastung der Synodalassessorin Monika Crohn in der Weidener Gemeinde verrichtet hatte, war Dagmar Müller als Pfarrerin im Kirchenkreis Köln-Nord beschäftigt. Als die Gemeinde Weiden/Lövenich im vergangenen Jahr eine Stelle ausschrieb, zögerte sie nicht lange, bewarb sich und wurde am 8. Dezember einstimmig gewählt.

Ankommen in Weiden
Über dieses Ergebnis habe sie sich sehr gefreut, bestätige es doch, dass sich auch die Gemeinde auf eine weitere Zusammenarbeit mit ihr freue. „Auch für uns als Familie ist es schön, dass wir hier ankommen können“, fügt sie hinzu. Bisher musste die junge Pfarrerin häufig umziehen: Geboren in Siebenbürgen, zog sie als Kind mit der Familie nach Leverkusen-Opladen, wo sie konfirmiert wurde und viele Gemeindeangebote wahrnahm, anschließend nach Burscheid. „Der sonntägliche Gottesdienst gehörte für meine Familie einfach dazu“, erinnert sie sich. Zum Studium zog Dagmar Müller 2003 nach Bonn und sammelte erste praktische Erfahrungen in der Klinikseelsorge sowie in der Evangelisch-lutherischen Auslandsgemeinde in Genf. Zum Vikariat ging sie 2010 nach Sankt Augustin, wo sie in den Gemeinden Menden und Meindorf tätig war.

Das Geschenk des Glaubens weitergeben
Für ihre Einführung hat sich Dagmar Müller den Bibelspruch ausgesucht, der die Grundlage ihres Seins und Arbeitens begründet und im ersten Thessalonikerbrief Kapitel 2, Vers 4, zu lesen ist: „Gott hat uns für wert geachtet, uns das Evangelium anzuvertrauen, darum reden wir nicht, als wollten wir den Menschen gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.“ In diesem Vers drücke sich die große Liebe Gottes für uns Menschen aus, erläutert die Pfarrerin. Die Anerkennung Gottes, uns sein Evangelium anzuvertrauen, berufe Frauen und Männer dazu, es weiterzutragen und dabei nicht den Menschen nach dem Mund zu reden, um ihnen zu gefallen, sondern Gottes Wort auszurichten. „Das will ich als Pfarrerin tun, und zwar mit Freude! Sei es in der Seelsorge, die mir sehr am Herzen liegt, oder auch in der Predigt, die ich als Hilfe zur Glaubenshilfe verstehe“, fasst die neue Pfarrerin zusammen.

Text: Kristina Pott
Foto(s): Kristna Pott