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‚Ein guter Start in den Tag‘, fand das Kölner Dreigestirn, als es 2006 im Haus der Evangelischen Kirche zu Gast war

Für das Kölner Trifolium war es ein Termin am frühen Morgen, für die protestantischen Jecken ein karnevalistischer Höhepunkt nach der Mittagspause. Das Dreigestirn gab sich im Haus der Evangelischen Kirche die Ehre. Zum fünften Mal übrigens. „Für Köln eine fast schon unwahrscheinlich lange Zeit“, wie Stadtsuperintendent Ernst Fey mit einem Schmunzeln anmerkte, als er Prinz Josef VII., Bauer Rüdiger und Jungfrau Josi willkommen hieß.

Vor fünf Jahren, 2002, hatte der Verband rheinische Karnevals-Geschichte geschrieben: Er erreichte, was seit Bestehen des Kölner Festkomitees 1823 noch kein Protestant  geschafft hatte: Das Kölner Dreigestirn stattete erstmalig einer evangelischen Einrichtung einen offiziellen Besuch ab, noch vor dem traditionellen Empfang beim Kardinal.

„Wir gehen normalerweise zwischen drei und vier Uhr ins Bett und stehen frühestens gegen zehn Uhr auf“, erzählte Prinz Josef VII. und nannte den Termin bei den Protestanten „kurz nach dem Frühstück einen guten Start in den Tag“. Nachdem sich Fey und das Dreigestirn gegenseitig ihre Wertschätzung versichert hatten, wurden Geschenke verteilt. Das Trifolium erhielt drei Fußbälle, „natürlich fair gehandelt“, wie Fey betonte. Etwas üppiger fielen die Präsente der jecken Würdenträger für den obersten Evangelischen aus: Eine Prinzenspange, eine Uhr und Kaffeetassen – in der Reihenfolge ihrer Wertigkeit in der fünften Jahreszeit.


Begrüßt und entlassen wurden Prinz, Bauer und Jungfrau mit dem „Blaukopp-Lied“, bekannt aus den Prot’s-Sitzungen, dem alle zwei Jahre stattfindenden protestantischen Karneval. Deren Präsident Otmar Baumberger, Pfarrer in Dellbrück, verlieh dem Dreigestirn den höchsten Orden, den der protestantische Karneval zu bieten hat: den Prot’s-Löffel, die Kabarettisten Wolfram und Ulrike Behmenburg („Klüngelbeutel„) sorgten musikalisch  – gemeinsam mit Baumberger am Klavier – für die richtige karnevalistische Stimmung.

Und es geht evangelisch weiter im Karneval
Von Worringen bis Zollstock, von Neubrück bis Dellbrück: Überall wird protestantischer Karneval gefeiert. Mit Kostüm und ohne, op kölsch, mit Musik oder dem örtlichen Prinz Karneval – „in echt“ dabei. Es gibt Karnevalspartys mit DJ in der Kirche, die ganze Nacht durch oder gemeinsam nach dem „Veedelszoch“, jecke Partys, speziell für Kinder oder Jugendliche, eine karnevalistische Führung über einen Friedhof, ökumenische Karnevalstermine oder die Tradition des „großen Gehörlosen-Karneval“. In (fast) jedem Veedel und für jeden Geschmack zeigen die Protestanten in Köln und in der Region, dass sie sehr gut zu feiern verstehen. Hier alle uns bekannten Termine auf einen Blick.

Text: Rahmann
Foto(s): Rahmann