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Gefangene der JVA- Köln-Ossendorf spenden für Hungernde in Ostafrika

„Auch wenn wir hier eingesperrt sind, können wir etwas für Menschen in Not tun,“ begründeten Gefangene der JVA-Köln eine Initiative, die auf den ersten Blick vielleicht überraschend wirkt.
Zur Vorgeschichte: Als im August die Medien die Situation der Hungernden in Somalia und Ostafrika im Fokus hatten, wandte sich ein Gefangener an die Seelsorge: „Wir haben die Bilder der Not gesehen und möchten etwas dagegen tun!“ So diskutierten sie im Freistundenhof: „Wie können wir eine Spendenaktion von Gefangenen organisieren?“ Eine Frage, der sehr schnell Taten folgten.

So organisierte die Gefängnisseelsorge die nötigen Schritte und Gefangene stellten den Spendenaufruf in den Gefängnisgottesdiensten vor. Obwohl die Inhaftierten in der Regel über minimale Einkommen verfügen – der Stundenlohn beträgt hier 0,30 bis maximal 1 Euro – , beteiligten sie sich zahlreich an dieser Aktion und spendeten. Bis Mitte September konnte eine Summe von mehr als 1.600 Euro auf das Konto der Katastrophenhilfe des Diakonischen Werks überwiesen werden.

Auch oder gerade weil die Hungersnot in Ostafrika gerade schon nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses steht, ist diese außergewöhnliche Spendenaktion sicher eine Meldung wert – dieser Meinung war Pfarrerin Claudia Malzahn für das Ökumenische Team der Seelsorge der JVA Köln. Und wir meinen das auch!

Informationen über die Verwendung der Gelder / Katastrophenhilfe Diakonisches Werk
Mehr als 3,5 Millionen Euro hat die Diakonie Katastrophenhilfe bisher für die Opfer der schweren Dürre in Ostafrika bereitgestellt. Das evangelische Hilfswerk hilft gegenwärtig rund 500.000 Menschen in Ostafrika mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Latrinen und Notunterkünften. Für Teile des Landes haben die UN offiziell den Hunger-Notstand erklärt. Dort herrscht die schlimmste Ernährungskrise seit Jahrzehnten. „Die verzweifelte Lage erfordert sofortiges Handeln, um Leben zu retten“, betonen die Helfer.

Lokale Partner unterstützen die Diakonie Katastrophenhilfe
Jeder Tag zählt für die hungernden Menschen in den Dürregebieten am Horn von Afrika, die zu Tausenden auf der Suche nach Wasser und Essen ihre Dörfer verlassen. Mit ihren lokalen Partnern bringt die Diakonie Katastrophenhilfe Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente in die Notstandsgebiete in Somalia, Kenia und Äthiopien, um das Überleben der Menschen zu sichern. Doch die Hilfe geht über den Moment hinaus. Denn die Region leidet immer wieder unter langen Dürreperioden – und der Klimawandel verschärft die Situation.

Vorsorge und langfristige Ernährungssicherung im Blick
Unregelmäßige Regenfälle, anhaltende Trockenheit, häufig gefolgt von Starkregen und Überschwemmungen machen vor allem der Bevölkerung auf dem Land zu schaffen, deren Leben von den saisonalen Regenfällen von Oktober bis Dezember und März bis Mai abhängt. In Kenia und Äthiopien helfen die lokalen Einsatzkräfte den Menschen in den Dürregebieten durch Verteilung von Tierfutter, Medikamenten und Wasser ihren Viehbestand zu erhalten, damit ihre Existenz auch nach der Dürre gesichert ist. Außerdem werden Wasserspeicher und Teiche angelegt, die helfen künftige Trockenzeiten besser zu überstehen. Für die Dürrehilfe in Ostafrika hat die Diakonie Katastrophenhilfe bisher rund 3,5 Millionen Euro bereitgestellt.

Mehr Informationen hier: http://www.diakonie-katastrophenhilfe.de

Text: Claudia Malzahn
Foto(s): Christoph Püschner / Diakonie Katastrophenhilfe