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„Gründungs-Show“ mit Barbara Eligmann und Jürgen Becker: Neue Gemeinschaftsstiftung in Junkersdorf soll Gemeindearbeit langfristig sichern

„Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, fährt durch das Meer der Zeit“, klang als Lied durch die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Junkersdorf. So weit, so gut. Aber wovon die Matrosen bezahlen, die Maschinisten und den Kapitän? Irgendwann in ferner Zeit aus den Erträgen einer Stiftung, lautet die Antworten der Gemeindeglieder in Junkersdorf, einem Bezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Weiden.


„Etwas Dauerhaftes schaffen“
Der Gemeindebezirk hat vor nicht allzu langer Zeit geerbt. Eine Dame hat der Gemeinde eine Summe in beachtlicher Höhe vermacht. „Davon haben wir einige Kosten beglichen. Aber wir wollten natürlich nicht das ganze Geld in kurzer Zeit verfrühstücken, sondern etwas Dauerhaftes schaffen“, sagt die Junkersdorfer Pfarrerin Regina Doffing. Da entstand die Idee, eine Gemeinschaftsstiftung zu gründen. Die wurde aus dem Erbe nach einem entsprechenden Beschluss des Presbyteriums mit einem Grundkapital von 50.000 Euro ausgestattet.

Stiftung dient dem Erhalt der Arbeit
Dr. Manfred Brüning ist Rechtsanwalt, kennt sich mit Stiftungen aus und ist Vorsitzender des Beirates der Stiftung. Er räumt mit dem Vorurteil auf, mit der Stiftung seien alle Probleme gelöst. „Bei diesem Grundkapital erzielen wir jährlich einen Ertrag von rund 2.000 Euro.“ Das ist nicht viel angesichts der Tatsache, dass allein der Unterhalt des Kindergartens die Gemeinde etwa 100.000 Euro im Jahr kostet, wie Pfarrerin Doffing berichtet. „Eine kirchliche Stiftung kann zwei Aufgaben erfüllen. Sie kann und soll die Gemeinde bei ihren vielfältigen Aufgaben unterstützen, und sie kann andere Gemeindeglieder ermuntern, die Stiftung ihrerseits mit eigenen Mitteln zu unterstützen.“ In erster Linie diene die Stiftung dem Erhalt der Arbeit, wie sie heute geleistet werden. Die Junkersdorfer Protestanten haben wegen sinkender Kirchensteuereinnahmen bereits drastische Einschnitte erfahren müssen: Die Kirchenmusikerstelle ist von A auf B gekürzt worden. Die Küsterstelle wurde nicht wiederbesetzt, weil man die dadurch eingesparten Gelder dringend im Kindergarten brauchte. Die Erträge der Stiftung sollen aber nicht nur dem Erhalt des Kindergartens dienen. Auch die Seniorenarbeit soll untersützt werden, der Posaunen- und der Gospelchor.

„Gründungs-Show“ mit Barbara Eligmann und Jürgen Becker
Die Schwerpunkte der Gemeindearbeit stellte Sebastian Koerber während einer unterhaltsamen „Gründungs-Show“ der Stiftung in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche vor. Unterstützung erhielt er von der bekannten Fernseh-Moderatorin Barbara Eligmann, deren Kinder den evangelischen Kindergarten in Junkersdorf besuchen, und von Kabarettist Jürgen Becker, der während seiner Jugendzeit regelmäßig Gast im evangelischen Jugendzentrum der Gemeinde war, das damals noch bestand.

Zustifter sollen das Kapital erhöhen
Verwaltet wird die Stiftung von professionellen Mitarbeitern der Gemeinschaftsstiftung Diakonie des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Damit wurde aber nur die Verwaltung des Stiftungskapitals delegiert. „Über die Verwendung der Erträge entscheidet ausschließlich das Presbyterium in Junkersdorf“, erklärt Dr. Brüning. Er wirbt um Zustifter, die das Kapital erhöhen. So seien auf Zustiftungen keine Erbschaftssteuern zu zahlen. Das allerdings war wohl nicht der Grund für die erste Zustiftung in Höhe von 1.000 Euro. Die Raiffeisen-Bank will einfach nur die gute evangelische Gemeindearbeit in Junkersdorf unterstützen.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Rahmann