You are currently viewing Erleichterung: Schriftsteller Dogan Akhanli darf Spanien voraussichtlich nächste Woche verlassen

Erleichterung: Schriftsteller Dogan Akhanli darf Spanien voraussichtlich nächste Woche verlassen

Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region ist erleichtert über die Entscheidung des spanischen Ministerrates, dass das Auslieferungsverfahren des deutschen Schriftstellers Doğan Akhanli an die Türkei nicht fortgesetzt wird. „Wir sind froh und dankbar, dass Herr Akhanli Spanien in den nächsten Tagen wieder verlassen darf“, sagte Stadtsuperintendent Rolf Domning zu der Nachricht vom Freitag. „Damit sollte dieser Skandal dann endlich Geschichte sein.“

Die spanischen Behörden hatten Akhanli am 19. August während eines Urlaubs auf Grund eines türkischen Fahndungsaufrufs festgenommen. Einen Tag später kam er wieder auf freien Fuß, durfte aber nicht ausreisen und musste sich wöchentlich bei der Polizei melden. Die türkischen Behörden werfen dem Schriftsteller Beteiligung an einer schweren Straftat vor. Akhanli bestreitet dies jedoch und vermutet politische Motive hinter diesem Auslieferungsantrag. Jetzt muss noch ein spanisches Gericht die Auflagen gegen den Schriftsteller aufheben.

Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Mitte und die Kirchengemeinde Köln-Nippes hatten Doğan Akhanli während seines Zwangsaufenthaltes in Spanien mit einer Spende von 1.000 Euro unterstützt. Der Autor und Schriftsteller ist Träger der Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnisgabe, die er 2014 vom Evangelischen Kirchenkreis Köln-Mitte erhalten hatte. Rolf Domning, der auch Superintendent des Kirchenkreises ist, würdigte bei der Vergabe der Auszeichnung die Person und das Lebenswerk von Doğan Akhanli. Er stellte besonders heraus, dass Akhanli für die Menschenrechte in der Türkei eingetreten ist und sich für die Anerkennung der Rechte von Kurden und Armeniern engagiert.

Die Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnisgabe wird seit 1981 vom Evangelischen Kirchenkreis Köln-Mitte alle zwei Jahre vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Unter anderem wurden bisher Amnesty International, Aktion Sühnezeichen, Pro Asyl, Medica mondiale e.V., „Rabbis für Human Rights“, die Evangelische Kirche in Marokko und der Förderverein „Kölner Flüchtlingsrat“ mit der Gedächtnisgabe bedacht.

Text: APK
Foto(s): Engelbert Broich