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Pfarrer i.R. Ottmar Baumberger (r.) und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine nahmen die Wagensegnung gemeinsam vor.

Gott befohlen – und „Kölle Alaaf!“

Welche Themen aufgegriffen werden, welche Persönlichkeiten aufs Korn genommen werden und wie das von den Wagenbauern kreativ umgesetzt wurde: Die Motivwagen sind die „Schmuckstücke“ des Kölner Rosenmontagszuges. Auf etwa 7,5 km Zugweg kann einiges passieren und daher ist es Tradition, dass die Wagen, die am Montag durch die Straßen Kölns gezogen werden, vorher vor der Wagenhalle am Karnevalsmuseum unter den Segen Gottes gestellt werden.

In ökumenischer Verbundenheit übernahmen Pfarrer i.R. Ottmar Baumberger (langjähriger Präsident der Prots-Sitzung) und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine diese Aufgabe vom Wagen des Zugleiters Holger Kirsch aus. Ausdrücklich an die Jecken jeder Konfession, Religion und Weltanschauung gerichtet, sagte Robert Kleine: „Wir wollen, dass es friedvolle, schöne, unfallfreie Tage werden.“

„Gott hat ein Ohr für die Kölner Jecken!“

„Das Wichtigste ist, dass wir die Liebe haben, dass wir alle zueinander halten und dass wir in ökumenischer Verbundenheit, aber auch mit einem kölsch Häätz bei der Sache sind“, stellte Ottmar Baumberger fest und appellierte damit auch an die Feiernden. „Gott hat ein Ohr für die Kölner Jecken!“, versprachen die beiden Geistlichen den versammelten Neugierigen. In ihren abwechselnd gesprochenen Fürbitten dachten sie zunächst an die beiden Kriege, die die tollen Tage in diesem Jahr überschatten, aber auch an das große und das kleine Dreigestirn, die Wagenbauer, die berittenen Korps, die Fuß- und Musikgruppen, die Helfer am Weg, die Sicherheitskräfte, Polizisten und nicht zuletzt an die Zuschauenden am Straßenrand.

„Bei aller ökumenischen Verbundenheit, eines haben wir mehr“, erklärte Stadtdechant Kleine mit einem freundschaftlichen Seitenhieb auf seinen protestantischen Kollegen und meinte damit das Weihwasser, mit dem er die Anwesenden, in der ersten Reihe das Kinderdreigestirn, besprengte. Ob das, wie Robert Kleine wünschte, der einzige Regen sein wird, der auf die Jecken niedergeht, bleibt abzuwarten – ansonsten gilt Psalm 91, 1: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt …“

Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke